III. Die Gliederung des einfachsten logischen Sinnes u. die Urprädikate. 87
Beispiels vielmehr eine Bezeichnung wählen, die auf etwas prin-
zipiell anderes als die Sinnenwelt und die Welt des Diesseits über-
haupt hinweist. Dies Andere hat dann am meisten Verwandtschaft
mit dem Prädikat, das auch die Metaphysik benutzt. Sie sucht,
wenn sie in der üblichen Bedeutung als Wissenschaft vom Jenseits
genommen wird, etwas „hinter“ der sinnlichen und ebenso auch
hinter der mathematischen Sphäre, und im Sinn aller ihrer Sätze
ist ein Sinn-Minimum enthalten, das in der Formel: „etwas ist
übersinnlich wirklich oder überwirklich“ zum Ausdruck gebracht
werden kann.
In unserer Terminologie wollen wir dementsprechend sagen:
wie „sinnlich wirklich“ logisches Urprädikat in allen Sätzen der
Einzelwissenschaften von der Sinnenwelt und „ideal existierend“
logisches Urprädikat in allen mathematischen Sätzen bildet, so
stellt sich das Wort „übersinnlich wirklich“ oder „überwirklich“
als Bezeichnung für das logisch notwendige Urprädikat in allen
metaphysischen Wahrheiten dar. Es gibt keine metaphysische
Wahrheit, die dies Urprädikat nicht schon voraussetzt, wenn sie
von ihren Gegenständen weitere Prädikate aussagen will, die dann
auch hier „sekundäre“ Prädikate zu nennen sind.
Wir haben also bereits drei Begriffe gefunden, die den Charakter
des logischen Prädikats in einem ausgezeichneten Sinn verdienen,
und die zugleich in Sinngebilden nur als logische Prädikate und
nicht als logische Subjekte auftreten können, sobald es sich um
Erkenntnisse aus den Gebieten handelt, welche durch diese Prä-
dikate abgegrenzt sind. Das ideal Existierende bedeutet in der
Mathematik das als ideal existierend Prädizierte, falls es zum
Subjekt einer Aussage wird, und ebenso muß das „übersinnlich
Wirkliche“ in der Metaphysik stets das als übersinnlich wirklich
Prädizierte bedeuten. Sonst ist keine Metaphysik als Wissenschaft
von Gegenständen in wahren Sätzen „möglich“.
Damit ist jedoch die Beihe der einfachsten Sinngebilde noch
immer nicht abgeschlossen, und es kommt hier auch nicht darauf
an, zu zeigen, wodurch ein solcher Abschluß zu erreichen wäre. Wir
suchen überhaupt nur einige Beispiele für den Begriff des logischen
Sinn-Minimums und des in ihnen enthaltenen Urprädikats, und
wir lassen dabei auch die Frage ganz beiseite, ob die bisher ge-
nannten drei Minima mit ihren Urprädikaten: „sinnlich wirklich“,
„ideal existierend“ und „übersinnlich wirklich“ alle gleich ur-
sprünglich und logisch selbständig sind, insbesondere, ob das
Beispiels vielmehr eine Bezeichnung wählen, die auf etwas prin-
zipiell anderes als die Sinnenwelt und die Welt des Diesseits über-
haupt hinweist. Dies Andere hat dann am meisten Verwandtschaft
mit dem Prädikat, das auch die Metaphysik benutzt. Sie sucht,
wenn sie in der üblichen Bedeutung als Wissenschaft vom Jenseits
genommen wird, etwas „hinter“ der sinnlichen und ebenso auch
hinter der mathematischen Sphäre, und im Sinn aller ihrer Sätze
ist ein Sinn-Minimum enthalten, das in der Formel: „etwas ist
übersinnlich wirklich oder überwirklich“ zum Ausdruck gebracht
werden kann.
In unserer Terminologie wollen wir dementsprechend sagen:
wie „sinnlich wirklich“ logisches Urprädikat in allen Sätzen der
Einzelwissenschaften von der Sinnenwelt und „ideal existierend“
logisches Urprädikat in allen mathematischen Sätzen bildet, so
stellt sich das Wort „übersinnlich wirklich“ oder „überwirklich“
als Bezeichnung für das logisch notwendige Urprädikat in allen
metaphysischen Wahrheiten dar. Es gibt keine metaphysische
Wahrheit, die dies Urprädikat nicht schon voraussetzt, wenn sie
von ihren Gegenständen weitere Prädikate aussagen will, die dann
auch hier „sekundäre“ Prädikate zu nennen sind.
Wir haben also bereits drei Begriffe gefunden, die den Charakter
des logischen Prädikats in einem ausgezeichneten Sinn verdienen,
und die zugleich in Sinngebilden nur als logische Prädikate und
nicht als logische Subjekte auftreten können, sobald es sich um
Erkenntnisse aus den Gebieten handelt, welche durch diese Prä-
dikate abgegrenzt sind. Das ideal Existierende bedeutet in der
Mathematik das als ideal existierend Prädizierte, falls es zum
Subjekt einer Aussage wird, und ebenso muß das „übersinnlich
Wirkliche“ in der Metaphysik stets das als übersinnlich wirklich
Prädizierte bedeuten. Sonst ist keine Metaphysik als Wissenschaft
von Gegenständen in wahren Sätzen „möglich“.
Damit ist jedoch die Beihe der einfachsten Sinngebilde noch
immer nicht abgeschlossen, und es kommt hier auch nicht darauf
an, zu zeigen, wodurch ein solcher Abschluß zu erreichen wäre. Wir
suchen überhaupt nur einige Beispiele für den Begriff des logischen
Sinn-Minimums und des in ihnen enthaltenen Urprädikats, und
wir lassen dabei auch die Frage ganz beiseite, ob die bisher ge-
nannten drei Minima mit ihren Urprädikaten: „sinnlich wirklich“,
„ideal existierend“ und „übersinnlich wirklich“ alle gleich ur-
sprünglich und logisch selbständig sind, insbesondere, ob das