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Götze, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 4. Abhandlung): Die Schatzhöhle: Überlieferung und Quellen — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38037#0048
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46

Albrecht Götze:

clichtetem Wasser an anderer Stelle von einer Schmelz-
masse Barlös y> Beryllus nach Trumpp).1)
10. Diese Lösung ist mir zweifelhaft geworden, seit mir ein
zweiter Beleg für das Wort bekannt geworden ist. Er steht in
einer syrischen Kosmographie, die Kugener in den Actes du XIV®
Congres international des Orientalistes (Paris 1907) unter dem Titel:
c Un traite astronomique et meteorologique syriaque attribue ä Denys
VAreopagite veröffentlicht hat. Verfasser ist nach ihm ein Edes-
sener des 6. Jahrhunderts, der sowohl mit griechischer als per-
sischer Weisheit bekannt ist. Im III. Kapitel wird dort unter
anderem auch von den AW ^ Jpä 'Mamelles du Nord’2) gehandelt.
Deren Steine sind von κρύσταλλος. Gegen Ende des
Absatzes heißt es nun: 7 Aa λΑ ,_Ασ> Wo
oco ^cw^La 7 Jmju 'sur les pierres de cristal
de ces montagnes descend l’admirable <vp.^ t q V ’ Kugener denkt
in einer Note p. 181 an einen fabelhaften Vogel. Mir ist im Zu-
sammenhang mit der vorausgehenden Theorie über die Jahres-
zeiten eine andere Idee gekommen. Der Anonymus hatte aus-
einandergesetzt, daß die Hitze des Sommers durch kaltes Wasser,
das aus dem 'unteren Meere’ (Tehöm) aufsteigt, gemildert wird
und daß umgekehrt im Winter dieses Wasser warm ist. Kugener
verweist selbst auf Bündahisn XXV.3) Dort steht Bdh. 61,1 (Justi):
pa mäh i äpän .... röc i öhrmazcl zimistän zör kunet pa gehän
andar äyet, menük i rapidwln hac hacapar i zamlk ö hacadar i
zamlk savet, kü xän i äpäu. gar mlh u xvetih pa äp andar hilet,
täk resak i draxtän pa sartlh xusk ne baveud.pa an

0 Zum Kristallhimmel vgl. Boll, Kultur der Gegenwart III, 3, p. 2 (mit
Literaturangaben); Boll, Offenbarung Johannis 16 f.; Slaw. Henoch 27,3 'bildete
sie (die 7 Himmel) wie Kristall, feuc-ht und trocken, d. h. gläsern, aussehend
wie Eis. . .’
2) Vgl. μαΖοΐ του Βορρά Ps.-Callisth. III, 29; Buch der Erkenntnis der
Wahrheit Ivayser, 259, ^; 264, j und die nächste Note.
3j Dieselbe Theorie: The Syriac Book of the medicines, ed. Budge 526—530;
[Ps.-Berosos, ed. Leit Della Vida, Riv. degli Stud. Or. 3, p. 10 ff.]. Vgl. dazu
Kebra Nagast, herausgegeben und übersetzt von C. Bezold, Abh. d. Bayr. Ak.
d. Wiss., I. Klasse, XXIII. Bd., I. Abt., 1905, p. 114. Mit Preisgabe der Lehre
vom unteren Ozean auch im Buch der Erkenntnis der Wahrheit Kayser,
p. 201 f.; beachte die Ausdrücke aLLju und Λ \ π i . Vgl. Ps.-Hippokrates
περί άερευν ύδάταιν τότταιν 7 (p. 42 Kw.): του δε χειμώνος θερμά γίνεται (τά
υδατα), του δε θερέος ψυχρά.
 
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