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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0173
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544
169
Vergleichung des anndern stucks den kirchen dinst betreffendta
5
10
20
25
Hir in werdenn vor allem die zwey ding, wie vorgemeldet, von noten sein:
Das ein, das man sich des wol vereinbarte, welche notwendige ding jnn vnnser
Christlichen religion sind, one die diec religion christid jn keinen weg be-
stohn kann, Vnnd welche solche ding dingc, das die religion christi nichtf
darann stath, sonnder» entweders freier haltung bej den christen sind ader
aber doch dermaßen, das vmb jret willen christliche liebe vnnd gemeinschaft
nit zutrennen noch jemant*1 vftzusagen ist; Jtem1, welche solliche vnnderla-
ßung ader verkerung sind der beuelch vnnd ordnungen des Herren, das sie bej
dem glauben Christi keins wegs besthon mogen, Vnnd welches solche felh
vnnd mengel sind, die ein christ dem andern vnd ein kirch der annderen wol
mag vnuerletztes glaubens zu gut haben ader aber auf beßerung geduldenn.
Das annder, das die fursten vnnd stende erstlich allein darnach trachten, das
sie sich des vereinbaren, das die gar notwendigen stuck I joj v I Christlicher re-
ligion wider jn jr ordnung gebracht vnnd die vntreglichen fhel vnnd miß-
breuch gebessert werden vnd jn den andernn dingen jedes teil mit dem andern
gedult trage, biß der Herre die Hertzer wider baß zusamen treibet vnnd den
verstand seines reichs bej allen volckernn mer verleihet.
Jn dießem mus man wol darauf sehen, das zur religion christi nichts vberal1
mag notwendig sein, das man nit aus der H. schrift schließen kann, das die
lieben Apostelnn nit geleret vnnd jn der kirchen von anfang nit gehalten wor-
den seye. Dann was auß der H. schrift nit mag geschloßen werdenn, das kan
auch nicht gut noch Got gefellig sein wie auch nichts boß, das nit durch die
H. schrift moge verworffen werdenn. Also ane das mvnnd bey dem ndie apo-
stel haben konnen“ Christen seyn, anp vndmq bey dem” konten1 auch wir
Christen sein, dan sie ja die volkommesten Christen gewesen sind.
^Vor allen mussen
die notigen vnd
vnnotigen stuck
Christlicher reli-
gion wol vnnder-
scheiden wcrdcn/1
]Vergleichung
vnnd verbeße-
rung der notigen
stucken erstlich
allein zusuchen/
^Was zur rehgion
von noten
ader n 111:
a) belangendt: c.
b) —b) fehlt m: c und f.
c) über der Zeile erg.: a.
d) fehlt m: d.
e) fehlt m: c und f.
f) korr. aus: (?): a.
g) danach gestr.: kan: a.
h) korr. aus: niemant: a.
1) Jnen: f.
))~j) fehlt in: c und f.
k) -k) fehlt in: c und f.
l) vber alle: b.
m) —m) am Rand erg.: b.
n) —n) am Rand von anderer Hand erg.: a.
o) konden: b und e.
p) one: e.
q) danach: vnnd: b.
r) vontter: f.
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Vergleichung des anndern stucks den kirchen dinst betreffendta
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Hir in werdenn vor allem die zwey ding, wie vorgemeldet, von noten sein:
Das ein, das man sich des wol vereinbarte, welche notwendige ding jnn vnnser
Christlichen religion sind, one die diec religion christid jn keinen weg be-
stohn kann, Vnnd welche solche ding dingc, das die religion christi nichtf
darann stath, sonnder» entweders freier haltung bej den christen sind ader
aber doch dermaßen, das vmb jret willen christliche liebe vnnd gemeinschaft
nit zutrennen noch jemant*1 vftzusagen ist; Jtem1, welche solliche vnnderla-
ßung ader verkerung sind der beuelch vnnd ordnungen des Herren, das sie bej
dem glauben Christi keins wegs besthon mogen, Vnnd welches solche felh
vnnd mengel sind, die ein christ dem andern vnd ein kirch der annderen wol
mag vnuerletztes glaubens zu gut haben ader aber auf beßerung geduldenn.
Das annder, das die fursten vnnd stende erstlich allein darnach trachten, das
sie sich des vereinbaren, das die gar notwendigen stuck I joj v I Christlicher re-
ligion wider jn jr ordnung gebracht vnnd die vntreglichen fhel vnnd miß-
breuch gebessert werden vnd jn den andernn dingen jedes teil mit dem andern
gedult trage, biß der Herre die Hertzer wider baß zusamen treibet vnnd den
verstand seines reichs bej allen volckernn mer verleihet.
Jn dießem mus man wol darauf sehen, das zur religion christi nichts vberal1
mag notwendig sein, das man nit aus der H. schrift schließen kann, das die
lieben Apostelnn nit geleret vnnd jn der kirchen von anfang nit gehalten wor-
den seye. Dann was auß der H. schrift nit mag geschloßen werdenn, das kan
auch nicht gut noch Got gefellig sein wie auch nichts boß, das nit durch die
H. schrift moge verworffen werdenn. Also ane das mvnnd bey dem ndie apo-
stel haben konnen“ Christen seyn, anp vndmq bey dem” konten1 auch wir
Christen sein, dan sie ja die volkommesten Christen gewesen sind.
^Vor allen mussen
die notigen vnd
vnnotigen stuck
Christlicher reli-
gion wol vnnder-
scheiden wcrdcn/1
]Vergleichung
vnnd verbeße-
rung der notigen
stucken erstlich
allein zusuchen/
^Was zur rehgion
von noten
ader n 111:
a) belangendt: c.
b) —b) fehlt m: c und f.
c) über der Zeile erg.: a.
d) fehlt m: d.
e) fehlt m: c und f.
f) korr. aus: (?): a.
g) danach gestr.: kan: a.
h) korr. aus: niemant: a.
1) Jnen: f.
))~j) fehlt in: c und f.
k) -k) fehlt in: c und f.
l) vber alle: b.
m) —m) am Rand erg.: b.
n) —n) am Rand von anderer Hand erg.: a.
o) konden: b und e.
p) one: e.
q) danach: vnnd: b.
r) vontter: f.