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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0042
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42

A. von Domaszewski:

hat er gesehen. Statua eins oidetur. Wie aus dem Gegensatz zu
den Quadrigae hervorgeht las er auch das transferre auf diese
Statue bezogen, also die Übertragung an einem andern Ort war
vermerkt.
Deutlicher wird dieser Vorgang durch eine noch erhaltene
Statuenbasis aus Nemausus selbst.
C. I. L. XII 3169 .... bello Dacico donatus donis militaribus
coronis ////] hastis puris IIII o[exillis IIII cos. legato'] Imp.
Caes. Nero. Trai[ani Aug. Germanici] Dacici Parthici p.p. [proo.
.legato] dioi Neroae et Imp. Nero. Traiani optimi Aug.
Germ[anici leg(ionis) . . . .] pr. trib. pleb. q. pr[o pr. proo.trib.
mil.] leg. I Italicae IIII oir [oiar. cur. statua]1 in publicum [trans-
lata] a Pompeia Marullina locus d[at(us) dec(urionum) dec(reto)]
Aoonnenses [patrono]. Auch diese Statue stand ursprünglich im
Palaste der Pompei zu Nemausus. Eine Angehörige dieser Familie
hatte für die Versetzung Sorge getragen.
Die andere Reihe der dona ist die eines Consulars:
26, 13, 3 Coronas murales quattuor, coronas oallares quinque,
coronas naoales duas, coronas cioicas duas, hastas puras decem,
oexilla bicolora quattuor.
Von allen seinen Interpolationen ist die bösartigste das
bicolora2. Zu dieser unerhörten Farbe der oexilla bestimmte ihn
Sueton. Aug. 25 M. Agrippam — caeruleo oexillo donaoit. Er fand
das caeruleus, das auch eine Mischfarbe bezeichnet, in seinem
Vergilkommentar zu Stellen wie Aen. 2, 381 als bicolor erklärt
und benützte es für seinen Einfall. Die dona selbst richtig herzu-
stellen gestattet eine Inschrift.
Dessau Inscr. sei. 1041, vgl. annee Spigr. 1913, 229 L. Catilio
Seoero3 — donis militaribus a dioo Traiano corona mur[ali], naoali,
oallari, h[astis puris ////, oexill]is IIII. In allen anderen Fällen
1 Im Corpus [inlatis] in publicum...., aber was soll hier das Geld?
2 Richtig bicolor. Nur wegen der hastae purae wird das bicolor zu bi-
color us.
3 Catilius Severus ist nach 4, 1, 4 proavus maternus des Kaisers Marcus.
Danach hat der Fälscher 4, 1, 9 interpoliert Marcus Antonmus principio
aevi sui nomen habuit Catili Severi materni proavi. Denn principio aevi und
nomen habere (alle Stellen rühren vom Fälscher her) ist das Latein des Fäl-
schers. Ebenso beweist die Fälschung der Name Marcus Antoninus, durch
seine Form und die Stelle, an der er steht. Die echte Überlieferung berichtet
die Änderung des Namens 5, 4 im richtigen Zusammenhang. Der Kaiser
 
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