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Götze, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 4. Abhandlung): Die Schatzhöhle: Überlieferung und Quellen — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38037#0083
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Die Schatzhöhle.

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Auch Hippolytos’ Kommentar zum Buch Daniel IV, 23 (nach
Bardenhewer verfaßt 202) beschäftigt sich ausführlich mit dieser
Berechnung. Aphraates spricht von ihr in der Unterweisung von
der Liebe {§ 13, Wright, p. 36). Ephraim sagt in Lagardes
Katene (Materialien II, p. 60,10), daß die Juden die Lebenszeit
der Patriarchen um je 100 Jahre verkürzt hätten, um den Beweis
führen zu können, daß die 5500 Jahre bis zum Erscheinen des
Messias noch nicht verstrichen seien (Lagarde dazu in seiner Vor-
rede; ferner Mitt. III, 74ff.; Symmicta 51 ff.; Gelzbr, Jul. Africanus,
p. 25, No. 3).
Es wird unserem Kompilator um so näher gelegen haben,
dieses System zu akzeptieren, als er es schon in der Adam-Ge-
schichte vorfand. Vita Adae et Evae § 42 sagt Michael zu Seth:
"Dico enim tibi, quia nullo modo poteris ex eo accipere, nisi in
novissimis diebus, quando completi fuerint quinque milia et quin-
genti anni. tune veniet super terram amantissimus rex Christus
filius dei resuscitare Corpora mortuorum’. Die Annahme von
W. Meyer (Abh. der bayr. Akad. d. W., phil.-phil. Kl. XVI, 3,
p. 103), die Stelle sei aus dem Evangelium Nicodemi1) interpoliert,
ist ungerechtfertigt.2) Vielmehr erscheint sie auch im arabisch-
äthiopischen A.damsbuche ). 1 ^ y i-n-i
'nach fünf und einem halben Tage werde ich zu dir kommen
und dich erlösen3. Der Satz hat demnach bereits im aramäisch-
hebräischen Adamsbuch gestanden, das die Grundlage der ganzen
Literatur bildete.
57. Das chronologische System ist aus der Schatzhöhle selbst
nicht mehr in allen Punkten zu erkennen, sei es, daß es sich von
Anfang an nicht deutlich ausprägte, sei es, daß es durch Text-
verderbnis verdunkelt wurde. Die Enden der Jahrtausende sind
so festgelegt:
1000 = 40. Jahr des Jared (Schatzh. p. 14, 61)
2000 = Sintflut = 600. Jahr des Noah (Schatzh. p. 21, 61)
3000 = 24. Jahr des Begu (Schatzh. p. 30, 61)

ή XIX Tischendorf: . . δτι μετά τό συντελεσθήναι άπό κτίσεως κόσμου
ότη πεντακισχιλία πεντακόσια, τότε κατελθη έν τη γη δ μονογενής υιός του θεοί)
ένανθρωπήσας. Vgl. Cap. 28 des lat. Textes A.
2) S. a. C. Fuchs bei Kautzsch, Pseudepigr., p. 509.
3) Von hier auch in Lagardes Katene Matt. II. Die Stelle hei Faericius.
Cod. pseudepigr. I, 337 hängt auch damit zusammen.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1922. 4. Abh.

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