3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER 1544
gelimpff1 vnd vns nit einen schlechten2 vnglimpff3 geporen hat), Sonder
auch cder Richterc vbergeben vnd eingereümet.
Man bedencke aber fvnd erwege-f die sachen woll vnd sehe, ob jn diser sa-
chen vnd handlung, sda man* jn der Kirchen widder vereinigung vnd besse-
rung durch die gantze Teutsche Nation jm Herren suchen solle, nit das ein
nottwendigs stuck seye, vnsere gegenpart, die Bischoue vnd Prelaten, vnd den
gantzen genanten4 Geistlichenn Stant eimal der so schweren verlassung, ja
verkerung jres Ampts vnd gantzer versehung vnd haushaltung der Kirchen,
aus deren doch alle dise zweispalt der Religion vnd jrthumb entstanden,
jmmer geergert5 Vnd noch sich je lenger, je mehr ergret^ vnd zu entlichem
verterben Teutscher Nation erschrecklich tringet, vor1 der Key. Mat. vnd den
andern Weltlichen Fursten vnd Stenden, die sich noch jn vnsere Confession
nit begeben, antzuclagen vnnd I 225A I eigentlicheni jn allen haubstucken der
Religion zuubertzeugen mit gebürender Christlicher zucht vnd demut, souil
vnsere personen belanget, aber auch mit Gottseligem ernst vnnd Gottsforch-
tiger freudigkeit, souil die sache angeht, die Christi ist, der hochsten Gottli-
chen Mat., kVnd, demnach wir das rechte, einige wesen vnd ware form der
Christlichen Reformation aus den Götlichen vnd allen Kirchen gesetzen
gentzlich furgestellet, den Kirchen allen1 jr Recht vnd hochste notturfft sol-
cher Reformation auch gantz vnd mit gebürendem ernst erforderen^.
Mirm ist zwar6 an7 allen tzweiffel, vns gebüre solches fur Got vnd sey-
ensn schuldig; weil aber ettliche vnd nicht schlecht erfaren Leut solchs ancla-
gen °vnd ernstes ansuchen pvmb alle gemeine^ vnd gantze Reformation0 der
genanten Geistlichen bisher nit haben wöllen fur nutzlich vnd der sachen
dinstlich vnd forderlich erkennen, qwil ich? erstlich die vrsachen dieser Leu-
e) —e) fehlt m: f.
f) -f) vns bewege: f.
g) —g) damit: c; damitt: f.
h) —h) fehlt m: c.
i) wie: c.
j) eygentlich: e.
k) —k) am linken Rand erg.: e.
l) alle: f.
m) vnß: d.
n) seins: b.
o) —o) am linken Rand erg.: e.
p) —p) algemeine: d.
q) —q) Wöllenwind.
1. Vorteil. Götze^ S. 108.
2. unbedeutenden, geringen. Götze, S. 189.
3. Unrecht, Schmach.
4. sogenannten.
5. verschlimmert. Grimm 1, Sp. 548.
6. freilich, wahrlich. Götze, S. 240.
7. ohne.
gelimpff1 vnd vns nit einen schlechten2 vnglimpff3 geporen hat), Sonder
auch cder Richterc vbergeben vnd eingereümet.
Man bedencke aber fvnd erwege-f die sachen woll vnd sehe, ob jn diser sa-
chen vnd handlung, sda man* jn der Kirchen widder vereinigung vnd besse-
rung durch die gantze Teutsche Nation jm Herren suchen solle, nit das ein
nottwendigs stuck seye, vnsere gegenpart, die Bischoue vnd Prelaten, vnd den
gantzen genanten4 Geistlichenn Stant eimal der so schweren verlassung, ja
verkerung jres Ampts vnd gantzer versehung vnd haushaltung der Kirchen,
aus deren doch alle dise zweispalt der Religion vnd jrthumb entstanden,
jmmer geergert5 Vnd noch sich je lenger, je mehr ergret^ vnd zu entlichem
verterben Teutscher Nation erschrecklich tringet, vor1 der Key. Mat. vnd den
andern Weltlichen Fursten vnd Stenden, die sich noch jn vnsere Confession
nit begeben, antzuclagen vnnd I 225A I eigentlicheni jn allen haubstucken der
Religion zuubertzeugen mit gebürender Christlicher zucht vnd demut, souil
vnsere personen belanget, aber auch mit Gottseligem ernst vnnd Gottsforch-
tiger freudigkeit, souil die sache angeht, die Christi ist, der hochsten Gottli-
chen Mat., kVnd, demnach wir das rechte, einige wesen vnd ware form der
Christlichen Reformation aus den Götlichen vnd allen Kirchen gesetzen
gentzlich furgestellet, den Kirchen allen1 jr Recht vnd hochste notturfft sol-
cher Reformation auch gantz vnd mit gebürendem ernst erforderen^.
Mirm ist zwar6 an7 allen tzweiffel, vns gebüre solches fur Got vnd sey-
ensn schuldig; weil aber ettliche vnd nicht schlecht erfaren Leut solchs ancla-
gen °vnd ernstes ansuchen pvmb alle gemeine^ vnd gantze Reformation0 der
genanten Geistlichen bisher nit haben wöllen fur nutzlich vnd der sachen
dinstlich vnd forderlich erkennen, qwil ich? erstlich die vrsachen dieser Leu-
e) —e) fehlt m: f.
f) -f) vns bewege: f.
g) —g) damit: c; damitt: f.
h) —h) fehlt m: c.
i) wie: c.
j) eygentlich: e.
k) —k) am linken Rand erg.: e.
l) alle: f.
m) vnß: d.
n) seins: b.
o) —o) am linken Rand erg.: e.
p) —p) algemeine: d.
q) —q) Wöllenwind.
1. Vorteil. Götze^ S. 108.
2. unbedeutenden, geringen. Götze, S. 189.
3. Unrecht, Schmach.
4. sogenannten.
5. verschlimmert. Grimm 1, Sp. 548.
6. freilich, wahrlich. Götze, S. 240.
7. ohne.