Die Scbatzhöhle.
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war von einem Judenchristen redigiert. Ein weiterer Bearbeiter
der syrischen Schatzhöhle hat dann die Stelle ihrer Polemik gegen
den Apostel entkleidet und durch Einsetzen von Zitaten aus dem
Hebräerbrief in ihr Gegenteil verkehrt.
40. Hiermit ist ein Anhaltspunkt für die Beurteilung der
anderen Stellen gewonnen, die Pauluszitate enthalten (s. o.). Sie
haben gar nicht in der Urschatzhöhle gestanden, sondern sind von
dem Redaktor des syrischen Textes interpoliert. Dessen theo-
logische Stellung wird durch diese Stellen klar. Mit den Häre-
tikern, die behaupten: 'Gott ist gekreuzigt worden' (p. 108 Bez)
und dem Ewigseienden Leiden beilegen (p. 148 Bez), sind die
Monophysiten gemeint. Hs Bz macht zur zweiten Stelle Kyrillos
(von Alexandrien, f 444) und Severus (von Antiochien, f 538)
namhaft, Gelzer {Jul. Africanus II, 267) hatte an Petrus Fullo
(ca. 460) und seinen Satz: θεός έσταυρώθη gedacht. Jedenfalls ist
der zweite Redaktor des syrischen Textes Nestorianer und lebt
nicht vor 500.
41. Ein weiteres Argument dafür, daß alle erhaltenen Hss
und Versionen der Schatzhöhle aus einer Hs geflossen sind, ent-
nehme ich aus folgender merkwürdigen Tatsache: Alle Texte
sprechen von einer dreimaligen Verbrennung der heiligen Bücher;
kein einziger (auch das Adambuch nicht, Dillmann, p. 133) vermag
zu sagen, wann die dritte stattfand. A deutet eine Lücke an, die
Hss der anderen Klasse täuschen nur darüber weg. Von den
arabischen Hss schließt in s der Text überhaupt mit dem Worte
Vllfllj; es folgt nur noch eine Rekapitulation der Genealogie in
63 Gliedern; v hat an der Stelle den gleichen Wortlaut wie s; p
läßt die letzten Worte vor dem Abbrechen weg und erreicht so
einen Abschluß; o gleitet über die Lücke hinweg. Das Adams-
buch endlich versucht sie durch die Tautologie 'das drittemal, da
man die Schriften verbrannte'1) zu überbrücken. Es gibt nur eine
Erklärung dieses Umstandes: hier schloß ursprünglich die Schatz-
höhle. Das einzige Exemplar brach mit dem ab. Es
enthielt dann noch eine Wiederholung der Stammliste, genau wie
sie s und v erhalten haben.
0 Doch vgl. Trümpp, Gctclla Aclam, p. 165, No 4. Auch das ist nur aus-
helfende Konstruktion. — Bücherverbrennung unter Herodes: Eutychius
(s. Hottinger, Thesaurus phil., p. 175), Agapius, Patrol. Orient. VII, 472.
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war von einem Judenchristen redigiert. Ein weiterer Bearbeiter
der syrischen Schatzhöhle hat dann die Stelle ihrer Polemik gegen
den Apostel entkleidet und durch Einsetzen von Zitaten aus dem
Hebräerbrief in ihr Gegenteil verkehrt.
40. Hiermit ist ein Anhaltspunkt für die Beurteilung der
anderen Stellen gewonnen, die Pauluszitate enthalten (s. o.). Sie
haben gar nicht in der Urschatzhöhle gestanden, sondern sind von
dem Redaktor des syrischen Textes interpoliert. Dessen theo-
logische Stellung wird durch diese Stellen klar. Mit den Häre-
tikern, die behaupten: 'Gott ist gekreuzigt worden' (p. 108 Bez)
und dem Ewigseienden Leiden beilegen (p. 148 Bez), sind die
Monophysiten gemeint. Hs Bz macht zur zweiten Stelle Kyrillos
(von Alexandrien, f 444) und Severus (von Antiochien, f 538)
namhaft, Gelzer {Jul. Africanus II, 267) hatte an Petrus Fullo
(ca. 460) und seinen Satz: θεός έσταυρώθη gedacht. Jedenfalls ist
der zweite Redaktor des syrischen Textes Nestorianer und lebt
nicht vor 500.
41. Ein weiteres Argument dafür, daß alle erhaltenen Hss
und Versionen der Schatzhöhle aus einer Hs geflossen sind, ent-
nehme ich aus folgender merkwürdigen Tatsache: Alle Texte
sprechen von einer dreimaligen Verbrennung der heiligen Bücher;
kein einziger (auch das Adambuch nicht, Dillmann, p. 133) vermag
zu sagen, wann die dritte stattfand. A deutet eine Lücke an, die
Hss der anderen Klasse täuschen nur darüber weg. Von den
arabischen Hss schließt in s der Text überhaupt mit dem Worte
Vllfllj; es folgt nur noch eine Rekapitulation der Genealogie in
63 Gliedern; v hat an der Stelle den gleichen Wortlaut wie s; p
läßt die letzten Worte vor dem Abbrechen weg und erreicht so
einen Abschluß; o gleitet über die Lücke hinweg. Das Adams-
buch endlich versucht sie durch die Tautologie 'das drittemal, da
man die Schriften verbrannte'1) zu überbrücken. Es gibt nur eine
Erklärung dieses Umstandes: hier schloß ursprünglich die Schatz-
höhle. Das einzige Exemplar brach mit dem ab. Es
enthielt dann noch eine Wiederholung der Stammliste, genau wie
sie s und v erhalten haben.
0 Doch vgl. Trümpp, Gctclla Aclam, p. 165, No 4. Auch das ist nur aus-
helfende Konstruktion. — Bücherverbrennung unter Herodes: Eutychius
(s. Hottinger, Thesaurus phil., p. 175), Agapius, Patrol. Orient. VII, 472.
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