Koptische Etymologien.
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spiele um einige weitere vermehrt hat. Danach findet es sich vor
allem in der Verbindung N6AT ΜΠΚΑ211 Matth. 12 42, Luc. 11 st τα
κέρατα της γης, Jes. 41 5 τα ά/.ρα τής γης, sowie in Η GAT ΤΗρογ
ΜΤ6 ΠΚΑ21 Ps. 21 28, 60 8 πάντα τα κέρατα τής γής. In Εζ. 63 bedeutet
Ν6ΑΤ 'die Bergschluchten' (φάραγγες).
Aus diesen Beispielen ergibt sich einmal, daß MGAT stets im
Plural steht und ferner daß es aus dem Pluralartikel Μ + GAT
besteht.2 Die Bedeutung 'Enden, Grenzen' hat bereits Peyeon richtig
bestimmt. Auf der Suche nach einem ägyptischen Wort ist es mir
immer wahrscheinlicher geworden, daß das Prototyp in dem de-
motischen ur~D 1 \l masc. steckt, das in der Rosettana 12
ήπειρος 'festes Land' bedeutet und dort im Gegensatz zu jm 'Meer'
steht. Weiter hat es die Bedeutung von 'Ufer' (Mythusglossar 132)
und 'Seite' = μέρος.3 Zu dem Bedeutungsübergang ist an KßO
'Ufer' zu erinnern, das als πέρας (z. B. Sap. 81) und im Plural
Kpcooy als κέρατα (Peybon a. 0.) zu belegen ist. Von diesem
_^ cty] | bi würde GAT der Plural sein, und das anlautende 6
konnte nur als Hilfsvokal vor einer Doppelkonsonanz erklärt werden.
Wenn man nun die demotische Gruppe, was sehr nahe liegt, auf
altes ^> (eine Art Land) zurückführt und dieses mit Eriiay4 Id
liest, so würde man als Pluralprototyp von GA7' eine Form *cld(j)-w
(vokal. e'V’-djeiv) hersteilen, aus der sich die koptische Form entwickelt
haben kann. Dabei ist zweierlei auf den ersten Blick unregelmäßig.
Nach Pluralbildungen wie 2AAATG aus hfdfltfw (ähnlich 2θγΑΤ6,
2θγρΑΤ6 etc.5 6) würde man *6ATG erwarten. Aber in den letzteren
Beispielen geht das vor der Endung stehende T auf altes t (q) zurück,
nicht wie in unserem Wort auf d (0), hinter dem das jhv spurlos
verschwunden sein wird, wie in 6ΘΑγθ) aus eWJsjeiü oder in 20B aus
liöflHO) Ol aus '<>ljeiv.G Daß ferner der Hilfsvokal vor ' nicht a, son-
dern e lautet, dafür gibt es auch andere Beispiele, z. B. ογβρΗΤ6
1 Var. Π6ΑΤ ΜΠΚΛ21 rnpq Ps. 58 14. Dan. 4 s.
2 Das auf Π6λτ folgende Tnpoy erweist gegen Wiesmann das π als
Artikel (s. Stern: Kopt. Gram., § 272).
3 Siehe Griffith: Rylands Pap. III. S. 299e. Vergl. Ä. Z. 37 (1899), S. 29.
4 Sitzber. Berliner Akad. 1912. S. 959 — 960, avo die Bedeutung 'über-
schwemmtes Land’ gegeben ist.
5 Siehe Steindorff: Kopt. Gram.2, § 140.
6 Siehe Sethe: Verbum I. § 161 b.
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spiele um einige weitere vermehrt hat. Danach findet es sich vor
allem in der Verbindung N6AT ΜΠΚΑ211 Matth. 12 42, Luc. 11 st τα
κέρατα της γης, Jes. 41 5 τα ά/.ρα τής γης, sowie in Η GAT ΤΗρογ
ΜΤ6 ΠΚΑ21 Ps. 21 28, 60 8 πάντα τα κέρατα τής γής. In Εζ. 63 bedeutet
Ν6ΑΤ 'die Bergschluchten' (φάραγγες).
Aus diesen Beispielen ergibt sich einmal, daß MGAT stets im
Plural steht und ferner daß es aus dem Pluralartikel Μ + GAT
besteht.2 Die Bedeutung 'Enden, Grenzen' hat bereits Peyeon richtig
bestimmt. Auf der Suche nach einem ägyptischen Wort ist es mir
immer wahrscheinlicher geworden, daß das Prototyp in dem de-
motischen ur~D 1 \l masc. steckt, das in der Rosettana 12
ήπειρος 'festes Land' bedeutet und dort im Gegensatz zu jm 'Meer'
steht. Weiter hat es die Bedeutung von 'Ufer' (Mythusglossar 132)
und 'Seite' = μέρος.3 Zu dem Bedeutungsübergang ist an KßO
'Ufer' zu erinnern, das als πέρας (z. B. Sap. 81) und im Plural
Kpcooy als κέρατα (Peybon a. 0.) zu belegen ist. Von diesem
_^ cty] | bi würde GAT der Plural sein, und das anlautende 6
konnte nur als Hilfsvokal vor einer Doppelkonsonanz erklärt werden.
Wenn man nun die demotische Gruppe, was sehr nahe liegt, auf
altes ^> (eine Art Land) zurückführt und dieses mit Eriiay4 Id
liest, so würde man als Pluralprototyp von GA7' eine Form *cld(j)-w
(vokal. e'V’-djeiv) hersteilen, aus der sich die koptische Form entwickelt
haben kann. Dabei ist zweierlei auf den ersten Blick unregelmäßig.
Nach Pluralbildungen wie 2AAATG aus hfdfltfw (ähnlich 2θγΑΤ6,
2θγρΑΤ6 etc.5 6) würde man *6ATG erwarten. Aber in den letzteren
Beispielen geht das vor der Endung stehende T auf altes t (q) zurück,
nicht wie in unserem Wort auf d (0), hinter dem das jhv spurlos
verschwunden sein wird, wie in 6ΘΑγθ) aus eWJsjeiü oder in 20B aus
liöflHO) Ol aus '<>ljeiv.G Daß ferner der Hilfsvokal vor ' nicht a, son-
dern e lautet, dafür gibt es auch andere Beispiele, z. B. ογβρΗΤ6
1 Var. Π6ΑΤ ΜΠΚΛ21 rnpq Ps. 58 14. Dan. 4 s.
2 Das auf Π6λτ folgende Tnpoy erweist gegen Wiesmann das π als
Artikel (s. Stern: Kopt. Gram., § 272).
3 Siehe Griffith: Rylands Pap. III. S. 299e. Vergl. Ä. Z. 37 (1899), S. 29.
4 Sitzber. Berliner Akad. 1912. S. 959 — 960, avo die Bedeutung 'über-
schwemmtes Land’ gegeben ist.
5 Siehe Steindorff: Kopt. Gram.2, § 140.
6 Siehe Sethe: Verbum I. § 161 b.