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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 15. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 2: Historische Einführung und Dhātupātha — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37692#0035
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Zur Einführung in die ind. einh. Sprachw. It. 31
kommens rein adjektivisch, während es bei Pan. bekanntlich als
Substantiv in der Bedeutung 'Suffix' erscheint.
Später hat para, um das gleich vorwegzunehmen, dieselbe
Entwicklung genommen. Wie es schon bei Panini als Adjektiv
seiner Kürze wegen die drei obigen Konkurrenten aus dem Felde
schlägt, so erscheint es bei Candragomin als Substantiv in der
Bedeutung 'Suffix' und verdrängt hier als solches wieder das
panineische pratyaya.
37 Auf das Verbum dürfen wir in einem nur von Phonetik und
Metrik handelnden Werk nur gelegentliche Hinweise erwarten.
Ich gebe die in Betracht kommenden Stellen vollständig, mit Über-
gehung derjenigen, die isolierte Verbalformen aufführen, da sich
diesen für unsern Zweck nichts abgewinnen läßt.
Während S., wenn er die verschiedenen Kasus des Nomens
mit einem gemeinsamen Ausdruck bezeichnen will, sich stets des
Wortes sabda bedient (z. B. bhänu-sabda 'eine Form von bhänu'
366), gebraucht er bei Verben nie dieses Wort, sondern hat dafür
folgende Wendungen:
a) nayaty-artham 373 ('eine Form von nayati'; Beispiele niyate,
nimsasi), khyäter dhätoh 397 (W. khyä), rapsateh 398 (W. raps),
khyätau 431 (W. khyä), khyäti-sadrsesu 432 (W. khyä), sahatau
540 (W. sah), dhätau kalpayatau 743 (W. klp X), dhätor bibheter
jayates ca 802 (Ww. bin und ji);
b) stobhetyädih 329 (W. stubh), sahetyädih 564 (W. sah);
c) vrtau 543 (L von vrti, W. vrt), dhätor niyah 802 (Ab von
nl, W. ni).
Unter a) sehen wir den von Y. her bekannten Typus, der
sich auch bei Pan. nicht ganz selten erhalten hat (III, 1, 51. 52.
2, 9 u. a.), unter b) einen ziemlich unbeholfenen Neuerungsversuch,
der keine Nachfolge gefunden hat, unter c) einen hier gleichfalls neu
auftretenden, aber erfolgreichen, bei Pan. überaus häufigen Typus.
Jedenfalls ergibt sich hier das gleiche Bild, wie aus § 36:
Mittelstellung zwischen Y. und Pan., wobei S. im ganzen näher
zu jenem als zu diesem zu stehen scheint.
Wichtig ist schließlich, daß wir bei Saunaka noch keine Spur
von Anubandha’s (also auch nicht von Pratyähära’s) finden.
Die Brhaddevatä.
38 Der Verfasser der Brh. gehörte nach den überzeugenden Dar-
legungen des Herausgebers Macdonell zur Schule des Saunaka
 
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