Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0058
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
58

A. von Domaszewski:

dam ferro succintis, vesperi per tabernas palabatur et compita quae-
ritando Graeco sermone, cuius erat impendio gnarus, quid de Caesare
quisque sentiret. Geradezu liebevoll ist die Beurteilung des Peter
Patricius, excerpta historica 4,264,160 — 165 und demgemäß bei
Zonaras1 3, 148, 20 ήν δέ την γνώμην φιλότιμος και πάσι Αέλίον
χαρίζεσΈαι, καί ούδείς αίτούμενος αύτόν διημάρτανεν. ούτε μην τούς
έναντιω-θ-έντας αύτω ή προστεθ-έντας τοΐς τυραννήσασιν έτιμωρήσατο.
Deshalb blieb ihm auch das Heer noch im Tode ergeben, Vita
Gallieni 15, 1 occiso igitur Gallieno seditio ingens militum fuit,
cum spe praedae ac publicae vastationis Imperator em sibi utilem,
necessarium, fortem, efficacem ad invidiam faciendam dicerent
raptum.
Dagegen stimmt das Charakterbild, das der Fälscher von
Gallienus entwirft, vollkommen auf Maxentius. Denn selbst
Zosimus sagt 2, 14, 4 Μαξέντιος — καί τοΐς κατά την Ιταλίαν τε
καί την 'Ρώμην αύτήν μετά πάσης ώμότητός τε καί άσελγείας προσενεχ-9-είς.
Und ebenso können die Züge, die der Fälscher dem Valerianus
leiht, auf Constantin nach der Auffassung jener Fortsetzung seiner
Biographien passen. Ist aber für den Fälscher Maxentius auch in
jener Szene Vorbild, so läßt sie sich deuten. Maxentius hatte die
Sibyllinen befragt2, und das Orakel wendet sich durch den Aus-
gang gegen ihn selbst. Nach den Worten des Fälschers kann man
annehmen, daß während der Schlacht an der mulvischen Brücke
die Priester der Magna mater und der ganze Senat im Tempel
der Göttin versammelt waren, um von ihr nicht den Sieg des
Tyrannen, wie ihnen befohlen war, sondern seinen Untergang zu
erflehen. Auf die Nachricht von seinem Tode legen sie die Toga
an3, ziehen hinüber in den nahen Apollotempel und erheben im
Hause des Gottes, der die Wahrheit verkündet hatte, den Sieger
und Befreier zum Kaiser. Gewiß ein Vorgang von erschütternder
Tragik und würdig dieses für die Zukunft der Welt entscheidenden
Ereignisses. Diese Deutung hat die größte Wahrscheinlichkeit.
Denn der Fälscher hat das templum divi Romuli, des Sohnes des
Maxentius für eine Fälschung auf den Namen des Saloninus, des
Sohnes des Gallienus mißbraucht4.

1 S. 99.
2 Zosimus 2, 16, 1.
3 Mommsen, Staatsr. 3, 887.
4 Meidelb. Sitzb. 1916, 7, 10.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften