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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0049
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2. Bedenken für den 3. Reichstag zu Speyer
(20. Februar- 10. Juni 1544)
16. Oktober 1543

Einleitung
1. Entstehung und Inhalt
Am 27. Mai 1543 hatte Kaiser Karl V. von Genua aus auf den 30. November 1543 ei-
nen Reichstag in Speyer ausgeschrieben1, um dort mit den Reichsfürsten und
Reichsständen über die Türkengefahr, die Zahlung der Türkenhilfe und weitere, von
ihm nur vage und allgemein formulierte aktuelle Angelegenheiten zu beraten2. Da-
für verfaßte Bucer auf Wunsch von Landgraf Philipp von Hessen ein Bedenken3
und ließ dieses am 16. Oktober 1543 zusammen mit einem Begleitbrief4 dem Land-
grafen zukommen; Bucers Sendung traf am 4. November 1543 in Kassel ein5.
Im erwähnten Begleitbrief schreibt Bucer dem Landgrafen: »Davon hab ich mein
geringe bedencken vffgezeichnet vf E. f. g. beger: das schick ich hie mit; bitt E. f. g.
wolle es grundtlich erwegen vnd nit so bald an der volg bei anderen verzagen. Jm
herren versuchen vnd vnderstohn, das nach seinem befelch ist, pflegt wunderschleu-
nig naher zu gohn, vber aller menschen hoffnung.«6 Der Wunsch des Landgrafen
ist in den uns erhaltenen Briefen aus den davorliegenden Monaten nicht faßbar.
Am 11. November 1543 ließ Landgraf Philipp Bucer aus Zapfenburg eine Ant-
wort zukommen7, in der er zu erkennen gibt, daß ihm Bucers Memorandum zwar
gefällt und er es gutheißt, er aber die Vorschläge und Lorderungen weder beim Kai-
ser noch bei den Reichsständen für durchsetzbar hält. In Beantwortung eines Brie-
fes Bucers vom 29. Oktober 15438 wandte sich Philipp am 20. November 1543 aus

1. Kaiserliches Ausschreiben an die Kurfürsten, Genua, 27. Mai 1543. Bibliographisch nicht
nachgewiesener Einblattdruck. Marburg/L. SArch, Bestand 3 (Pohtisches Archiv), Nr. 693, fol. 2.
Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., Bd. 15, Der Speyrer Reichstag von 1544, Teil 1,
S. 151—153 (Nr. 1). Zur Vorgeschichte des Reichstages vgl. Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser
Karl V., Bd. 15, Der Speyrer Reichstag von 1544, Teil 1, S. 73-111. Vgl. auch Greschat, Martin Bucer,
S. 219L
2. Vgl. Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., Bd. 15, Der Speyrer Reichstag von 1544,
Teil 1, S.96f., 151-153.
3. Bucers Bedenken vom 16. Oktober 1543 liegt in zwei Handschriften vor (s. unten 2. Uberlie-
ferung) und ist im 19. Jh. ediert worden (Lenz II, S. 173-187 [Nr. 175]).
4. Brief Bucers an Landgraf Philipp von Hessen, Straßburg, 16. Oktober 1543. Marburg/L.
SArch, Bestand 3 (Politisches Archiv), Nr. 2926, fol. Ii2r-n6v. Lenz II, S. 169-173 (Nr. 175).
5. Lenz II, S. 169.
6. Lenz II, S. 172.
7. Brief Landgraf Phihpps von Hessen an Bucer, Zapfenburg, 11. November 1543. Marburg/L.
SArch, Bestand 3 (Politisches Archiv), Nr.2926, fol. I37r-i46v. Lenz II, S. 191-197 (Nr. 178).
8. Brief Bucers an Landgraf Philipp von Hessen, Straßburg, 29. Oktober 1543. Marburg/L.
SArch, Bestand 3 (Politisches Archiv), Nr. 693, fol. 341'—38V. Lenz II, S. 187-189 (Nr. 176).
 
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