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Götze, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 4. Abhandlung): Die Schatzhöhle: Überlieferung und Quellen — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38037#0074
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72

Albrecht Götze:

Wir bleiben also auch mit dieser Quelle noch in der gno-
stischen Atmosphäre, in die uns die beiden Hauptquellen führten.1)
Stand gar an der Spitze des Apokryphons noch eine Genealogie
Marias, wie man nach Augustin contra Faustum 23,92 * *) anzunehmen
versucht ist, wird es noch verständlicher, warum man gerade hier-
mit die Schatzhöhle ergänzte.

4. Der Kompilator der Urscliatzliölile.
44. Sieht man sich nun an, was von der Schatzhöhle nach
Auslösung der bisher untersuchten Quellen übrig bleibt, so ist es
nur noch eine trockene Chronik, die sich fast überall eng an die
Bibel anschließt. Die Erzählung von Abraham, Isaak und Jakob
ist noch reichlich durch 'Typen5 gewürzt, wie sie die syrische
Theologie liebt. Bei Moses ward sie noch einmal lebendiger. Die
Richterzeit ist nur eine Aufzählung von Namen und Jahreszahlen.
Salomon reizt dann wieder zu einigen Einschüben. Die Königs-
zeit wird sehr knapp an der Hand der biblischen Königs- und Chroni-
ken-Bücher abgehandelt. Einige Erweiterungen aus der Propheten -
Geschichte versuchen zuweilen etwas Leben hineinzubringen.
Schließlich bleibt noch der Nachweis, daß Christus Königtum
und Priestertum geerbt hat, und die Chronologie.
A. Schatzhöhle und Aphraates.
45. Der Satz, daß Maria von Juda und Levi zugleich ab-
stamine, daß also Christus Erbe des königlichen wie des priester-
liehen Stammes sei, findet sich zuerst in den Testamenten der
zwölf Patriarchen. Dan 5: και άνατελεΐ ύμΐν εκ τής φυλής Ιούδα και
Aeui τό σωτήριον Κυρίου. Gacl 8: Ιούδαν και τόν Λευί. οτι έξ
αυτών άνατελεϊ Κύριος σωτήρ τψ Ισραήλ. Joseph 19: τιμάτε τόν
9 Vgl. I, 39 und Iren. I, 26;2 von den Ebioniten: apostolum Paulum
recusant, apostatum eium legis dicentes.
2) . . . Ac per hoc illud quod de generatione Mariae Faustus posuit, quod
patrem habuerit ex tribu Levi sacerdotem quemdam nomine Joachim, quia
canonicum non est, non me constringit; sei etiam si hoc erederem, ipsum
potius Joachim dicerem aliquo modo ad David sanguinem pertinuisse et ali-
quo modo ex tribu Juda in tribum Levi fuisse adoptatum .... Hoc ergo potius
vel tale aliquid erederem, si illius apocryphae scripturae ubi Joachim pater
Mariae legitur auctoritate detinerer, quam mentiri evangelium.
 
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