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Liebich, Bruno [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 15. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 2: Historische Einführung und Dhātupātha — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37692#0018
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14

Bruno Liebich :

matische Termini geschaffen hat, die alle vom gleichen Verbum
hergenommen sind: krt primäres Nomen, krtya Gerundivum, kartr
Agens, karman Objekt, karana Instrument, Begriff des Instrumen-
tals, adbikarana Begriff des Lokativs, kärita Kausativum, ciklrsita
Desiderativum, cekrlyita und carkarlta die beiden Intensiva u. a.
Übrigens sind jene drei Namen nicht eben glücklich gebildet oder
gewählt, und sie sind auch später durch andre ersetzt worden.
Schon in den jüngeren Brähmana’s und im Sänkhäyana-Aranyaka
finden wir dafür die Leihe bhavisyat, bhavat, bhütam, die Panini
beibehält bis auf den mittelsten, den er durch vartamäna ersetzt.
Im übrigen findet sich in der Brähmana - Zeit wenig, was
speziell auf das Verbum Bezug hätte, etwa mit Ausnahme des
Ausdrucks abhyäsam (Ger.) Kaus. Br. 14, 3, der sich auf das
reduplizierte sosomsävo3 bezieht, also schon im gleichen Sinne,
wrie später Yäska und Panini die Worte abhyäsa und abhyasta
verwenden.
18 Es ist hier aber der Ort, noch einer ganzen Klasse von Worten
zu gedenken, die ihre Entstehung einer Betrachtungsweise ver-
danken, die für Weckung des sprachlichen Bewußtseins, wenn
ich so sägen darf, überaus fruchtbar geworden ist. Wir können
sie grammatische Taddhita’s nennen; sie finden sich in allen
Brähmana’s in großer Zahl.
Ihren Ursprung verdanken sie dem Bestreben, aus dem Schatz
der zur Verfügung stehenden Vedastrophen für die Verwendung
beim Opfer solche auszuwählen, die irgendwie zu der gerade aus-
zuführenden einzelnen Opferhandlung passen. Etad vai yajfiasya
samrddhaiii yad rüpasamrddham, yat karma kriyamänam rg abki-
vadati 'darauf beruht das Gelingen des Opfers, daß es formvollendet
ist, daß der Vers zur Opferhandlung paßt’, so lautet eine oft
wiederholte, auch von Yäska (I, 16) zitierte Maxime der Brä-
hmana’s, oder auch kürzer: yad yajne ’bhirüpam tat samrddham.
Jeder Opfertag, jede einzelne Zeremonie hat, ihrem besonderen
Anlaß entsprechend, ihre Eigenart, sozusagen ihre persönliche Note,
und bietet dadurch Gelegenheit zu solchen Spekulationen. Wenn
der König Soma wie ein Ehrengast den Opferplatz betritt, muß
der Hotr eine Strophe rezitieren, die das Wort atithi 'Gast’ ent-
hält, eine atithimatl (Ait. I, 17, 3). So bedeutet pravat I, 10, 1
'das Wort pra enthaltend’, sväpimat III, 16, 1. 2 'das Wort sväpi
(Genosse) enthaltend’; pitrmat III, 32, 1 heißt eine Strophe, in der
das Wort pitrbhih steht; entsprechend sind hamsavat IV, 20, 4,
 
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