Metadaten

Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0065
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

65

Die Reihenfolge der Mordtaten nach Getas Tode ist hei Dio
und in der Vita dieselbe: Papinianus1, Patruinus2, Cilo3. Und zwar
fallen die Morde alle vor den 1. Januar4 212. Dio 77, 5, 3
τον Άσπρο v τον Τουλιανον — καί τούς υιούς αύτοΰ, καί έν πολλαΐς
τοσαύταις ράβδοις όμοΰ έμπομπεύσαντα, προεπηλάκισε παραχρήμα.
Die Gonsul des Jahres 212, Vater und Sohn heißen G. Iulius
Asper5 und C. Iulius Galerius Asper6. Wie der Vater Τουλιανός
heißen soll, ist unerfindlich, wohl aber konnte Dio den Sohn
Τουλιανός nennen. Folglich hat der Excerpierende den Text ent-
stellt. Denn das όμοΰ zeigt, daß Dio έμπομπεύσαντα<ς> schrieb.
Es ist der Processus consularis gemeint, bei welchem Vater
und Sohn jeder mit 12 Fasces aufzogen7. 24 Fasces aber waren
das Vorrecht des Princeps8. Dieser Anblick genügte, den Arg-
wohn des Caracalla zu erwecken.
Nicht nur in den erörterten Zügen stimmt die Vita mit Dio
überein, sondern das Excerpt aus Dio beginnt 2, 4 und reicht
bis 7, 2. Schon die Überschrift der Vita mit der griechischen
Form des Namens, Caracallus, weist auf die griechische Quelle
hin. Die Leichtigkeit, mit der sich die Fragmente des Dio fort-
laufend in die Erzählung der Vita einfügen lassen, bietet an sich
einen Beweis für die Quelle der Vorlage des Fälschers. Aber auch
dem Inhalt nach tritt nirgends ein Widerspruch hervor. Vielmehr
die beiden Formen der Überlieferung des Dio-Textes ergänzen
sich gegenseitig.
Ganz unvermittelt hebt die Vita an mit den Worten 2, 4:
post patris mortem in castra praetoria pergens apud milites conquestus
est circumveniri se fratris insidiis ----- Dio 77, 3, 1 ό δ’ Άντωνΐνος
καίπερ εσπέρας οΰσης τα στρατόπεδα κατέλαβε, διά πάσης της όδοΰ
κεκραγώς ώς έπιβεβουλευμένος καί κινδυνεύων. Deutlicher noch
als in dem Auszug des Xiphilinus ist der Vorgang geschildert bei
Herodian 4, 4, 3 f. ό δ’ ’Αντωνινος κατεργασΟ-έντος αύτω του φόνου
προπηδα του δωματίου Αέων, φερόμενός τε δι’ όλων των βασιλείων έβόα
1 Vita 4, 1. Dio 77, 4, la (Boissevain 3, 376) vor Patruinus genannt.
2 Vita 4, 2 vgl. Anm. 1.
3 Vita 4, 5. Dio 77, 4, 2—5.
4 Das sichert die Anordnung der Fragmente Exc. hist. 2, 389, 356
1 Cilo). 357 (Asper).
5 Prosop. 2,168,115.
6 Prosop. 2, 194, 224.
7 Mommsen, Staatsr. 1, 618.
s Mommsen, Staatsr. 1, 383, 388.

Sitzungsberichte der Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1918. 13. Abh.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften