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Dihle, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1977, 5. Abhandlung): Euripides' Medea: vorgetragen am 20. November 1976 — Heidelberg: Winter, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.45466#0024
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Anmerkungen


1 K. v. Fritz, Die Entwicklung der Jason-Medea-Sage und die 'Medea’ des Euripides
(Antike und Abendland 8, 1959, 33ff. = Antike und moderne Tragödie, Berlin
1962, 322ff.).
2 W. H. Friedrich, Medeas Rache (Nachr. Akad. Göttg. 1960 = Vorbild und Neu-
gestaltung, Göttingen 1967, 7ff.).
3 Vgl. das Material bei Μ. Schmidt, Der Basler Medea-Sarkophag, Tübingen o.J.,
37ff.
4 Euripides, Medea ed. D. L. Page, Oxford 1938, Introduction p. XXIff.; W. Steidle,
Studien zum antiken Drama, München 1968, 152ff.
5 Page a.a.O. p. LVIIff.; Μ. Schmidt, a.a.O. 16 ff.
6 Aristoteles tadelt, daß die λύσις des Dramas im Fall der euripideischen 'Medea’
sich nicht έξ αύτοΰ τοϋ μύθου sondern άπό μηχανής ergebe (Poet. 1454 b 1). Diese
Kritik an der Schlußszene, in der ein wunderbarer, von ihrem göttlichen Ahnherrn
gesandter Drachenwagen Medea dem Zugriff ihrer Feinde entzieht, erscheint um
so berechtigter, als die Aigeus-Szene (663-758), in der Medea mit großer Umsicht
bereits Vorkehrungen für ihre Sicherheit und ihr Unterkommen in der Zeit nach
dem Vollzug der geplanten Rache trifft, eine λύσις έξ αύτοΰ του μύθου erwarten
läßt. Die Frage, wieweit der berühmt-berüchtigte deus ex machina aber möglicher-
weise als Ausdruck einer spezifisch euripideischen Theologie zu gelten hat, liegt
außerhalb des in der ‘Poetik’ behandelten Themenkreises.
7 23; 162ff.; 492ff.; 801f.; 1392; vgl. auch Iph. Taur. 1205. Zum Motiv vgl. Grecs et
Barbares (Entr. Fond. Hardt 8, 1961) 37ff. (H. Diller) und 83ff. (O. Reverdin).
8 Aus den verschiedensten, und zwar möglichst entlegenen, Ländern kommen Zau-
berer nach griechischer Vorstellung, so aus dem Skythenland, aus dem Osten und
vor allem aus Ägypten, das schon bei Homer diesen Ruf genießt (δ 219-232). Daß
im Bild der medischen maga die Zaubermacht zum beherrschenden Detail wurde,
so daß die Wortgruppe Magier, Magie, magisch die uns heute geläufige Bedeutung
erhalten konnte, beginnt schon im 5. Jh. v. C. (Herodot 1, 140), trotz des von Ari-
stoteles und anderen dagegen angemeldeten Widerspruchs (Diog. Laert. 1,8 -
Aristot. fr. 36 Rose). Der Norden und Nordosten wurde vor allem durch die Er-
fahrungen, die Griechen in ihren Beziehungen zu dieser Region mit Erscheinungen
des Schamanismus machten, zur Heimat von Zauberern (vgl. W. Burkert, Weisheit
und Wissenschaft, Nürnberg 1962, Reg. s.v. Schamanismus, sowie E. R. Dodds,
Die Griechen und das Irrationale, Darmstadt 1970, 71; 220; dort auch 244f. über
die wechselnde Bedeutung der Magie im Athen des 5. und 4. Jh. v. C.). Von dieser
gleichsam empirisch-geographischen Lokalisation der Zauberei in exotischen Län-
dern sind die großen Zauberer des Mythos zu trennen. Sie zeichnen sich aus, wie
etwa Kirke in der Odyssee, durch göttliche Abkunft und durch einen Wohnsitz
in einer von Menschen normalerweise nicht betretenen Zone am Rande der Welt.
9 Die unter Berufung auf Dikaiarch mitgeteilte Vermutung in der ersten Hypothesis
der Medea, Euripides habe das Stück in Anlehnung an ein älteres Drama des Neo-
phron verfaßt, die bei Diogenes Laertios und im Suda-Lexikon dahin vergröbert
ist, Neophron sei in Wahrheit der Autor des uns erhaltenen Stückes, hat eine lange
 
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