152
Zweiter ontologischer Teil.
bloße „Dazwischen“, sondern bereits Ansatz zu einer Erkenntnis-
prädizierung. Diese vollendet sich zwar erst durch das Wort „wirk-
lich“, aber trotzdem gehört schon das Wort „ist“ mit zu dem
Prädikat, weil durch die bloße N eb eneinanderstellung von „etwas“,
„ist“ und „wirklich“ noch gar nicht zum Ausdruck kommen würde,
daß „wirklich“ das Erkenntnis-Prädikat von „etwas“ sein soll.
Es muß nicht nur logisch, sondern auch sprachlich das Eine mit
dem Andern verknüpft sein, damit das Ganze, das aus den Teilen
besteht, sich als ein wahres Sinngebilde darstellt. Erst damit
zeigt das Ganze einen Zusammenhang und ist nicht bloß die
Summe seiner nebeneinander gestellten Teile. Diese verbindende
Funktion aber hat das „sein“ der Copula als „ist“, und es kann sie
nur als Prädikatsansatz haben.
Ähnliches gilt selbstverständlich auch bei den andern Formeln
für die einfachen gegenständlich wahren Sinngebilde. „Etwas ist
geltend“ besitzt dieselbe logische Einheits-Struktur. Die Copula
„ist“ bedeutet auch hier nicht nur die Copula als das Dazwischen,
sondern zugleich den Ansatz zu einer Erkenntnis-Prädizierung, die
dann durch das Wort „geltend“ zu Ende geführt wird, und gerade
mit Hilfe des Copula-Seins so zu Ende kommt, daß aus Subjekt
und Prädikat wieder ein einheitlich gegliedertes Ganzes entsteht.
Im Anschluß an diese Beispiele können wir dann endlich ganz
allgemein die logische Struktur jedes gegenständlich wahren Sinn-
gebildes, das wir mit der Formel „a ist b“ bezeichnen, etwa so
festlegen: a ist darin das inhaltlich bestimmte, identische Subjekt,
b zum mindesten eine besondere Art des Seins als Urprädikat der
Erkenntnis, oder eventuell außerdem noch das „sekundäre“, inhalt-
lich bestimmte Prädikat. Darauf kommt es jetzt nicht an. Das
Wort „ist“ zwischen a und b endlich ist nicht nur trennende Copula
dazwischen, sondern es vermag zugleich a mit b zu verbinden,
weil es bereits den Ansatz zu einer Erkenntnis-Prädizierung be-
deutet, der zu b hinüberführt. Ist dann b die Bezeichnung nur
für ein Urprädikat der Erkenntnis, wie z. B. wirklich, geltend usw.,
dann haben wir es mit einem „einfachen“ Sinngebilde zu tun,
das nur ein volles Prädikat: „ist wirklich“ besitzt, und mit einem
solchen einfachen Sinngebilde können wir uns begnügen, um an
ihm auch das Wesen des Copula-Seins klarzumachen. In ihm
stellt die Copula als Prädikatsansatz nur das allgemeinste Sein als
bloße Denkform dar, und erst das b ergänzt als „wirklich“, „gel-
tend“ usw. diese Denkform so, daß aus ihr eine Erkenntnisform
wird.
Zweiter ontologischer Teil.
bloße „Dazwischen“, sondern bereits Ansatz zu einer Erkenntnis-
prädizierung. Diese vollendet sich zwar erst durch das Wort „wirk-
lich“, aber trotzdem gehört schon das Wort „ist“ mit zu dem
Prädikat, weil durch die bloße N eb eneinanderstellung von „etwas“,
„ist“ und „wirklich“ noch gar nicht zum Ausdruck kommen würde,
daß „wirklich“ das Erkenntnis-Prädikat von „etwas“ sein soll.
Es muß nicht nur logisch, sondern auch sprachlich das Eine mit
dem Andern verknüpft sein, damit das Ganze, das aus den Teilen
besteht, sich als ein wahres Sinngebilde darstellt. Erst damit
zeigt das Ganze einen Zusammenhang und ist nicht bloß die
Summe seiner nebeneinander gestellten Teile. Diese verbindende
Funktion aber hat das „sein“ der Copula als „ist“, und es kann sie
nur als Prädikatsansatz haben.
Ähnliches gilt selbstverständlich auch bei den andern Formeln
für die einfachen gegenständlich wahren Sinngebilde. „Etwas ist
geltend“ besitzt dieselbe logische Einheits-Struktur. Die Copula
„ist“ bedeutet auch hier nicht nur die Copula als das Dazwischen,
sondern zugleich den Ansatz zu einer Erkenntnis-Prädizierung, die
dann durch das Wort „geltend“ zu Ende geführt wird, und gerade
mit Hilfe des Copula-Seins so zu Ende kommt, daß aus Subjekt
und Prädikat wieder ein einheitlich gegliedertes Ganzes entsteht.
Im Anschluß an diese Beispiele können wir dann endlich ganz
allgemein die logische Struktur jedes gegenständlich wahren Sinn-
gebildes, das wir mit der Formel „a ist b“ bezeichnen, etwa so
festlegen: a ist darin das inhaltlich bestimmte, identische Subjekt,
b zum mindesten eine besondere Art des Seins als Urprädikat der
Erkenntnis, oder eventuell außerdem noch das „sekundäre“, inhalt-
lich bestimmte Prädikat. Darauf kommt es jetzt nicht an. Das
Wort „ist“ zwischen a und b endlich ist nicht nur trennende Copula
dazwischen, sondern es vermag zugleich a mit b zu verbinden,
weil es bereits den Ansatz zu einer Erkenntnis-Prädizierung be-
deutet, der zu b hinüberführt. Ist dann b die Bezeichnung nur
für ein Urprädikat der Erkenntnis, wie z. B. wirklich, geltend usw.,
dann haben wir es mit einem „einfachen“ Sinngebilde zu tun,
das nur ein volles Prädikat: „ist wirklich“ besitzt, und mit einem
solchen einfachen Sinngebilde können wir uns begnügen, um an
ihm auch das Wesen des Copula-Seins klarzumachen. In ihm
stellt die Copula als Prädikatsansatz nur das allgemeinste Sein als
bloße Denkform dar, und erst das b ergänzt als „wirklich“, „gel-
tend“ usw. diese Denkform so, daß aus ihr eine Erkenntnisform
wird.