Die Schatzhöhle.
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der Text der Schatzhöhle, wie er uns vorliegt, das AntoaJai als
Eigennamen auffaßt und zum Empfänger eines Briefes macht
(216, 15 bis 218, 2). Durch den Zusatz jato \
Aju- jD ist er als Christ und Kleriker gekennzeichnet. Ich glaube
jedoch, daß das erst unter der Hand des Nestorianers so geworden
ist und Lagarbes Auffassung für die Urschatzhöhle zu Recht be-
steht. Diese war die Auseinandersetzung eines Judenchristen mit
einem Juden,1) oder enthielt wenigstens derartige Stellen.
Eine Spur solcher Polemik tritt gelegentlich der Genealogie
der Maria zutage. Die Juden "nannten Maria eine Ehebrecherin’
(p. 53), das galt es zu widerlegen. Der Hinweis auf diese Ten-
denz ist dem arabischen Texte mit dem syrischen gemein; er ist
auch in den Rahmen des Clementiuums übergegangen (in s auf
fol. 90a und b). Die Verdächtigung gegen Maria ist auch aus-
gesprochen: Protev. Jac. 13 bis 16, Ev. Ps.-Matth. 12, Ev. de na-
tivitate Mariae 10, Ev. Nicod 2, 4; Justin in Tryph 78, p. 305 D;
Orig, ctra Cels. I, 28; Op. imp. in Matth. Migne 56, 632.
45. 251,3 bis Schluß des Ganzen ist eine Erweiterung mit
theologisch-legendarischem Stoff christlich-nestorianischer Färbung,
die nur in der syrischen Schatzhöhle steht. Daß eine neue Quelle
beginnt, ist durch die Wiederholung der Zeitrechnung recht deut-
lich. Der Schlußredaktor arbeitet mit einem getrennten Evan-
gelium, worüber ich weiter unten zu handeln gedenke; seine
Spuren in den älteren Textstücken habe ich schon hier und da
gezeigt.
0 Aphraates z. B. hat sich mit Juden auseinandergesetzt. Siehe darüber
Sasse, Proleg. in Aphr. serm. homil., p. 11 f. Schwan, Afrahat, p. 63 ff.
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der Text der Schatzhöhle, wie er uns vorliegt, das AntoaJai als
Eigennamen auffaßt und zum Empfänger eines Briefes macht
(216, 15 bis 218, 2). Durch den Zusatz jato \
Aju- jD ist er als Christ und Kleriker gekennzeichnet. Ich glaube
jedoch, daß das erst unter der Hand des Nestorianers so geworden
ist und Lagarbes Auffassung für die Urschatzhöhle zu Recht be-
steht. Diese war die Auseinandersetzung eines Judenchristen mit
einem Juden,1) oder enthielt wenigstens derartige Stellen.
Eine Spur solcher Polemik tritt gelegentlich der Genealogie
der Maria zutage. Die Juden "nannten Maria eine Ehebrecherin’
(p. 53), das galt es zu widerlegen. Der Hinweis auf diese Ten-
denz ist dem arabischen Texte mit dem syrischen gemein; er ist
auch in den Rahmen des Clementiuums übergegangen (in s auf
fol. 90a und b). Die Verdächtigung gegen Maria ist auch aus-
gesprochen: Protev. Jac. 13 bis 16, Ev. Ps.-Matth. 12, Ev. de na-
tivitate Mariae 10, Ev. Nicod 2, 4; Justin in Tryph 78, p. 305 D;
Orig, ctra Cels. I, 28; Op. imp. in Matth. Migne 56, 632.
45. 251,3 bis Schluß des Ganzen ist eine Erweiterung mit
theologisch-legendarischem Stoff christlich-nestorianischer Färbung,
die nur in der syrischen Schatzhöhle steht. Daß eine neue Quelle
beginnt, ist durch die Wiederholung der Zeitrechnung recht deut-
lich. Der Schlußredaktor arbeitet mit einem getrennten Evan-
gelium, worüber ich weiter unten zu handeln gedenke; seine
Spuren in den älteren Textstücken habe ich schon hier und da
gezeigt.
0 Aphraates z. B. hat sich mit Juden auseinandergesetzt. Siehe darüber
Sasse, Proleg. in Aphr. serm. homil., p. 11 f. Schwan, Afrahat, p. 63 ff.