Zweites Hauptstück: A. Die Predigten des doctor decretorum (1431-—1449). 8 L
LIX.
1446. Maguncie in die Iohannis baptiste in ecclesia sancti
Iohannis1 de mane2.
„Fuit homo missus a deo, cui nomen Iohannes. Hic venit in
testimonium, ut testimonium perhiberet de lumine“, Io. primo
<6. 7>.
Agimus festivitatem angelici hominis, ardentis prophetice
lucerne, in cuius nativitate multi gaudent. . . . Copula requirit
similiter in viro potenciam generandi, que requirit maturitatem
temporis.
C 98r-—99r3; V1 67rb—68va; D 246v^—248r.
p —; b —.
Mainz, 24. Juni 1446.
LX.
Maguncie die s. Iohannis. 1446.
„Ut manifestetur in Ysrahel, propterea veni“, Io. primo <31>.
Ipse „fuit homo missus a deo, cui nomen erat Iohannes. Hic venit
in testimonium, ut testimonium perhiberet de lumine“, ibidem
<6. 7>.
Augustinus, ut in postillis Iordani4 * 6 reperitur, dixit . . .
1 Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Bibliothekar Dr. H.
Knies in Mainz war St. Johann „eine Stiftskirche. Sie steht unmittelbar
neben dem Dom und ist eines der ältesten Mainzer Heiligtümer. Manche
wollen in ihr die erste bischöfliche Kirche in Mainz sehen, also eine Vorläuferin
unseres Domes; doch ist diese Ansicht stark angezweifelt. Im Jahre 1793
machten die Franzosen aus der Johanniskirche ein Magazin. 1829 wurde sie
der evangelischen Gemeinde überlassen.“
2 Die genauen Angaben der Rubriken vor Pr. LIX und LX geben uns
die Gewißheit, daß Cusanus am 24. Juni 1446 zweimal gepredigt hat. Die
Zeitbestimmung „de mane“ läßt eine doppelte Deutung zu. Entweder be-
sagt sie nur „morgens“; dann fand die zweite Predigt, die offenbar die eigent-
liche Festpredigt war, bei einem Nachmittags-Gottesdienst statt. Oder sie
besagt, daß Cusanus diese Predigt bei einer Messe am frühen Morgen hielt;
dann wäre nach den heutigen Gebräuchen anzunehmen, daß er die zweite
am späteren Morgen beim Hochamt vortrug. Letztere Annahme scheint mir
die bessere zu sein. Denn da in der zweiten Predigt, die übrigens mindestens
eine bis anderthalb Stunde in Anspruch nahm, zunächst die wesentlichen
Gedanken der ersten, wenn auch in etwas anderer Form, wiederholt werden,
so rechnete der Prediger offensichtlich mit einemWechsel des Zuhörerkreises.
3 In C folgen auf den Text der Predigt noch Notizen, die anscheinend
mit der Predigt nichts zu tun haben.
4 = Iordan von Quedlinburg (| um 1380); vgl. Pred. 2/5, S. 74, 14
und 78, 2.
6 Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1941/42. 1. Abh.
LIX.
1446. Maguncie in die Iohannis baptiste in ecclesia sancti
Iohannis1 de mane2.
„Fuit homo missus a deo, cui nomen Iohannes. Hic venit in
testimonium, ut testimonium perhiberet de lumine“, Io. primo
<6. 7>.
Agimus festivitatem angelici hominis, ardentis prophetice
lucerne, in cuius nativitate multi gaudent. . . . Copula requirit
similiter in viro potenciam generandi, que requirit maturitatem
temporis.
C 98r-—99r3; V1 67rb—68va; D 246v^—248r.
p —; b —.
Mainz, 24. Juni 1446.
LX.
Maguncie die s. Iohannis. 1446.
„Ut manifestetur in Ysrahel, propterea veni“, Io. primo <31>.
Ipse „fuit homo missus a deo, cui nomen erat Iohannes. Hic venit
in testimonium, ut testimonium perhiberet de lumine“, ibidem
<6. 7>.
Augustinus, ut in postillis Iordani4 * 6 reperitur, dixit . . .
1 Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Bibliothekar Dr. H.
Knies in Mainz war St. Johann „eine Stiftskirche. Sie steht unmittelbar
neben dem Dom und ist eines der ältesten Mainzer Heiligtümer. Manche
wollen in ihr die erste bischöfliche Kirche in Mainz sehen, also eine Vorläuferin
unseres Domes; doch ist diese Ansicht stark angezweifelt. Im Jahre 1793
machten die Franzosen aus der Johanniskirche ein Magazin. 1829 wurde sie
der evangelischen Gemeinde überlassen.“
2 Die genauen Angaben der Rubriken vor Pr. LIX und LX geben uns
die Gewißheit, daß Cusanus am 24. Juni 1446 zweimal gepredigt hat. Die
Zeitbestimmung „de mane“ läßt eine doppelte Deutung zu. Entweder be-
sagt sie nur „morgens“; dann fand die zweite Predigt, die offenbar die eigent-
liche Festpredigt war, bei einem Nachmittags-Gottesdienst statt. Oder sie
besagt, daß Cusanus diese Predigt bei einer Messe am frühen Morgen hielt;
dann wäre nach den heutigen Gebräuchen anzunehmen, daß er die zweite
am späteren Morgen beim Hochamt vortrug. Letztere Annahme scheint mir
die bessere zu sein. Denn da in der zweiten Predigt, die übrigens mindestens
eine bis anderthalb Stunde in Anspruch nahm, zunächst die wesentlichen
Gedanken der ersten, wenn auch in etwas anderer Form, wiederholt werden,
so rechnete der Prediger offensichtlich mit einemWechsel des Zuhörerkreises.
3 In C folgen auf den Text der Predigt noch Notizen, die anscheinend
mit der Predigt nichts zu tun haben.
4 = Iordan von Quedlinburg (| um 1380); vgl. Pred. 2/5, S. 74, 14
und 78, 2.
6 Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., phil.-hist. Kl. 1941/42. 1. Abh.