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Schadewaldt, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 3. Abhandlung): Die Niobe des Aischylos — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40168#0026
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Wolfgang Schadewaldt

Interesses zweifellos gut vor Thebens Toren aus1. Die Gräber, die
noch Pausanias nennt (9, 16, 7. 17, 2), waren da, und ob erst So-
phokles oder schon Aischylos von ihnen Notiz nahm, hängt von dem
Entscheid der sonstigen Indizien ah2. 2. Fr. 160 (Ar. Vö. 1247) καί
δόμους Άμφίονος καταιθαλώσω πυρφόροισιν αίετοΐς läßt sich nicht
sicher in seinem Zusammenhang verstehen. Ich halte immer noch
die Lösung für die beste, die καταναλώσει schreibt und die Worte
einem Götterboten gibt, der Zeus’ Drohung berichtet3. Aber wie
dem sei: die Annahme, das 'Haus des Amphion’ stünde nicht in
Theben, oder der Gott drohe Dinge an, die jenseits des Meeres ein-
treten sollen, führt zu peinlichen Verwickelungen der Sachlage4.
3. Es stimmt heute nicht mehr, daß in Fr. 155 ’Ίστρος τοιαύτας παρ-
θένους έξεύχεται τρέφειν ό Τ’ άγνός Φάσις der Text so ungewiß sei, daß
über den Sinn Zweifel bestehen könnten5. Bei der Festigkeit aber,
mit der Aischylos seine Motive erfindet und ausgestaltet, ist hundert
gegen eins zu wetten, daß das Fragment einem ähnlichen Zusammen-
hang entstammt wie Hik. 279 ff. Λιβυστικαΐς γάρ μάλλον έμφερεστέραι
γυναιξίν έστε κούδαμώς έγχωρίαις καί Νείλος άν Ερέψειε τοιοΰτον
φυτόν . . . Und die Chancen für diese Wette verbessern sich noch er-
heblich, wenn man im Eumeniden-Prolog die Priesterin von der
furchtbaren Fremdartigkeit der Erinyen reden hört (57ff.) :τγο φΰλον
ούκ οπωπα τήσδ’ ομιλίας, ούδ’ ήτις αία τοΰτ' έπεύχεται γένος
τρέφειν άνατεί, μή μεταστένειν πόνον. Um die barbarische Fremd-
artigkeit des Danaidenchors wiederzugeben, nennt Pelasgos ein
ganzes Bündel ferner Gegenden; in unserem Fragment haben
wir schon Istros und Phasis, es mag dergleichen aber noch mehr
genannt gewesen sein. Jedenfalls kommt es auch hier nicht
auf eine Charakterisierung gerade als Amazonen, sondern nur
1 Eur. Phoinissen 159 εκείνος επτά παρθένοι τάφου πέλας Νιόβης Άδράστω
πλησίον παραστατεΐ. Die Zuverlässigkeit der Angabe des Aristodemos (Schob
Eur. Phoin. 159), der die Existenz der Niobidengräber in Theben bestritt, be-
zweifelt mit Recht Körte 266 Anm. 1.
2 Dasselbe gilt für die Frage, in welche der im T-Scholion zu Ω 602 (Eust.
1367, 22) aufgeführten Gruppen Aischylos gehört: ή δέ συμφορά αύτης, ώς
μέν τινες, έν Λυδία, ώς δέ ένιοι έν Θήβαις, Σοφοκλής δέ τούς μέν παιδας έν Θήβαις
άπολέσθ-αι, νοστήσοα δέ αύτήν εις Λυδίαν.
3 Dafür spricht, daß bei Aristophanes Iris redet. Zu vergleichen wäre
die Rolle des Hermes im Prometheus, der auch Drohungen des Zeus meldet.
4 Das hat Welcker 351 gesehen, freilich anders ausgewertet.
5 Hermann 45, dessen Herstellung wenig einleuchtet. Durch den halben
Vers mehr, den Choirob. Exeg. in Hephaest. Enchir. 41, 10 gibt, ist neben
Phasis auch Istros' gesichert; έξεύχεται τρέφειν wird durch Eum. 58f. gestützt.
 
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