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IV. Subjekt und Prädikat.

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man ihm auch ein anderes Prädikat, wie z. B. geltend, zuspricht.
Man darf also hier nicht daran denken, daß im Körperlichen der
Inhalt Blei nicht allein in die Form der Kugel, sondern auch in die
Form des Würfels oder in eine andere Form zu bringen ist. Man
wird vielmehr sogar betonen müssen, daß zu gewissen Ver-
schiedenheiten der Inhalte im logischen Gebiet notwendig auch
verschiedene Formen gehören, falls diese Formen nämlich in
der Art voneinander verschieden sind, wie die Prädikate „wirk-
lich“ und „geltend“. Darauf ist bei den Erkenntnisformen von
vorneherein zu achten. In dieser Hinsicht läßt sich das Bild der
Form als des vom Inhalt unabhängigen Bestandteils eines Gebildes
nicht ins logische Gebiet übertragen. Das hebt aber die Möglich-
keit einer Verwendung des Ausdrucks in der anderen Hinsicht
nicht auf. Es genügt vielmehr bei dem einfachsten Sinngebilde
„etwas ist wirklich“ zur Rechtfertigung unserer Terminologie, nach
der das „etwas“ Inhalt und das „wirklich“ Form heißt, schon der
Umstand, daß erstens inhaltlich verschiedene „Subjekte“ wie blau,
rot, grün usw. dasselbe Prädikat, also dieselbe Form erhalten,
ohne ihre inhaltliche Verschiedenheit dadurch zu ändern, und daß
zweitens dieses Prädikat „wirklich“ nicht in der Weise ein „In-
halt“ sein kann, wie die Bedeutungen der Worte blau, rot, grün usw.
Inhalte sind. Der Formcharakter der Bedeutung „wirklich“ springt
ihnen gegenüber sofort in die Augen. Solange wir uns auf die
Sinnenwelt beschränken, ist alles klar. Alle noch so verschiedenen
Inhalte (Subjekte) haben hier dieselbe Form „wirklich“ als Prädikat.
Doch dies paßt vielleicht nur für die Sinnenwelt und die
Wahrheiten über sie. Es erhebt sich die Frage: läßt derselbe Unter-
schied von Inhalt und Form sich auch für die Gliederung der
anderen logischen Minima durchführen ? Wie steht es insbesondere
mit dem einfachen Sinngebilde, das in dem Satz „etwas ist geltend“
zum Ausdruck kommt? Können wir auch hierin Subjekt und
Prädikat als Inhalt und Form trennen, wenn wir an Stelle des
„etwas“ mehrere inhaltlich verschiedene Subjekte setzen ?
Man wird hiergegen Bedenken tragen, ja bezweifeln, ob es im
„unwirklichen“ Gebiet des doch stets nur unsinnlich geltenden
Sinnes überhaupt so etwas wie einen unsinnlichen Inhalt im Unter-
schied von der unsinnlichen Form gibt. Ist in dieser Sphäre nicht
vielmehr, wenn die Worte überhaupt gebraucht werden sollen,
alles nur Form ? Muß es nicht so sein, weil alle Inhalte, jedenfalls
der diesseitigen Welt, ohne Form nur sinnlich sind? Kann Un-
 
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