Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0073
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

73

ofjiciorum et utriusque ordinis viris et processisset. Diese Officia1
sind die Büros der Beamten ab epistulis, a libellis, a memoria und
die Principales sind die Proximi der Officia. Diese Officiales als
Mit verschworene zu nennen, wird der Übersetzer durch eine Stelle
des Dio bestimmt worden sein, die der Nennung des Marcius
Agrippa und des Triccianus unmittelbar vorhergeht. Die schwer-
beschädigten Worte lauten: Dio 78, 12, 4 τ[ηνικαϋτα δέ] φοβηθείς
[μή άποστη] τον Αύρηλια[νον τον καί] μόνον ούχ δπ[ως των ύπα]τευ-
κότων ά[λλά καί των] δλως βουλ[ευόντων τότε] παρόντα, άπ[ολέσαι
αύτδν] ύπό χρημάτ[ων ητιάσατο, ές] αύτόν τήν ά[λλως την] αιτίαν του
·9 [ανάτου του] Καρακάλλου [άγαπητώς] τρέψας · τό δ5 [αίτίαμα] καί2
περί το[ύς διέπον]τάς3 τι έπο[ισόμενος.πά]μπολλα καί [χρήματα
κα]ί κτήματα τώ[ν άπολομένω]ν. ως ού[δέ ταΰ]τα διά τούς [στρατιώ]τας
[έξή]ρκει ταΐς έν[δείαις κα]ί άκων προσ[έτι προσεδέ]ξατο καί μέν[τοι
κατά τώ]ν βουλευτών [μηνύσεις, ώ]ν άποκτεί[νας μεν] μηδένα άλλ’ ές
[φυλακήν τ]ινας έμβαλών. In der Lücke werden die Personen,
die sich bei der Einziehung der Güter der Gemordeten bereichert
hatten, genannt gewesen sein.
Vita Caracalli 7,1,2 ist eine Doppelerzählung. Der Mord·
wird hier nochmals berichtet und zwar genauer nach Dio. Um die
Übereinstimmung mit der ersten Erzählung herzustellen, wird der
Mord auf den Weg von Carrae nach Edessa, statt umgekehrt,
verlegt. Es ist eine Freiheit des Übersetzers, daß er den Martialis,
wieder in der Absicht zu kürzen, zum strator macht. Der Schluß
conclamatiimque est ab omnibus id Martialem fecisse, ist eine un-
glückliche Übertragung des Rufes, in den nach Dio 78, 8, 2 das
Volk in Rom ausbrach. Merkwürdig ist diese Einschaltung, weil
sie zeigt, wie der Text des ersten Übersetzers durch Zusätze in
der zweiten Fassung erweitert wurde4. Eben diese zweite Fassung
hat dem Fälscher Vorgelegen. Aber auch seine Hand ist noch zu
erkennen in dem Lunus deus5, der an Stelle der Luna tritt. Denn
seine Erfindung führt er weiter aus 7, 3 — 5. Woher allerdings
seine astrologische Weisheit stammt, weiß ich nicht zu sagen.
1 Vgl. im allgemeinen Hirschfeld, Verwaltungsb. 457, der aber diese
Stelle nicht berücksichtigt, ebensowenig kennt sie Mommsen im Staatsrecht;
nur Tillemont hat sie erwähnt.
2 καί weist auf die vorhergehende Beschuldigung des Aurelianus hin.
3 Administrare. 4 Vgl. S. 26. 81. 153.
5 Der angebliche deus Lunus der Münzbeschreibungen ist entweder eine
Amazone oder der Heros mit dem Doppelbeil. Imhoof, Kleinasiatische Mün-
zen S. 573.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften