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Wilhelm Janecke :
Es folgte die erbitterte — zum größten Teile in der damals
neu gegründeten Zeitschr. f. Geschichte der Architektur Bd. 1907
u. 1908, zum kleineren in der Zeitschr. f. bildende Kunst 1908
ausgefochtene — Fehde zwischen Durm und Albrecht Haupt einer-
seits, Alrrecht Haupt und Bruno Schulz andererseits, wobei es
sich hauptsächlich um die ursprüngliche Gestalt des Obergeschosses
handelte. Haupt trat hierbei mit seiner phantasievollen Hypothese
Abb. 4. Rekonstruktion von Albrecht Haupt von 1907.
(Das obere Bronzegitter aus dem Münster in Aachen und die obere Bogen-
architektur nach alten Resten willkürlich angenommen.
auf, daß das Bronzegitter des Aachener Münsters ursprünglich
Brüstungsgitter des Tlieoderichgrabmals außen am Ober-
geschosse gewesen sei, was bei Betrachtung der annähernd gleichen
Abmessungen (rund 4,20 m Seitenlänge) möglich erschien. Die
rundbogigen und konsolartigen Einarbeitungen hielt er für ur-
sprünglich, weil es sonst unerklärlich wäre, daß diese Vertiefungen
an mehreren Stellen nicht in einer Fläche geradlinig eingearbeitet
sind, sondern über- und zurückstehend, wofür es keine andere
Erklärung geben könne als gleichzeitige Entstehung von Versetzung
und Einarbeitung. Dies erschien freilich kaum ganz überzeugend,
Wilhelm Janecke :
Es folgte die erbitterte — zum größten Teile in der damals
neu gegründeten Zeitschr. f. Geschichte der Architektur Bd. 1907
u. 1908, zum kleineren in der Zeitschr. f. bildende Kunst 1908
ausgefochtene — Fehde zwischen Durm und Albrecht Haupt einer-
seits, Alrrecht Haupt und Bruno Schulz andererseits, wobei es
sich hauptsächlich um die ursprüngliche Gestalt des Obergeschosses
handelte. Haupt trat hierbei mit seiner phantasievollen Hypothese
Abb. 4. Rekonstruktion von Albrecht Haupt von 1907.
(Das obere Bronzegitter aus dem Münster in Aachen und die obere Bogen-
architektur nach alten Resten willkürlich angenommen.
auf, daß das Bronzegitter des Aachener Münsters ursprünglich
Brüstungsgitter des Tlieoderichgrabmals außen am Ober-
geschosse gewesen sei, was bei Betrachtung der annähernd gleichen
Abmessungen (rund 4,20 m Seitenlänge) möglich erschien. Die
rundbogigen und konsolartigen Einarbeitungen hielt er für ur-
sprünglich, weil es sonst unerklärlich wäre, daß diese Vertiefungen
an mehreren Stellen nicht in einer Fläche geradlinig eingearbeitet
sind, sondern über- und zurückstehend, wofür es keine andere
Erklärung geben könne als gleichzeitige Entstehung von Versetzung
und Einarbeitung. Dies erschien freilich kaum ganz überzeugend,