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Jänecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 3. Abhandlung): Die drei Streitfragen am Grabmal Theoderichs — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38937#0012
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12

Wilhelm Jänecke:

christlichen Bau von St. Gereon in Köln, den Gregor von Tours
591 mit dem Zunamen ,,ad sanctos aureos“ erwähnt, was ebenfalls
auf Goldmosaiken hindeutet1. Hiernach werden wir uns das Ober-
geschoß von Theoderichs Grabmal im Innern und vielleicht auch
in den oberen Zehnecksnischen des Äußern ebenfalls mit goldenem
Mosaikschmuck vorstellen dürfen, ähnlich wie bei den Ideiligen-
Friesen in Theoderichs Hofkirche (heute San Apollinare nuovo).


Abb. 6. Zeichnung des Giuliano da San Gallo um 1500 (Uffizien).
(Mit dem heute verschwundenen Abschlußgesimse über dem Untergeschosse und
dem damaligen Zustande der Rundbögen und Ecklösungen im Obergeschosse.)

Auffallend ist auch, daß der Valesianus beim Grabmal Theo-
derichs von Säulen nicht spricht, die er beim Palaste besonders
erwähnt. Mit einem zehneckigen Zeltdache über dem verschwun-
denen, von Sangallo noch gesehenen und gezeichneten Haupt-
gesimse (s. Abb. 6) hätte ein solcher eingeschossiger Bau auf
angemessenen Treppenunterbau (s. Abb. 3) durchaus harmonisch
1 s. Demo, Gesch. d. deutschen Kunst I S. 228. Schon Isabelle nahm
1855 solche Goldmosaiken im Obergeschosse von Theoderichs Grabmal an,
auch Durm lehnte sie 1906 nicht ab.
 
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