Metadaten

Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Hrsg.]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0205
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
In der vierten Zeile ist deutlich 077^777/77777 geschrieben, was gewiß als 077/77*0-
7/77777 mit doppeltem Sandhi für 077^0 77/77777 zu deuten ist.
Da die dritte Zeile teilweise unentziffert ist, wird der Gesamtsinn der In-
schrift nur in der ersten und vierten Zeile völlig klar:
"Als der seine Untertanen erfreuende, Sri Mangala genannte Herrscher das
37. (Regierungsjahr) erreicht hatte, diese ganze im Urwald der Geburten um-
herirrende Welt durch das Wohlwollen eines Standhaften vollständig heraus-
zureißen dieses ... der Minister (?) Amalamati (oder: reinen Sinnes) ... Es
machte dieses Juwel von einem Bild, das alle Furcht nimmt und den Sugata
darstellt, Bälamitra".
Die Inschrift des Priyaruci ist außerordentlich ähnlich formuliert: 077U*o v/777-
v<377? 77/77777 77777776V ...: 077/77*0 '7/77777 v7777V7777777^t777777777. Daraus scheint sich zu er-
geben, daß auch Bälamitra der Stifter war, wodurch die Rolle von Amala-
mati als Minister, wenn man anderweitig unbezeugtes 7770/p^ mit 777770/y^
gleichsetzen darf, unklar bleibt. Es ist jedoch auch möglich, daß 7777777/777777777
ein Attribut zu Bälamitra ist: "der Minister reinen Sinnes, Bälamitra". Sein
König Mangala, dessen Name wie in der Inschrift des Priyaruci im Lokativ
steht, scheint sonst unbekannt zu seinr^ Auch inhaltlich stehen sich die
beiden Inschriften so nahe, daß sie zeitlich und räumlich zusammen zu ge-
hören scheinen. Es ist jedoch zu beachten, daß Priyaruci in seiner datierten
Inschrift das dreiteilige Zeichen für p77 verwendet, während Bälamitra bereits
die jüngere Form kennt. Daraus ergibt sich, daß, wenn die vermutete zeit-
liche Nähe beider Bronzen zutrifft, der König Mangala um 650 n.Chr. regiert
haben muß.
Der Aufbau einiger besonders langer Kolophone und Inschriften, der auch
auf Rückschlüsse auf das verwandtschaftliche Verhältnis der einzelnen auf-
geführten Personen oder auf ihre Stellung zuläßt, ist im Kommentar zu der
jeweiligen Quelle besprochen.

258 Die Lesung Mangala ist nicht ganz sicher, da der untere Teil des Zeichens durch eine
ausgebrochene Reparatur eines Gußfehlers beschädigt ist. Auch Mu°, Mr° oder, noch
weniger wahrscheinlich, Pu°, Pra°, Pr° sind nicht auszuschließen.

189
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften