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Einleitung.
tische ,,Prädikat“, ja sogar die grammatische „Copula“ ihren be-
sonderen sprachlichen Ausdruck gefunden haben. Nur dann läßt
sich, wie wir zeigen wollen, die Frage vollständig stellen, in welchem
Verhältnis die grammatische Struktur der vollentwickelten Aus-
sagesätze zur logischen Struktur des wahren Sinngebildes steht,
und auf diese Frage brauchen wir vor allem eine Antwort.
So spitzt sich alles zu dem Problem der Logik eines nach
Subjekt, Prädikat und Copula sprachlich vollentwickelten Aus-
sagesatzes zu. Der Grund liegt nahe: da jede wahre Erkenntnis
eines Gegenstandes Wahrheit über diesen Gegenstand geben will,
kann sie, was auch dieser Gegenstand sein mag, nur in einem Satz,
der etwas über etwas aussagt, einen adäquaten Ausdruck finden.
Doch dürfen wir auch bei einem solchen Aussagesatz noch
immer nicht stehen bleiben, da bei ihm allein kein notwendiges
Verhältnis zwischen grammatischer und logischer Struktur im ein-
zelnen zu entdecken ist. Derselbe logische Sinn nämlich läßt sich
durch mehrere Sätze sprachlich zum Ausdruck bringen, die in
bezug auf ihre grammatische Struktur voneinander sehr ver-
schieden sein können. Wie ist es unter diesen Umständen über-
haupt möglich, die logische Struktur eines wahren Erkenntnis-
sinnes, nach der wir fragen, so darzustellen, daß sie sich mit der
grammatischen Struktur des Satzes, der den Sinn zum Ausdruck
bringt, deckt, und daß dann auch eine am Satze erkennbare Sinn-
struktur als die eigentlich logische gelten kann ?
In diesem Punkte hilft uns die grammatische Struktur der
Sätze allein in der Tat nicht weiter. Gefördert werden wir viel-
mehr erst durch eine logische Besinnung, und zwar durch den Ge-
danken an ein logisches Minimum des wahren Sinnes und an
die ihm entsprechende denkbar einfachste logische Sinn-
struktur der Erkenntnis. Läßt ein einfachster, aber zugleich
gegenständlich wahrer logischer Sinn sich finden, und wie gliedert
er sich ? Das ist unser nächstes Problem.
Ein „einfaches“ wahres Gebilde kann logisch nur ein Subjekt
und nur ein Prädikat zeigen, die durch eine Copula miteinander ver-
bunden sind, und daran läßt sich dann die logische Struktur der
Erkenntnis aufzeigen, die als die denkbar elementarste zugleich
allen Erkenntnissen zugrunde liegen muß. Ja, man kann weiter
dartun, weshalb es gewisse Wortbedeutungen gibt, die als Bestand-
teile eines einfachen wahren Sinngebildes nur als logisches Sub-
jekt (uTtoxolgsvov), und andere, die darin nur als logisches Prädikat
Einleitung.
tische ,,Prädikat“, ja sogar die grammatische „Copula“ ihren be-
sonderen sprachlichen Ausdruck gefunden haben. Nur dann läßt
sich, wie wir zeigen wollen, die Frage vollständig stellen, in welchem
Verhältnis die grammatische Struktur der vollentwickelten Aus-
sagesätze zur logischen Struktur des wahren Sinngebildes steht,
und auf diese Frage brauchen wir vor allem eine Antwort.
So spitzt sich alles zu dem Problem der Logik eines nach
Subjekt, Prädikat und Copula sprachlich vollentwickelten Aus-
sagesatzes zu. Der Grund liegt nahe: da jede wahre Erkenntnis
eines Gegenstandes Wahrheit über diesen Gegenstand geben will,
kann sie, was auch dieser Gegenstand sein mag, nur in einem Satz,
der etwas über etwas aussagt, einen adäquaten Ausdruck finden.
Doch dürfen wir auch bei einem solchen Aussagesatz noch
immer nicht stehen bleiben, da bei ihm allein kein notwendiges
Verhältnis zwischen grammatischer und logischer Struktur im ein-
zelnen zu entdecken ist. Derselbe logische Sinn nämlich läßt sich
durch mehrere Sätze sprachlich zum Ausdruck bringen, die in
bezug auf ihre grammatische Struktur voneinander sehr ver-
schieden sein können. Wie ist es unter diesen Umständen über-
haupt möglich, die logische Struktur eines wahren Erkenntnis-
sinnes, nach der wir fragen, so darzustellen, daß sie sich mit der
grammatischen Struktur des Satzes, der den Sinn zum Ausdruck
bringt, deckt, und daß dann auch eine am Satze erkennbare Sinn-
struktur als die eigentlich logische gelten kann ?
In diesem Punkte hilft uns die grammatische Struktur der
Sätze allein in der Tat nicht weiter. Gefördert werden wir viel-
mehr erst durch eine logische Besinnung, und zwar durch den Ge-
danken an ein logisches Minimum des wahren Sinnes und an
die ihm entsprechende denkbar einfachste logische Sinn-
struktur der Erkenntnis. Läßt ein einfachster, aber zugleich
gegenständlich wahrer logischer Sinn sich finden, und wie gliedert
er sich ? Das ist unser nächstes Problem.
Ein „einfaches“ wahres Gebilde kann logisch nur ein Subjekt
und nur ein Prädikat zeigen, die durch eine Copula miteinander ver-
bunden sind, und daran läßt sich dann die logische Struktur der
Erkenntnis aufzeigen, die als die denkbar elementarste zugleich
allen Erkenntnissen zugrunde liegen muß. Ja, man kann weiter
dartun, weshalb es gewisse Wortbedeutungen gibt, die als Bestand-
teile eines einfachen wahren Sinngebildes nur als logisches Sub-
jekt (uTtoxolgsvov), und andere, die darin nur als logisches Prädikat