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Meister, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 3. Abhandlung): Die Hausschwelle in Sprache und Religion der Römer — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38945#0012
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12

Karl Meister:

steht Naevius dem Plautus nahe. Es ist ein Adverbium, es bildet
den Teil einer Wendung, in der das Wort in seiner ursprünglichen
Bedeutung 'über die Schwelle' erkennbar ist, aber entbehrlich
scheint. Daß es bei ihm mit einem Verbum verbunden ist, das
wirkliches Eintreten voraussetzen läßt, ist gewiß nicht sekundär.
Seine Grundbedeutung Tiber die Schwelle3 paßt hierzu nicht schlech-
ter als zu den Verben des Hinein- oder Hinaushebens, mit denen es
Plautus verbindet; sekundär ist vielmehr die Beschränkung auf
die Verba des Tragens, die in der Sprache des Plautus vollzogen zu
sein scheint und von der aus sich die spätere Bedeutung von
suhlimis entwickelt hat. Was die Ursache dieser Gebrauchsbe-
schränkung oder Bedeutungsverengerung gewesen ist, die sich in
der Zeit des Plautus und Naevius vollzogen hat, das bleibt die
einzige Frage in der Geschichte von suhlimis, die wir unbeantwortet
lassen müssen.
4. Sublimem bei Terenz.
Terenz gebraucht, so scheint es auf den ersten Blick, unser
Wort in Form und Sinn fast ganz so wie Plautus. Er bietet
zwei Belege:
Andr. 861 (Simo zum lorarius, im Begriff, den Davus zu bestrafen)
----L sublimem hunc intro räpe quantüm potest
Ad. 315 (Geta, Sklave der Sostrasta, zu seiner Herrin):
Tum autem Svrum impulsorem, vah, quibus illum lacerarem
modis
sublimem medium primum arriperem et capite in terram
statuerem1
ut cerebro dispergat viam.
Adulescenti ipsi eriperem oculos, post haec praecipitem darein.
Aber bei weiterem Zusehen erweist sich die alte Phrase
(vielleicht kannte er sie nur aus den Stücken seiner Vorgänger)
in mehrfacher Hinsicht verändert. Es heißt bei ihm nicht mehr
sublimen wie bei Naevius und vielleicht auch bei Plautus, sondern
sublimem, wie die Handschriften einstimmig bezeugen und die
Synaloephe in der Andriastelle beweist. Diese Änderung ist leicht
zu erklären. Vor m und f2 konnte ja sublimen im Sandhi zu sub-
1 So A, sublimem meclium arriperem et capite primum i. t. st. BCDEFGP.
2 CIL I2 584, 14 comfluont, PI. Capt. 881 tarn Frusinonem (s. u.), anderes
bei Sommer, Hdb. 2-3 192.
 
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