CONCORDIA. VEREINIGUNGSARTICUL DER STADT FRANCKFURTH AM MAYN 37
Herrligkeit gebracht, nicht aber die Natur zerstoret oder hinweg genom-
men.
XVI.
Die Disputation von der Vbiquitet1 oder Allenthalbenheit deß Leibs Christi
soll man anstehen lassen, wie auch alles, was von solchen grossen Geheimnus-
sen in der Gottlichen Schrifft nicht gelehret“ ist.
XVII.
Vnd soll trewlich vnd mit Christlicher Andacht gelehret werden, was in hey-
liger Schrifft stehet vnd in vnser Augspurgischen Confessionv vnd derselben
Apologia2, so dann auch in den Articuln zu Regenspurg von vnsern Standen
dem Keyser vberantwortet3 vnd letztlich in der Formula Concordiae zu
Wittenberg4 gemachet vnd auffgerichtet, erklaret wirt. Welchem allem vor-
ermelte5 Prediger mit Christus Hulff bestandiglich vnd trewlich nachkom-
men vnd dabey verharren wollenw.
XVIII.
Sie haben sich auch darinnen einhelliglich verglichen, daß siex Buß vnd Ver-
gebung der Sunden in Christi Namen allesampt trewlich verkündigen wol-
leny: Wie dann diese beyde Stück allenthalben in der Schrifft vns fürgehalten
vnd keins ohn das ander erkannt oder verstanden werden kan. Dann Christus
vergibt die Sün- I Eiijb I de nicht dann nur allein denen, die Rew vnd Leyd
darvber haben. So kan auch niemands heylsamlich seine Sünde berewen, es
sey dann, daß er glaube, daß jhme Vergebung derselben von Christo, dem
HERREN, angebotten werde.
XIX.
Nach dem aber die Gaben mancherley sind6: So einem gegeben ist, daß er
u) fehlt in B, C und D.
v) Drf. Coufession: A.
w) wollen: B, C und D.
x) danach: die: B, C und D.
y) wolten: B, C und D.
1. Allgegenwart, Ommpräsenz.
2. Apologie der Confessio Augustana. BSLK, S. 139-404. Die Schrift, von Philipp Me-
lanchthon verfaßt, im April 1531 veröffenthcht und 1537 am Schmalkaldischen Konvent
zur protestantischen Bekenntnisschrift erklärt, mmmt auf die Entgegnungen der Altgläubi-
gen m deren Confutatio Augustana Bezug. Vgl. auch S. 24, Anm. 2.
3. Die Confessio Augustana und auch die Apologie waren von den Protestanten als Ver-
handlungsgrundlagen 1541 am Reichstag zu Regensburg vorgesehen.
4. Wittenberger Konkordie vom 26. Mai 1536.
5. erwähnte, genannte.
6. Vgl. I Kor 7,7(b).
Herrligkeit gebracht, nicht aber die Natur zerstoret oder hinweg genom-
men.
XVI.
Die Disputation von der Vbiquitet1 oder Allenthalbenheit deß Leibs Christi
soll man anstehen lassen, wie auch alles, was von solchen grossen Geheimnus-
sen in der Gottlichen Schrifft nicht gelehret“ ist.
XVII.
Vnd soll trewlich vnd mit Christlicher Andacht gelehret werden, was in hey-
liger Schrifft stehet vnd in vnser Augspurgischen Confessionv vnd derselben
Apologia2, so dann auch in den Articuln zu Regenspurg von vnsern Standen
dem Keyser vberantwortet3 vnd letztlich in der Formula Concordiae zu
Wittenberg4 gemachet vnd auffgerichtet, erklaret wirt. Welchem allem vor-
ermelte5 Prediger mit Christus Hulff bestandiglich vnd trewlich nachkom-
men vnd dabey verharren wollenw.
XVIII.
Sie haben sich auch darinnen einhelliglich verglichen, daß siex Buß vnd Ver-
gebung der Sunden in Christi Namen allesampt trewlich verkündigen wol-
leny: Wie dann diese beyde Stück allenthalben in der Schrifft vns fürgehalten
vnd keins ohn das ander erkannt oder verstanden werden kan. Dann Christus
vergibt die Sün- I Eiijb I de nicht dann nur allein denen, die Rew vnd Leyd
darvber haben. So kan auch niemands heylsamlich seine Sünde berewen, es
sey dann, daß er glaube, daß jhme Vergebung derselben von Christo, dem
HERREN, angebotten werde.
XIX.
Nach dem aber die Gaben mancherley sind6: So einem gegeben ist, daß er
u) fehlt in B, C und D.
v) Drf. Coufession: A.
w) wollen: B, C und D.
x) danach: die: B, C und D.
y) wolten: B, C und D.
1. Allgegenwart, Ommpräsenz.
2. Apologie der Confessio Augustana. BSLK, S. 139-404. Die Schrift, von Philipp Me-
lanchthon verfaßt, im April 1531 veröffenthcht und 1537 am Schmalkaldischen Konvent
zur protestantischen Bekenntnisschrift erklärt, mmmt auf die Entgegnungen der Altgläubi-
gen m deren Confutatio Augustana Bezug. Vgl. auch S. 24, Anm. 2.
3. Die Confessio Augustana und auch die Apologie waren von den Protestanten als Ver-
handlungsgrundlagen 1541 am Reichstag zu Regensburg vorgesehen.
4. Wittenberger Konkordie vom 26. Mai 1536.
5. erwähnte, genannte.
6. Vgl. I Kor 7,7(b).