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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0169
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3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544

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ste weg sein, das verordnung I 299^ I solcher furnemen vfseher derb kirchenc
vnnd anrichterd des kirchen6 dinsts recht jdem furstenn vnnd stande fur sich
heim gestellet werde, doch mit heiterf vnd eigentlicher beschreibung alles
des, das zu solchem ampt das Gottes wort, Canones vnnd leges erforderenn.
Zum viertenn, Weil jedes dorf, das em wenig leut hat, aus besondern gottes
gnaden von altem her sein eigen pfar dinst verordnet hat, erfordert warlich die
liebe gottes vnnd sorg vnnsers eigen heils, das man solche ordnung erhalte
vnnd, wa sie durch das jncorporiren oder annder kirchen beraubung abkom-
men, widerumb annrichte, souil jmmer moglich sein wil vnnd nit wieuiel, die
des reichs vnnsers herren Jesu wenig achten, die pfarren zusamen zustossen1
vnnd etliche laßenn abghonJ.
Zum funftenn, Nach dem, wie vorgemeldet, das Gottes wort vnnd die Ca-
nones, ja auch die naturliche vernunft leret, das dem kirchen dinst jnn so vieln
pfarrenn, zu denen man oft blode1 vnnd geringe begabte vnnd erubte seel-
sorger annemen muß, so were auch den dinst I joor I der selsorge recht zube-
stellen vnnd zuerhalten gentzlich von noten, das man eben viel vnnd den1
kirchen nachgesessene vfseher vnnd Visitatoren verordnete.
Wir sehen, was die weltliche vernunfft hirinn jnnm eußerm thun nnotwen-
dig erkennete”, dan wilcher furst ader her ist, der nit jn einem jden dorf sei-
nen eigen schultheyßen2, heimburger3, Meier4 vnnd° amptknecht5 6 7 habe
vnnd danp vber dieselbigen auchq seiner sober amptleut56 vnnd Vogte7

Nota^

^Das jdes dorf sei-
nen pfarher11 habe
wie von alter.^

^Notwendigkeit
der Obernn
selsorger^

Exempel der welt-
lichen Policey

b) korr. aus: des: f.
c) danach gestr.: diensts: f.
d) —d) fehlt m: f.
e) korr. aus: dirchen: a.
f) zeitten: f.
g) -g) fehlt in: c und f.
h) korr. aus: pfaher: a.
i) stossen: e.
j) Text darüber unleserlicher Abklatsch (spiegelverkehrt): a.
k) -k) fehlt in: c und f.
l) der: f.
m) fehlt m: f.
n) —n) notwendigen kennete: f.
o) oder: f.
p) danach: auch: f.
q) fehlt in: c und f.
r) seien: f.
s) —5) oberheit: c; oberkeitt: f.

1. schlechte. Frühneuhochdt. WB 4, Sp. 635.
2. Ortsvorsteher. Grimm 15 (= IX), Sp. 1982.
3. Gemeindevorsteher. Götze, S. 118.
4. Gutsverwalter. Lexer 2, Sp. 2071-2075.
5. Amtsdiener, Amtsgehilfen. Frühneuhochdt. WB 1, Sp.947.
6. Bevollmächtigte, Beamte des Fürsten. Frühneuhochdt. WB 1, Sp.948-949.
7. Beamte, Statthalter des Fürsten. Lexer 3, Sp. 429-430.
 
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