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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0041
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Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia. 39
B. Der innere Zusammenhang der Gottheiten des Altarkreises.
Es ist von vornherein anzunehmen, daß dieser Götterkreis § 62.
nicht zufällig zusammengewürfelt ist, sondern bestimmten Voraus-
setzungen des religiösen Denkens seines Stifters entsprang, sei es
nun, daß Dionysios den Altarkreis von sieh aus zusammenstellte,
oder etwa aus einem Mysterienkult diese (und gerade nur diese)
Götter übernahm. Diese Voraussetzungen erraten zu wollen, ist
natürlich ein hypothesenreiches Beginnen. Da aber eine Beihe
von Altarinhabern durchsichtige Begriffe repräsentieren, und für
einzelne Gruppen der Zusammenhang auch schon oben dargelegt
werden mußte, kann der Versuch für das Ganze ziemlich kurz
durchgeführt werden. Wo kultische Verbindungen der Einzel-
gottheiten nicht zu belegen, oder mir nicht bekannt geworden sind,
treten auch hier wieder die sprachlichen Verbindungen der Worte
subsidiär ein, die sich mit den Personifikationen in unserem Altar-
kreis begrifflich decken.
Zeus, Hestia, Theoi Soteres bedürfen keiner weiteren Er-
läuterung mehr, vgl. §9, 11, 12. Der höchste Gott, als Soter im
Schlußgebet angerufen, als Eumenes um seine Gnade gebeten,
dann seine das Kulthaus schützende Beisitzerin Hestia, und alle
sonst als Heilbringer verehrten Götter bilden eine Dreiheit, wohl
geeignet, den neuen Kultverein zu patronisieren.
Εύδοαμονία, πλούτος, άρετή, uyKtasind die vier Kardinalgüter, die § 63.
Dionysios und seinen Mysten als erstrebenswert erscheinen mochten.
Die Verbindung dieser Güter sowie ihrer Garanten, der vier Per-
sonifikationen, ist oben §§ 14 — 49 im einzelnen besprochen, speziell
über Verbindung von Eudaimonia-Arete vgl. § 15, Eudaimonia-Hy-
gieia § 19, Eudaimonia-Agathe Tyche § 20, Eudaimonia-Plutos-
Arete §36, Eudaimonia-Plutos-Arete-Hygieia §37 Ende, §39;
Arete-Mneme § 26, Arete-Plutos §§ 30, 34—36, Arete-Hygieia § 48
(37. 41, 45); Plutos-Charis-Arete §34, Plutos-Arete-Hygieia §§37,
41, 45, Plutos-Hygieia §§ 38—45, Plutos-Tyche-Hvgieia § 38 Ende
(dazu noch Nike, Mneme § 47), Plutos-Hygieia-Eudaimonia-Chari-
tes § 40. Eudaemonie, diese so überaus hellenische Formulierung
eines allgemein menschlichen, in jedem Sterblichen wurzelnden
Glückstrebens, steht am Anfang, άρετή, auch das fast unübersetzbar,
so griechisch, eng dabei; jene das Ziel, diese das Mittel. Eudae-
monie ist der notwendige Erfolg der Tugend, diese der beste Weg
zur Erreichung des Ziels. Ein Fundamentalsatz aller griechischen
 
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