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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0074
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A. von Domaszewski:

Boll bemerkt mir: ,,Die Zweigeschlechtigkeit des Mondes ist
schon bei Plato Sympos. 190 B verwertet, vielleicht aus Orphi-
scher Quelle, vgl. hymn. Orph. IX 4 Αήλύς τε καί άρρην. Es ist
sehr wahrscheinlich, daß das auch in der Astrologie manchmal ge-
schah, aber in den mir augenblicklich erinnerlichen Quellen steht
es nicht. Das ist begreiflich, denn die Astrologie brauchte not-
wendig gegenüber den vier männlichen Planeten Saturn, Jupiter,
Mars, Sonne und dem auch halb männlichen und halb weiblichen
Merkur doch wenigstens zwei unbedingt weibliche Planeten.
Jedoch können die männlichen Planeten auch weiblich und die
weiblichen auch männlich werden je nach ihrer Stellung zur
Sonne, zum Horizont oder im Zodiacus (Näheres bei Bouche-
Leclercq, l’astrol. gr. p. 102 f.); darauf bezog sich die von dem
Autor benutzte Quelle: er aber hat die Folgen an den Glauben
an einen weiblichen oder männlichen Mondgott geknüpft. Die
Sätze „is addictus mulieribus semper inserviat“ und ,,is dominetur
uxori neque ullas muliebres patiatur insidiasu klingen ganz wie
zahlreiche Sätze bei Firmicus Maternus, vgl. z. B. I 120, 14; II 47,
24; 137, 11 ff. usw.“
Auch in der Vita Macrini1 und in der Vita Iieliogabali2 läßt
sich die Benützung des Dio Cassius auf das genaueste verfolgen.
Aber in dieser Abhandlung, die nur die Herkunft der Namen, so-
weit es mir möglich war, feststellen soll, mußte alles ausgeschie-
den werden, was den Gang der Untersuchung gehemmt hätte.
Denn nur durch die scharfe Trennung der einzelnen Fäden, welche
in den Fälschungen zu einem bunten Gewebe verbunden sind,
ließ sich über den Ursprung der Erfindungen Klarheit gewinnen.
Die Forschung nach den Namen ist auch nur ein Fingerzeig mehr,
die vom Fälscher benützte und zum Teil für uns verlorene Lite-
ratur allmählich wiederherzustellen.
II. Herodianus und Dexippus.
Auch der Text des Herodianus hat in der Vita der Gordiani
eine Ergänzung durch den Übersetzer aus Dexippus erfahren.
Bekanntlich unterscheidet sich die Überlieferung über die
Gordiani bei Zosimus in wesentlichen Angaben von der bei
Herodianus.
1 Heidelb. Sitzb. 1918, 6, 25 und hier S. 45. 139.
2 Heidelb. Sitzb. 1916, 7, 14 und hier S. 151.
 
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