Logische Studien über Entwicklung.
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Wird das Lberpersünlichc als Eines gefaßt, so darf gesagt
sein, daß es wisse, was es and' seinem überpersönlichen Entwick-
lungswege bereits materiell realisiert hat — (auf dem Boden der
Freiheitslehre [s. o. S. 17]: wie weit es zu gekommen ist) —,
und daß es auf Grund dieses seines Wissens um das schon Ge-
leistete nun auch irgend eine neu einsetzende Embryogenese so
leistet, wie es sie leistet.
d) Auch die ,,primär-teleologisch" arbeitende Entelechie be-
sitzt also aufgerollte Zeit, d. h. ein quasi-WisserF um Vergangenes,
in sich; nicht zwar Wissen um das, was ihr zustieß, nicht also
eigentliches ,,Erfahrungs"wissen, wohl aber Wissen um das von
ihr selbst Geleistete (ganz gleichgültig, ob das als Tat
gefaßt wird oder als Leistung in die Alaterie hinein seitens eines
als immaterial seinem Wesen nach vollendet Daseienden).
e) Alle nicht-maschinelle Evolution also ruht auf einem
Etwas, welches zusammengerollte Zeit in sich trägt — obschon
in anderer (nämlich in nichtsekundärer) Form, als das Seelische.
(L Entwicklung und Kausalität.
Wir haben oben (Seite 9f.) gesagt, daß bei nicht-maschineller
Entwicklung eines materiellen Systems, d. h. bei einer Entwick-
lung, für die ein nicht-materielles Ganzheitsagens unraumhafter
Art verantwortlich ist, zweierlei nicht der Fall sei: weder ent-
wickelt das materielle System überhaupt ,,sich" als eigentlich
materielles, noch auch entwickelt sich jenes nicht-materielle Agens
seinem Sosein nach; dieses Agens entwickelt sich nur seinem
nach in steter Wechselbeziehung zu den schon verwirklichten
Ganzheitszuständen des Alateriellen.
So wenigstens ist der Sachverhalt bei vorbestimmter nicht-
maschineller Entwicklung, welche allein die Logik kennt. Nur
eine, von der Aletaphysik vielleicht angenommene echte /re?'e,
d. h. nichtvorbestimmte Epigenesis würde anderes, würde Soseins-
Entwicklung (ein Sich-machen des Soseins), bedeuten.
t Dieser Abschnitt gibt nur skizzenhafte Ergänzungen zu LVLÖ & Org.
tl, S. 341 ff. Daher mag nur ganz kurz bemerkt sein, daß der Begriff lfüsse/7
im eigentlichen Sinne der Naturlehre überhaupt nicht angehört (son-
dern nur der Lehre vom Seelischen). Es ist aber so, ,,als ob" gewisses Natur-
hafte Müsse; in diesem ,,als ob"-Sinne ist also der Ausdruck ILl'ssen hier ge-
meint; daher die Wendungen ,,naturwirkliches Korrelat", .,Analogon",
,,quasi" usw.
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Wird das Lberpersünlichc als Eines gefaßt, so darf gesagt
sein, daß es wisse, was es and' seinem überpersönlichen Entwick-
lungswege bereits materiell realisiert hat — (auf dem Boden der
Freiheitslehre [s. o. S. 17]: wie weit es zu gekommen ist) —,
und daß es auf Grund dieses seines Wissens um das schon Ge-
leistete nun auch irgend eine neu einsetzende Embryogenese so
leistet, wie es sie leistet.
d) Auch die ,,primär-teleologisch" arbeitende Entelechie be-
sitzt also aufgerollte Zeit, d. h. ein quasi-WisserF um Vergangenes,
in sich; nicht zwar Wissen um das, was ihr zustieß, nicht also
eigentliches ,,Erfahrungs"wissen, wohl aber Wissen um das von
ihr selbst Geleistete (ganz gleichgültig, ob das als Tat
gefaßt wird oder als Leistung in die Alaterie hinein seitens eines
als immaterial seinem Wesen nach vollendet Daseienden).
e) Alle nicht-maschinelle Evolution also ruht auf einem
Etwas, welches zusammengerollte Zeit in sich trägt — obschon
in anderer (nämlich in nichtsekundärer) Form, als das Seelische.
(L Entwicklung und Kausalität.
Wir haben oben (Seite 9f.) gesagt, daß bei nicht-maschineller
Entwicklung eines materiellen Systems, d. h. bei einer Entwick-
lung, für die ein nicht-materielles Ganzheitsagens unraumhafter
Art verantwortlich ist, zweierlei nicht der Fall sei: weder ent-
wickelt das materielle System überhaupt ,,sich" als eigentlich
materielles, noch auch entwickelt sich jenes nicht-materielle Agens
seinem Sosein nach; dieses Agens entwickelt sich nur seinem
nach in steter Wechselbeziehung zu den schon verwirklichten
Ganzheitszuständen des Alateriellen.
So wenigstens ist der Sachverhalt bei vorbestimmter nicht-
maschineller Entwicklung, welche allein die Logik kennt. Nur
eine, von der Aletaphysik vielleicht angenommene echte /re?'e,
d. h. nichtvorbestimmte Epigenesis würde anderes, würde Soseins-
Entwicklung (ein Sich-machen des Soseins), bedeuten.
t Dieser Abschnitt gibt nur skizzenhafte Ergänzungen zu LVLÖ & Org.
tl, S. 341 ff. Daher mag nur ganz kurz bemerkt sein, daß der Begriff lfüsse/7
im eigentlichen Sinne der Naturlehre überhaupt nicht angehört (son-
dern nur der Lehre vom Seelischen). Es ist aber so, ,,als ob" gewisses Natur-
hafte Müsse; in diesem ,,als ob"-Sinne ist also der Ausdruck ILl'ssen hier ge-
meint; daher die Wendungen ,,naturwirkliches Korrelat", .,Analogon",
,,quasi" usw.