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https://doi.org/10.11588/diglit.41989#0057
Cu SANus und Aldrovandinus de Tuscanella.
57
Fr.< Aldo >brandinusLombardus scripsit sermones de tempore; item
sermones de sanctis; item librum qui dicitur: « Scala fidei». Diese
Werke haben ein ganz verschiedenes Schicksal gehabt. Scala fidei,
eine Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, die mit
den Worten beginnt: „Funiculus triplex difficile rumpitur“, ist in
zahlreichen Hss. verbreitet, war also im 14. und 15. Jahrhundert
sehr beliebt. Da dieses Werk nun dem Aldobrandinus de Tus-
canella ausdrücklich zugeschrieben wird* 1, so ergibt sich daraus
die oben behauptete Identität dieses Mannes mit dem Aldobran-
dinus Lombardus des Stamser Katalogs.
Über die beiden Predigtwerke haben wir nur wenig Nachrich-
ten. Der in der Literaturgeschichte der mittelalterlichen Scholastik
ausgezeichnet unterrichtete Franziskaner Pedro de Alva y Astor-
ga (f 1667) sagt, die Sermones festivi (= de sanctis) und de tem-
pore des Aldobrandinus habe er in der Bibliothek der Augustiner-
eremiten in Padua gefunden2. Ob sie von dort in die Universitäts-
bibliothek gekommen oder verschollen sind, entzieht sich meiner
Kenntnis. Nach Alva beginnt die Sammlung der Sermones de
tempore am ersten Adventssonntage mit dem Thema: „Dominus
legifer noster, dominus rex noster, ipse veniet et salvabit nos, Is. 33.
Nota duo: Filii dignitas etc.“3 Die Breslauer Staats- und Univer-
sitätsbibliothek besitzt eine Hs. des 15. Jahrhunderts, die eine Aus-
wahl aus dieser Predigtsammlung enthält.
I F. 724 (ff. 188, 31X21,5 cm, 2col„ chart., saec. XV) (=Br)
beginnt mit folgender Rubrik: „Incipit opus sermonum phyloso-
vgl. Proleg. p. x—xv; über die Datierung der Tabula Parisiensis p. xj. Die
Notiz über Aldobrandinus findet sich (in z. T. abweichendem Wortlaut) in
allen drei Listen: L. Pignon p. 31 n. 100; Cat. Stams. p. 67 n. 98; Cat. Upsal.
p. 76 n. 65.
1 Z. B. in Clm. 8715, f. 226—254; Florenz, Bibi. Naz., Conventi soppressi
B. 7. 1166, f. 69va—82va. In den Hss. Assisi, Bibi. Com. 567 (f. 93) und
635 (f. 112) wird der Verfasser Alexander bezw. Ildephonsus de Tusca-
nella genannt. Ich verdanke diese Angaben Herrn P. Michael Bihl O.F.M.
2 Vgl. Quetif-Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum I 526 a.
3 Der aus dem 13. Jhdt. stammende Cod. Cusanus 126 enthält eine Samm-
lung von Sermones de tempore und de sanctis, deren Initium ungefähr den
Angaben Alvas entspricht: „Dominus iudex noster, dominus legifer noster,
dominus rex noster, ipse veniet et salvabit nos, Ysaie xxxiii. In verbis propo-
sitis duo principaliter ostenduntur. Primum est filii dei dignitas“. Diese Predig-
ten sind aber sicher nicht von Aldobrandinus. Man müßte die oben (Anm. 1)
erwähnte Florentiner Hs. durchsehen, da sie nach der Mitteilung von P. M.
Bihl außer der Scala fidei viele andere Sermones des Dominikaners enthält.
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Fr.< Aldo >brandinusLombardus scripsit sermones de tempore; item
sermones de sanctis; item librum qui dicitur: « Scala fidei». Diese
Werke haben ein ganz verschiedenes Schicksal gehabt. Scala fidei,
eine Erklärung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, die mit
den Worten beginnt: „Funiculus triplex difficile rumpitur“, ist in
zahlreichen Hss. verbreitet, war also im 14. und 15. Jahrhundert
sehr beliebt. Da dieses Werk nun dem Aldobrandinus de Tus-
canella ausdrücklich zugeschrieben wird* 1, so ergibt sich daraus
die oben behauptete Identität dieses Mannes mit dem Aldobran-
dinus Lombardus des Stamser Katalogs.
Über die beiden Predigtwerke haben wir nur wenig Nachrich-
ten. Der in der Literaturgeschichte der mittelalterlichen Scholastik
ausgezeichnet unterrichtete Franziskaner Pedro de Alva y Astor-
ga (f 1667) sagt, die Sermones festivi (= de sanctis) und de tem-
pore des Aldobrandinus habe er in der Bibliothek der Augustiner-
eremiten in Padua gefunden2. Ob sie von dort in die Universitäts-
bibliothek gekommen oder verschollen sind, entzieht sich meiner
Kenntnis. Nach Alva beginnt die Sammlung der Sermones de
tempore am ersten Adventssonntage mit dem Thema: „Dominus
legifer noster, dominus rex noster, ipse veniet et salvabit nos, Is. 33.
Nota duo: Filii dignitas etc.“3 Die Breslauer Staats- und Univer-
sitätsbibliothek besitzt eine Hs. des 15. Jahrhunderts, die eine Aus-
wahl aus dieser Predigtsammlung enthält.
I F. 724 (ff. 188, 31X21,5 cm, 2col„ chart., saec. XV) (=Br)
beginnt mit folgender Rubrik: „Incipit opus sermonum phyloso-
vgl. Proleg. p. x—xv; über die Datierung der Tabula Parisiensis p. xj. Die
Notiz über Aldobrandinus findet sich (in z. T. abweichendem Wortlaut) in
allen drei Listen: L. Pignon p. 31 n. 100; Cat. Stams. p. 67 n. 98; Cat. Upsal.
p. 76 n. 65.
1 Z. B. in Clm. 8715, f. 226—254; Florenz, Bibi. Naz., Conventi soppressi
B. 7. 1166, f. 69va—82va. In den Hss. Assisi, Bibi. Com. 567 (f. 93) und
635 (f. 112) wird der Verfasser Alexander bezw. Ildephonsus de Tusca-
nella genannt. Ich verdanke diese Angaben Herrn P. Michael Bihl O.F.M.
2 Vgl. Quetif-Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum I 526 a.
3 Der aus dem 13. Jhdt. stammende Cod. Cusanus 126 enthält eine Samm-
lung von Sermones de tempore und de sanctis, deren Initium ungefähr den
Angaben Alvas entspricht: „Dominus iudex noster, dominus legifer noster,
dominus rex noster, ipse veniet et salvabit nos, Ysaie xxxiii. In verbis propo-
sitis duo principaliter ostenduntur. Primum est filii dei dignitas“. Diese Predig-
ten sind aber sicher nicht von Aldobrandinus. Man müßte die oben (Anm. 1)
erwähnte Florentiner Hs. durchsehen, da sie nach der Mitteilung von P. M.
Bihl außer der Scala fidei viele andere Sermones des Dominikaners enthält.