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Geleitwort

In dem vorliegenden Band gelangen noch einmal Texte zum Druck, die Bucers En-
gagement für die Wiedervereinigung der Christenheit widerspiegeln. Die Unions-
schriften der Jahre 1542 bis 1545 bieten aber nicht einfach Wiederholungen von
Argumentationen, die er bereits in seinen Schriften der dreißiger Jahre oder zu den
Reichsreligionsgesprächen 1540/41 entfaltet hat. Vielmehr ergänzen sie das Bild Bu-
cers als eines unermüdlichen Vermittlers um wichtige Aspekte. Zwar geht es auch
weiterhin um die Entschärfung innerprotestantischer Gegensätze; die Zuversicht,
zu einer Einigung mit den Altgläubigen zu gelangen, hatte Bucer jedoch weitgehend
verloren. So ist sein Ton in der Kritik am Papsttum schärfer und die Aufforderung
an die weltlichen Obrigkeiten, für die Reformation der Kirche zu sorgen, nach-
drücklicher ausgesprochen. Beredtes Zeugnis hierfür ist das umfangreiche Refor-
mationsgutachten vom November 1544. Auch die zweite ausführliche Schrift »Ein
christliche Erinnerung« vom März 1545 unterstreicht das. Hier wird ferner deut-
lich, in wie starkem Maße Bucers Handeln in diesen Jahren durch das drohende,
vom Papst einberufene Konzil bestimmt war.
Für die sorgfältige Erarbeitung des Bandes gebührt Herrn Privatdozent Dr. Thomas
Wilhelmi Dank. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat die Publika-
tion wiederum in vielfältiger Hinsicht - auch mit einem namhaften Zuschuß an die
Druckkosten - unterstützt.

Heidelberg, im Februar 2011

Christoph Strohm
 
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