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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 13. Abhandlung): Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37675#0109
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Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

109

Auch der Ausdruck des Eutropius 9, 1, 1 Maximinus ex
corpore militari primus gibt rein mechanisch das σύστημα στρα-
τιωτικόν der griechischen Quelle wieder, während Aurelius Victor
latinisierend sagt primus e militaribus, hilflos genug.
Dasselbe Buch wie Eutropius und Aurelius Victor hat auch
Rufius Festus benützt. Das zeigt die Nachrichten über den Tod
des Gordianus III. Eutropius 9, 2, 3 miles ei tumulum vicesimo
miliario a Circesio, quod castrum nunc Romanorum est Euphrati im-
minens, aedificavit, exequias Romam revexit, ipsum Divum appelavit,
Rufius Festus 22, 2 Milites eum tumulum in vicensimo miliario a
Circensio, quod nunc extat, aedificaverunt atque exsequias eius Romam
cum maxima venerationis reverentia deduxerunt. Nicht nur die Über-
einstimmung im Wortlaut, sondern vor allem die falsche Nachricht
von der Überführung der Leiche nach Rom zeigt die gemeinsame
Quelle1. Denn die Epitome sagt 27, 3 Corpus eius prope jines
Romani Persicique imperii positum nomen loco dedit Sepulcrum
Gordiani. Auch hier erkennt man an der Gleichheit des Ausdrucks
die gemeinsame Quelle mit der Vita Gordiani 34, 2 Gordiano sepul-
chrum milites apud Circesium castra fecerunt in finibus Persidis.
Ebenso nennt Ammianus Marcellinus den tumulus des Gordianus
sein Grab. 23, 5, 7 hic Gordiani imperatoris longe conspicuum
vidimus tumulum, 17 Gordianus, cuius monumentum nunc vidimus
in hoc ubi sepultus est loco, vulnere impio cecidisset. Und dies
bestätigten die Consecrationsmünzen, die Philippus prägen ließ2.
Denn der divus Gordianus fehlt in der Reihe. Erst im vierten Jahr-
hundert ist er in den Olymp aufgenommen worden.
Auch bei Rufius Festus ist die griechische Quelle an einem
Fehler des Übersetzers kenntlich 23,2 Odenathus decurio Pal-
myrenus. Allerdings findet sich auch auf palmyrenischen In-
schriften, Dittenberger Inscr. Or. 644 Αύρήλιον Ούρώδην, ιππικόν
καί βουλευτήν Παλμυρηνόν. Aber Odenathus war nicht decurio
civitatis, sondern συγκλητικός καί εξαρχος Παλμυρηνών, wie sein
Vater Hairanes3, Dittenberger Inscr. Or. 643, vgl. Waddington
n. 2602. Dagegen wird βουλευτής in den Glossen sowohl mit
decurio civitatis als mit Senator Romanus übersetzt.
Die angebliche römische Kaisergeschichte in lateinischer
Sprache, die zugleich die Quelle des Eutropius und des Aurelius
1 Vgl. auch Roos, Studia Arrianea p. 39.
2 Kubitschek, Num. Zeitschr. 32, 1900 S. 185 und unten S. 144.
3 Vgl. S. 158.
 
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