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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0037
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

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aureis duabus, torque aureo uno. Diese dona zerfallen deutlich in
zwei Gruppen. Die erste bilden die dona eines Legionslegaten,
die zweite die eines Principalis. Da er sie verbunden hat, so las
er sie auf demselben Steine.
Legionslegaten erhalten die dona regelmäßig in der Dreizahl.
Nur wenn das Amt vor der Praetur bekleidet wird, ist die Zahl
geringer1, Dessau Inscr. sei. 987 [A. Larcio Lepido] — [leg. i]mp.
Vespasiani [C]aesaris Aug. leg. X Freten[s{is), donato] donis mili-
[taribus] — [b]ello ludaico corona murcdi vallari aurea hastis puris
[duab(us), v]exillis duob., tr(ibuno) pleb(is). 1000 — [ab eisd(em)
i]mperator(ibus) — Vespasianus und Titus — d. d.. corona aur(ea)
[mur(ali) classic]a, hast{is) pur(is) III, praetori.
Wenn der Fälscher die hastae purae voranstellt, so hat ihn
Vergil dazu bestimmt Aen. 6, 760 pura iuvenis qui nititur hasta.
Das schien ihm das höchste. Die Zahl der hastae purae, sowie der
vexüla hat der Fälscher, entsprechend2 26, 13, 3, willkürlich er-
höht und zu den vexüla nach Analogie der Interpolation bicolora
an derselben Stelle3 puris interpoliert. Dagegen die coronae vallares
duae müssen richtig sein, weil die corona civica nicht zu den
coronae im gewöhnlichen Sinne gehört. Man hat also die dona
so herzustellen: coronae vallares duae, corona civica, hastae purae //,
vexüla II.
Titus Aurelius Fulvus der Großvater des Kaisers Pius, war
bei dem Feldzuge des Corbulo, der im Jahre 62 begann4 Legatus
legionis III Gallicae5 und blieb in dieser Stellung bis zum Jahre 69,
wo ihm die ornamenta consularia von Otho verliehen wurden6.
Demnach muß er damals bereits Praetorier gewesen sein. Dennoch
gelangt er erst im Jahre 85 zum Consulat, allerdings in der ehren-
vollsten Weise als consul Ordinarius neben dem Kaiser. Da man
zur Praetur frühestens im 30. Jahre gelangte7, so wäre für den
Fall, daß er die Praetur bereits vor dem Amte des Legionslegaten
bekleidete, die ATrzögerung des Consulats kaum zu begreifen, so
viel auch kaiserliche Gunst auf die Besetzung des Gonsulates ein-
1 Rangordnung 184 und Rhein. Mus. 67, 151. In allen bekannten
Fällen, 15 an der Zahl, sind diese Legaten spätestens unter Nero zu ihrem
Amte gekommen. Daher kann Dessau inscr. sei. 1055 auch nicht später
gesetzt werden. Eine Ausnahme bildet nur Hadrianus, Vita, 3, 6.
2 S. 33. 3 S. 42. 4 Tacit. ann. 15, 3.
5 Dessau, inscr. sei. 232 im Jahre 64 geschrieben.
fi Tacit. Hist. 1,79. 7 Mommsen, Staatsr. 1,573.
 
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