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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0179
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3- REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I 544 I75
Zum andern, das der Tauff auch mit keynen leutten gegeben werdt, die jn
wissentlichen vndt bennigen lastern liegenn;
Zum dritten, das alles lesen, betten, dancksagenn vndt zeichen brauchen
bey dem Tauff mit gepurendem ernst vndt verstandt der jegenwertigen ge-
schehe jn gemeyner sprachenn;
Zum vierden, das die erlosung vndt gemeinschafft Christi mit anhangender
gehorsame Christi, so jm Tauff mit geteilt vndt versprochen wurdt, wol vndt
treulich ercleret werde zu erbawung des glaubens an Christum mit allen sey-
nen fruchten bey allen, so jegenwertig seynn.
Zum funfften wehre deshalben sehr gudt vndt der alten kirchen ordnung
gemeß, das der Tauff ausser der nodt allein auff die feirtage vndt I jo/v I bey
der meisten1 vndt ernstlichesten11 versamleten gemeinden gehalten wurde.
Zum Sechsten, weil bey allen bekantlich, das das außblasen vndt beschwe-
renn des teuffels, der Chrisamvl, das oel, speichel, kertzen, wester hembd-
lein2 vndt dergleichen zeichen zum Tauff mt von notten vndt erstlichw von
denx Aposteln mt verordnet, auch jn schweren mißbrauch gezogen seindt, so
muste man sich diesser vnnotigen stuck halben auch jn dem vergleichenn, das
keyne kirche von der andern verdampt wurde, siey gebrauchte sich diesser
zeichenn oder gebrauchte sich jren nicht, So ferre, das alle, die diesse zeichen
gebrauchen wolten, jhre deutung auff Christum, den Hernn, allewegen wol
erclereten vndt zum besten verhuteten, das die einfeltigen nicht eyn falsch
vertrawen auff diesse dinghe setzeten, zwie bißher geschehenn2, Auch nita
den Tauff sustb nach aller Ordnung Christi, doch on diese Zeichen gereicht,
deshalben geringer achtetenn.

Mit was leutten zu
teuffen
Verstendige
andacht

Erclerung der gna-
den vndt des
bundts Christi

Der Tauff solle
auff die feirtage jn
versamleter ge-
meyne gehalten
werden.
Vergleichung von
den vnnotigen zei-
chen worinn

Worinn man sich
vom H. Abentmal
vergleichen musse.

t) Meinsten: b.
u) ernsthchen: f.
v) fehlt in: c und f.
w) ernstlich: f.
x) fehlt in: f.
y) sich: c und f.
z) —z) fehlt in: d.
a) fehlt m: d; mitt: f.
b) sonst: b; fast: c und f.
c) -c) fehlt in: c und f.

Vom H. Abentmal
Hievon wirdt man sich auch des - wie von dem Tauff - notwendiglich verglei-
chen mussenn, wie diß auch eyn Sacrament cvndt so em herlich Sacramentc
jst der erlosung vndt gemeinschafft Christi, des Newen gnaden bundts vndt
lebens jn Christo, das es auch allein von heiligen dienernn vndt mit heiligen

1. Salböl.
2. Taufhemd. Götze, S. 228.
 
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