Vorrede.
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ist die Welt, in der wir ,,leben“, denn doch nicht. Die räumlich-
zeitliche Welt ist von ihr nur ein Teil. Wir müssen besonders
darauf achten, daß schon im Diesseits nicht „alles fließt“ wie das
körperliche und das seelische Geschehen. Das ist die Einsicht, die
uns heute vielleicht am meisten nottut. Wir sind in Gefahr, uns
bei unserer „Weltanschauung“ allzusehr zu vorzeitlichen und zu
verendlichen. Wir sollten daran denken, wie schon damit, daß
wir auch nur eine Stunde unseres Lebens mit Rücksicht auf ihren
„Sinn“ zu einer „Einheit“ zusammenzufassen vermögen, wir bereits
über die Zeit „hinaus“ kommen, aber darum durchaus noch nicht
ins Jenseits geschritten zu sein brauchen. Gegen die Verzeitlichung
unseres diesseitigen Lebens, die ihm jeden „Sinn“ raubt, läßt sich
nicht allein durch Metaphysik ankämpfen. Ja, die Metaphysik
des „an sieh“ wird uns in diesem Kampf wenig helfen, wenn sie
nicht mit einer umfassenden Ontologie auch des Seins im Dies-
seits und des Lebens „für uns“ verbunden ist.
Dazu kommt endlich als das hier Wichtigste, was mich von
den „modernen“ Ontologen trennt, daß gerade die Ontologie wahr-
haft umfassend erst dann zu werden vermag, wenn sie sich davor
hütet, gegen Logik oder Erkenntnistheorie zu polemisieren. Sie
muß vielmehr die ontologischen Untersuchungen über das Sein
der Welt so mit logischen Untersuchungen über das Erkennen
der Welt verbinden, daß daraus eine philosophische Grundwissen-
schaft entsteht, in der das logische und ontologische Denken eine
untrennbare Einheit bilden.
Am meisten Anstoß erregen wird vielleicht, daß ich in der
Logik bei der Darstellung der wahren Sinngebilde überall vom
grammatischen Satz ausgehe und der Sprache eine große Bedeu-
tung für das Erkennen des Seins der Welt beimesse. Ist das Spre-
chen nicht mit Rücksicht auf das Welt-Erkennen etwas „Äußer-
liches“ ? In gewisser Hinsicht mag man das sagen. Trotzdem wird
keine Lehre vom Sein der Welt als vollständig gelten können, die
nicht auch begriffen hat, wie es möglich ist, daß wir mit Sätzen
Erkenntnis des Seins der Welt zum Ausdruck bringen.
Insofern gehört eine Einsicht in das Verhältnis von Erkennen und
Sprechen notwendig zu jeder philosophischen Grundwissenschaft.
Sie darf an der Frage nicht vorübergehen, was das Wort „Sein“
bedeutet, falls sie es unternimmt, Ontologie als Lehre vom Sein
der Welt zu treiben.
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ist die Welt, in der wir ,,leben“, denn doch nicht. Die räumlich-
zeitliche Welt ist von ihr nur ein Teil. Wir müssen besonders
darauf achten, daß schon im Diesseits nicht „alles fließt“ wie das
körperliche und das seelische Geschehen. Das ist die Einsicht, die
uns heute vielleicht am meisten nottut. Wir sind in Gefahr, uns
bei unserer „Weltanschauung“ allzusehr zu vorzeitlichen und zu
verendlichen. Wir sollten daran denken, wie schon damit, daß
wir auch nur eine Stunde unseres Lebens mit Rücksicht auf ihren
„Sinn“ zu einer „Einheit“ zusammenzufassen vermögen, wir bereits
über die Zeit „hinaus“ kommen, aber darum durchaus noch nicht
ins Jenseits geschritten zu sein brauchen. Gegen die Verzeitlichung
unseres diesseitigen Lebens, die ihm jeden „Sinn“ raubt, läßt sich
nicht allein durch Metaphysik ankämpfen. Ja, die Metaphysik
des „an sieh“ wird uns in diesem Kampf wenig helfen, wenn sie
nicht mit einer umfassenden Ontologie auch des Seins im Dies-
seits und des Lebens „für uns“ verbunden ist.
Dazu kommt endlich als das hier Wichtigste, was mich von
den „modernen“ Ontologen trennt, daß gerade die Ontologie wahr-
haft umfassend erst dann zu werden vermag, wenn sie sich davor
hütet, gegen Logik oder Erkenntnistheorie zu polemisieren. Sie
muß vielmehr die ontologischen Untersuchungen über das Sein
der Welt so mit logischen Untersuchungen über das Erkennen
der Welt verbinden, daß daraus eine philosophische Grundwissen-
schaft entsteht, in der das logische und ontologische Denken eine
untrennbare Einheit bilden.
Am meisten Anstoß erregen wird vielleicht, daß ich in der
Logik bei der Darstellung der wahren Sinngebilde überall vom
grammatischen Satz ausgehe und der Sprache eine große Bedeu-
tung für das Erkennen des Seins der Welt beimesse. Ist das Spre-
chen nicht mit Rücksicht auf das Welt-Erkennen etwas „Äußer-
liches“ ? In gewisser Hinsicht mag man das sagen. Trotzdem wird
keine Lehre vom Sein der Welt als vollständig gelten können, die
nicht auch begriffen hat, wie es möglich ist, daß wir mit Sätzen
Erkenntnis des Seins der Welt zum Ausdruck bringen.
Insofern gehört eine Einsicht in das Verhältnis von Erkennen und
Sprechen notwendig zu jeder philosophischen Grundwissenschaft.
Sie darf an der Frage nicht vorübergehen, was das Wort „Sein“
bedeutet, falls sie es unternimmt, Ontologie als Lehre vom Sein
der Welt zu treiben.