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Hinüber, Oskar von; Forschungsstelle Felsbilder und Inschriften am Karakorum Highway <Heidelberg> [Editor]
Antiquities of Northern Pakistan: reports and studies (Band 5): Die Palola Ṣāhis: ihre Steininschriften, Inschriften auf Bronzen, Handschriftenkolophone und Schutzzauber ; Materialien zur Geschichte von Gilgit und Chilas — Mainz, 2004

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https://doi.org/10.11588/diglit.36957#0206
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ADDENDUM

Die folgende Bronze wurde erst nach dem Abschluß des Manuskriptes be-
kannt:
iNSCHRtFT: Buddha des Surendrädityanandi; Abb. 36.
VERÖFFENTLICHUNG: Buddhist Statues of Tibet. The Complete Collection of
the Treasures of the Palace Museum. Vol. 60. Hong Kong 2003, Nr. 10 (in
Chinesisch mit englischen Kurzbeschreibungen).
s[r]I patoladevasähi surendrädityanandinah
Die Bronze hat eine Höhe von 14,3 cm. Sie enthält im ersten Wort einen
deutlichen Schreibfehler, da das untergeschriebene -r- ausgelassen worden
ist. Es ist gegenwärtig nicht zu ermitteln, ob die Inschrift auf den anderen
Seiten der Bronze eine Fortsetzung findet. In jedem Fall erscheint der Name
des Herrschers an herausgehobener Stelle. Vor dem Genitiv könnte <fovn-
<f//;<3?77zo y<3/77 stehen, obwohl nicht auszuschließen ist, daß nur die Vorder-
seite beschriftet ist. Wie in der Steininschrift 19 erscheint hier der Name des
Herrschers ohne das Element -w'k7Y777?<3-. Auch im Kolophon zum Bhai-
sajyagurusütra (Nr.8) verwendet Surendräditya denselben schlichten Titel.
Die Beschreibung in der Veröffentlichung teilt das Folgende über die Statue
mit: "Seated statue of Avalokitesvara in meditation; 8*'' - 9"' Century; Swat;
brass; height 14,3 cm; Qing Court Collection''. Dabei bedürfen Datierung
und Herkunft der Berichtigung. Die Bronze reiht sich in diejenigen der
Palola Sähis ein. Der Name des Herrschers, sein Titel und die Paläographie
zeigen, daß es sich um die bisher älteste bekannte Bronze dieser Dynastie
handelt, die in den ersten Jahrzehnten des siebten Jahrhunderts entstanden
sein muß.
Der Hinweis auf die Sammlung, zu der die Bronze gehört, zeigt, daß sie be-
reits seit längerer Zeit in China sein kann, da die Qing (Ch'ing/Mandschu)-
Dynastie China von 1644 bis 1911 regierte.
Damit ist nun Surendrädityanandi der erste Palola Sähi, von dem wir sowohl
eine Inschrift, eine Bronze und eine Handschriftenstiftung kennen (vgl. Kap.
III, Nr. 4 und 5, S. 88f.).

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