Vorrede.
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Sollen. Insofern kann jetzt die „Ontologie“ sehr wohl „das Letzte“
in der Wissenschaft sein, die eine Erkenntnis der Welt in ihrer
Totalität anstrebt.
Im Anschluß hieran sei sogleich noch einiges Weitere zur Ter-
minologie dieser Schrift bemerkt. Der nächst dem Sein am meisten
umfassende Begriff hat hier den Namen „Existieren“. Nur das,
was als Wert „gilt“ oder als „Sinn“ verstanden werden kann,
existiert nicht, wenn es auch „ist“. Zum Existierenden muß dem-
entsprechend nicht allein das „wirkliche“ oder „reale“, sondern
auch das „ideale“ Existieren gerechnet werden, das z. B. den
Gebilden der Mathematik zukommt. Sie stehen innerhalb des
existierenden Seins in einem Gegensatz zum realen Sein der ge-
samten Sinnenwelt oder der psychophysischen „Welt“. Doch gibt
es, jedenfalls der Möglichkeit nach, nicht nur eine sinnliche, sondern
außerdem auch eine andere Realität oder Wirklichkeit, die man,
um sie von dem unsinnlichen Gelten oder dem unsinnlichen Sein
der verstellbaren Sinngebilde zu unterscheiden, „übersinnlich“
nennen mag. Sie erst ist Gegenstand der „Metaphysik“.
Wir haben also, um die verschiedenen Seinsarten, die in ihrer
Gesamtheit „das Sein“ des Weltganzen umfassen, in eine Reihe
von Alternativen zu bringen, zunächst „Seiendes überhaupt“ als
den Begriff, unter den alles Denkbare fällt. Ihm kann man hetero-
thetisch nur noch „das Nichts“ als „das Andere des Seins“ ent-
gegenstellen. In welcher Weise das zu geschehen hat, zeigt der
Schluß der Schrift. „Das Seiende“ ist sodann entweder existierend
oder nichtexistierend, z. B. geltend. Das Existierende ist entweder
real oder ideal existierend, und das real Existierende endlich ent-
weder sinnlich (psychisch oder physisch) oder übersinnlich wirk-
lich (metaphysisch). Das Sein der psychophysischen Realität oder
der Sinnenwelt, die für viele noch mit der Welt überhaupt zu-
sammenfällt, ist nur eine besondere Seinsart unter mehreren andern
Arten des Welt-Seins.
Es empfiehlt sich, daß man diese Terminologie, über deren
Zweckmäßigkeit man selbstverständlich streiten kann, die mir
aber nach längerem Gebrauch als die zweckmäßigste er-
scheint, stets im Auge hat, wenn man die folgenden Ausfüh-
rungen liest.
Ihr Inhalt beschäftigt mich in einem umfassenden Zusammen-
hang, wie gesagt, schon seit vielen Jahren, aber für die Formu-
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Sollen. Insofern kann jetzt die „Ontologie“ sehr wohl „das Letzte“
in der Wissenschaft sein, die eine Erkenntnis der Welt in ihrer
Totalität anstrebt.
Im Anschluß hieran sei sogleich noch einiges Weitere zur Ter-
minologie dieser Schrift bemerkt. Der nächst dem Sein am meisten
umfassende Begriff hat hier den Namen „Existieren“. Nur das,
was als Wert „gilt“ oder als „Sinn“ verstanden werden kann,
existiert nicht, wenn es auch „ist“. Zum Existierenden muß dem-
entsprechend nicht allein das „wirkliche“ oder „reale“, sondern
auch das „ideale“ Existieren gerechnet werden, das z. B. den
Gebilden der Mathematik zukommt. Sie stehen innerhalb des
existierenden Seins in einem Gegensatz zum realen Sein der ge-
samten Sinnenwelt oder der psychophysischen „Welt“. Doch gibt
es, jedenfalls der Möglichkeit nach, nicht nur eine sinnliche, sondern
außerdem auch eine andere Realität oder Wirklichkeit, die man,
um sie von dem unsinnlichen Gelten oder dem unsinnlichen Sein
der verstellbaren Sinngebilde zu unterscheiden, „übersinnlich“
nennen mag. Sie erst ist Gegenstand der „Metaphysik“.
Wir haben also, um die verschiedenen Seinsarten, die in ihrer
Gesamtheit „das Sein“ des Weltganzen umfassen, in eine Reihe
von Alternativen zu bringen, zunächst „Seiendes überhaupt“ als
den Begriff, unter den alles Denkbare fällt. Ihm kann man hetero-
thetisch nur noch „das Nichts“ als „das Andere des Seins“ ent-
gegenstellen. In welcher Weise das zu geschehen hat, zeigt der
Schluß der Schrift. „Das Seiende“ ist sodann entweder existierend
oder nichtexistierend, z. B. geltend. Das Existierende ist entweder
real oder ideal existierend, und das real Existierende endlich ent-
weder sinnlich (psychisch oder physisch) oder übersinnlich wirk-
lich (metaphysisch). Das Sein der psychophysischen Realität oder
der Sinnenwelt, die für viele noch mit der Welt überhaupt zu-
sammenfällt, ist nur eine besondere Seinsart unter mehreren andern
Arten des Welt-Seins.
Es empfiehlt sich, daß man diese Terminologie, über deren
Zweckmäßigkeit man selbstverständlich streiten kann, die mir
aber nach längerem Gebrauch als die zweckmäßigste er-
scheint, stets im Auge hat, wenn man die folgenden Ausfüh-
rungen liest.
Ihr Inhalt beschäftigt mich in einem umfassenden Zusammen-
hang, wie gesagt, schon seit vielen Jahren, aber für die Formu-