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Fragestellung und Gliederung des Ganzen.

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im Zusammenhang mit dem Sein der Welt überhaupt zu
behandeln. Lediglich die Überschätzung der Erkenntnistheorie auf
Kosten einer allgemeinen Ontologie sei das, was man zu bekämpfen
habe. Als Teil der Philosophie neben andern behalte selbstver-
ständlich auch die Logik ihr Recht.
So werden sich in der Tat die neuesten Bestrebungen bei ihren
vorsichtigsten Vertretern charakterisieren lassen. Doch ist schon
damit zugleich auch ein Punkt berührt, auf den es uns hier an-
kommt. Es scheint nämlich, als ob mit den Bestrebungen, wieder
zur Ontologie oder Metaphysik zu kommen, sich häufig eine Auf-
fassung des Erkennens verknüpft, die das Wahrheitsproblem doch
allzusehr vereinfacht, und zwar dadurch, daß sie voraussetzt,
man brauche beim Forschen nach dem „Sein der Welt“ nichts
anderes zu tun, als sich die „Sache selbst“ einmal genau anzu-
sehen. Lasse man nur alle Vorurteile und „Konstruktionen“ bei-
seite, dann werde das Wesen des Seienden, wie das jedes anderen
Gegenstandes, sozusagen von selbst „in die Erscheinung treten“
oder sich ohne Anstrengung des begrifflichen Denkens von sich aus
kund tun, und auf diese Weise sei es dann möglich, die Welt nach
ihrer Totalität in Wahrheit zu erkennen, nämlich so, wie sie sich
selber offenbare1.
Mit den ontologischen Bestrebungen gehen, anders ausgedrückt,
heute bei den verschiedensten Denkern „phänomenologische“, oder
da dieser Ausdruck mißverständlich ist (es gibt nahezu so viele
Phänomenologien wie „Phänomenologen“), eindeutiger gesprochen:
intuitionistische Tendenzen Hand in Hand, die sich nicht nur
gegen die Begriffsbildungen und „Konstruktionen“ der „kritischen“
Erkenntnistheorie, sondern gegen jede Begriffsbildung und Kon-
struktion überhaupt beim Erkennen richten, weil ihre Vertreter
glauben, es sei möglich, das „Wesen“ jeder Sache, also auch das
des Seins, rein anschaulich oder intuitiv zu erfassen. Diese
Meinung ist heute besonders zeitgemäß und wohl die eigentliche
Quelle des Kampfes gegen den „Neukantianismus“. Ja, manche
1 Vgl. hierzu Martin Heidegger, Sein und Zeit, I, 1927, S. 27ff. Es
liegt mir fern, hier zu diesem interessanten Werk in jeder Hinsicht Stellung
zu nehmen. Nur Heideggers „Erkenntnistheorie“, mit der er an die „Phäno-
menologie“ anknüpft (sonst hat er mit dieser „Schule“ nicht viel gemeinsam),
scheint mir völlig unhaltbar und wird hier als beachtenswertes Beispiel für
weit verbreitete Tendenzen der Zeit hervorgehoben. Auf andere Gedanken
Heideggers komme ich zum Schluß dieser Schrift.
 
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