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Götze, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 4. Abhandlung): Die Schatzhöhle: Überlieferung und Quellen — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38037#0038
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36

Albrecht Götze:

42. Ursprünglich war die Schatzhöhle hier zu Ende. Bereits
die Urschatzhöhle muß aber erweitert gewesen sein. Alle arabischen
Hss (mit Ausnahme von s) und im Einklänge damit das Adam-
buch enthalten noch eine Jugendgeschichte des Messias. Dieser
Zusatz ist auch im syrischen Texte vorhanden und füllt die Seiten
228,3 bis 251,3 bei Bezold. Es kann kaum Zufall sein, daß im
syrischen Texte nach dem Passus von der dreimaligen Verbrennung
der Stil plötzlich wechselt. Es wird ein cüüj angeredet. In diese
Fortsetzung der ursprünglichen Schatzhöhle, die sich durch diese
charakteristische Änderung dokumentiert, ist bereits die Stamm-
liste eingegliedert, die urspr. nur angehängt war. Es war sehr
einfach für einen Überarbeiter, die Anrede aus dem Texte zu ent-
fernen; das ist im Adambuche geschehen. Das 'Clementinum5
konnte einfach sein: V>l l einsetzen. Einmal scheint mir
noch eine Spur des syrischen >Jod stehen geblieben zu
sein, p. 235,1G, wo an gleicher Stelle steht: iijLil J/VE A'V.1·
Es ist die einzige Stelle, an der sich eine Anrede findet. — Es
bleibt schwierig genug, das Mehr zu erklären, daß sich sowohl
im syrischen als auch im arabischen Texte findet.
43. 214, 10 bis 218, 4 steht nur im syrischen Text, davon
214,1G bis 216,3 nm’ in A. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder
hat der Übersetzer die Überleitung wieder gestrichen, oder sie ist
erst nach der Übersetzung eingefügt. Für die erste Möglichkeit
spricht, daß die Streichung denkbar ist, eine derartige Inter-
polation dagegen unverständlich wäre. Neues würde sie allerdings
nicht bieten.
Im arabischen Texte ist der Übergang zur neuen Quelle
nach der Stammliste sehr hart. Sie beginnt 229, t Bez mit einer
neuen Genealogie, die von der unmittelbar vorher gegebenen ganz
und gar verschieden ist. Es folgen einige Sätze über Marias Ab-
stammung von Juda und Levi und die Vererbung der CjA:J!
(bis 229,15) (s, u. IT. 19). Solche altertümliche Ideen können
wiederum schwerlich interpoliert sein. Hier hat der Syrer später
gestrichen und die Fuge geglättet.
44. Bezold faßt als Eigennamen und übersetzt ihn
mit cNemesius’, Lagarde dagegen findet M'dt. III, 64 einen ^-jt
darin, einen 'jüdischen Theologen5. Mir steht allerdings fest, daß
 
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