Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Die Personennamen bei den Scriptores historiae Augustae.

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Ich kann das nicht anders verstehen, als daß der Fälscher
•ein Pandectenbuch benützt hat, das weit älter war, als das Corpus
Justinianum, vielmehr selbst eine Grundlage dieser Compilation
bildete.
VIII. Catull.
19, 27, 3 Fabillus magister Graecus litterator. Fabillus scheint
kein Name zu sein. Vielleicht eine Erinnerung an den Fabullus
des Catull, dann aber gewiß mit Absicht umgebildet, weil gleich
darauf wieder von Fadilla1 die Rede ist.

IX. Die echte Überlieferung der Vorlage.
In zahlreichen Fällen wurde diese Quelle für die Bildung
erfundener Namen nachgewiesen. Doch erstreckt sich die Ver-
wertung eines so bequemen Hilfsmittels viel weiter.
Zweistellige Namen.
1. Einfach übernommen als bloße Füllsel:
18, 48, 6 Aurelius Verus scriptor temporis Traiani.
Der Name des Kaisers 5, 2, 2
18, 68, 1 Catilius Severus in consilio Alexcindri. Ist der Groß-
vater des Kaisers Marcus 4, 1,4
26, 9, 2 Ceionius Albinus praefectus urbi Valeriani. Ist Cei-
onius Albinus2 a Severo occisus 10, 13, 3
16, 9, 2 Lollius Urbicus in historia sui temporis. Ist Lollius
Urbicus Statthalter unter Pius 3, 5, 4.
2. Das Gentile ist maßgebend für die Erfindung.
20, 6, 4 (Gordianus I) socero suo Annio Severo tantum detulit,
ut in familiam eins quasi filius migrasse se crederet, nunquam
cum eo laverit, nunquam illo praesente sederit ante praeturam.
Der Schwiegervater heißt Annius, weil der Fälscher die Tochter
Maecia Faustina3 genannt hat, also nach der Frau des Marcus,
der zuerst Annius Verus hieß. Severus aber nach der strengen
Zucht in seinem Hause, wobei der proavus Marci Catilius Severus
4, 1, 4 mithilft.
1 8.129.
2 Vgl. S. 9 Anm. 2.
3 S. 82.