2. BEDENKEN FUR DEN 3. REICHSTAG ZU SPEYER
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genspurgk vergleichen wordenn1, wie kurtz vnnd bloß2 dieselbige stell ist,
jst dannoch die gantze Christliche lehre begriffenn, welche verstendige, I 2jv I
gottsfurchttige prediger vnder Christlichen, gutthertzigen Obrenn, außc
gottlicher geschriftt gnugsam erclarenn vnd gantz fuerenn3 vnnd dan auch
also vertedingen vnnd diesem Articel zu Regenspurgk vergleichenn4, gemaß
sein5 antzeigen konden, das der lehr halbenn die widerwerttigen vberal
nichts6 mer wider solliche stenndt oder prediger hettenn aufzubringen.
So dann fur das Ander zugelaßenn were, die H. Sacramenten zuhaltten
vnnd außzuspendenn, wie die der her eingesetzet, jn dem were dann auch die
abgotterey der Meßenn vnnd aller Mißbrauch des H. Sacraments hingenom-
men, dann hierin were begriffenn, das Mann die Sacrament mit verstendigenn
wortten vnnd Allein zur nießung vnnd gantz außpendete, wie das der her selb
gethann vnnd vns zuthun eingesetzt vnnd beuolhen hat.7
Wo dann soüil mit der priester ehe I 2jr I zugelaßenn, so trunge8 es sich
selb, das man muste nach wegenn trachtenn, das pfarrenn vnnd schulenn kon-
den versehen werdenn1 on das »eigenn vnnd& gewaltig selb9 zugreiffenn.
Vnnd konte vf dem reichs tagk erkennet10 werdenn: Erstlich, das jede ge-
meinde Christi mit jrenn Obrenn solten nach dem altenn, warenn kirchenn
recht, so jn gottlicher schriftt, jnn den Canonibuß vnnd legibüs furgegebenn*1
ist, macht haben, jre kirchenn- vnnd schul diener, wer ioch11 die zu presentie-
renn vnnd eintzusetzen recht zühabenn vermeinte, zubeweren12, ob sie zu
sollichem dienst, vermoge gottlichs wortts vnnd der Canonum, gemaß seynn
kondenn13, vnnd die nit schüldig weren antzünemen, wo sie die anders be-
fündenn, sonder das jnen die Collatoren14 entweders anders taugliche gebenn
soltenn oder aber jnenn die walh derselbigenn zülaßenn.
e) auch: a.
f) vielleicht von Bucer über der Zeile korr. zu: wurden: b.
g) —g) eigen vnd: wohl von Bucer am Rand erg.: b.
h) furgebenn; über der Zeile erg.: -ge-: a.
1. Vgl. dazu Greschat, Martin Bucer, S.202.
2. dürftig, gehaltlos. Frühneuhochdt. WB 4, Sp. 641 f.
3. heranziehen.
4. in Ubereinstimmung bringen.
5. seiner, sc. des Regensburger Artikels.
6. vberal nichts: nirgend etwas.
7. I Kor 11,23-27.
8. dränge.
9. selbst.
0. für recht erkannt.
1. auch immer.
2. zu beweisen.
3. I Tim 3,1-13.
4. Bischöfe oder Landesherren, die das Recht haben, Kandidaten für ein geisthches Amt
vorzuschlagen oder einzusetzen. Zur Kollation und zum Kollationsrecht vgl. Kirchenlexi-
kon oder Encyklopädie der katholischen Theologie, Bd. 3, S. 600—603.
9-
10.
r3-
14.
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genspurgk vergleichen wordenn1, wie kurtz vnnd bloß2 dieselbige stell ist,
jst dannoch die gantze Christliche lehre begriffenn, welche verstendige, I 2jv I
gottsfurchttige prediger vnder Christlichen, gutthertzigen Obrenn, außc
gottlicher geschriftt gnugsam erclarenn vnd gantz fuerenn3 vnnd dan auch
also vertedingen vnnd diesem Articel zu Regenspurgk vergleichenn4, gemaß
sein5 antzeigen konden, das der lehr halbenn die widerwerttigen vberal
nichts6 mer wider solliche stenndt oder prediger hettenn aufzubringen.
So dann fur das Ander zugelaßenn were, die H. Sacramenten zuhaltten
vnnd außzuspendenn, wie die der her eingesetzet, jn dem were dann auch die
abgotterey der Meßenn vnnd aller Mißbrauch des H. Sacraments hingenom-
men, dann hierin were begriffenn, das Mann die Sacrament mit verstendigenn
wortten vnnd Allein zur nießung vnnd gantz außpendete, wie das der her selb
gethann vnnd vns zuthun eingesetzt vnnd beuolhen hat.7
Wo dann soüil mit der priester ehe I 2jr I zugelaßenn, so trunge8 es sich
selb, das man muste nach wegenn trachtenn, das pfarrenn vnnd schulenn kon-
den versehen werdenn1 on das »eigenn vnnd& gewaltig selb9 zugreiffenn.
Vnnd konte vf dem reichs tagk erkennet10 werdenn: Erstlich, das jede ge-
meinde Christi mit jrenn Obrenn solten nach dem altenn, warenn kirchenn
recht, so jn gottlicher schriftt, jnn den Canonibuß vnnd legibüs furgegebenn*1
ist, macht haben, jre kirchenn- vnnd schul diener, wer ioch11 die zu presentie-
renn vnnd eintzusetzen recht zühabenn vermeinte, zubeweren12, ob sie zu
sollichem dienst, vermoge gottlichs wortts vnnd der Canonum, gemaß seynn
kondenn13, vnnd die nit schüldig weren antzünemen, wo sie die anders be-
fündenn, sonder das jnen die Collatoren14 entweders anders taugliche gebenn
soltenn oder aber jnenn die walh derselbigenn zülaßenn.
e) auch: a.
f) vielleicht von Bucer über der Zeile korr. zu: wurden: b.
g) —g) eigen vnd: wohl von Bucer am Rand erg.: b.
h) furgebenn; über der Zeile erg.: -ge-: a.
1. Vgl. dazu Greschat, Martin Bucer, S.202.
2. dürftig, gehaltlos. Frühneuhochdt. WB 4, Sp. 641 f.
3. heranziehen.
4. in Ubereinstimmung bringen.
5. seiner, sc. des Regensburger Artikels.
6. vberal nichts: nirgend etwas.
7. I Kor 11,23-27.
8. dränge.
9. selbst.
0. für recht erkannt.
1. auch immer.
2. zu beweisen.
3. I Tim 3,1-13.
4. Bischöfe oder Landesherren, die das Recht haben, Kandidaten für ein geisthches Amt
vorzuschlagen oder einzusetzen. Zur Kollation und zum Kollationsrecht vgl. Kirchenlexi-
kon oder Encyklopädie der katholischen Theologie, Bd. 3, S. 600—603.
9-
10.
r3-
14.