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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0195
3. REFORMATIONSGUTACHTEN VOM NOVEMBER I544
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Christi deren, die zuy jeder mit nammen dem hernn auffgeopffert, gestiffet
vndt geben seindt.
Das ander, das nieman eynig recht mage habennn von diessen guthernn
zuz niessenn, dan allein die an der Seelsorge recht vnndt getreulich dienenn
I ji/c I vndt susta nit so viel narung habenb, als jr dienst, den sie den kirchen
wurcklich1 vndt treulichc leisten, erfordert, vndt die durfftig sindt vndt jhre
leibs noturfft weder durch jr eygen arbeidt noch von dend jhren haben mo-
gennn.
Dan welcher die seinen nit an aller leibs notturfft versehen wolte, so er das
vermochte, der hette den glauben verleugnet vndt wehre boser dan eyn heide,
i.c Timo. 5[8]. Eyn Christ weißt je, das er seynem herrenn Christo gibt vnndt
dienet, was er vmb seynent willen den armen gibt vndt dienet, darumb wurdt
ein jeder nit allein seynen nechsten vndt jmf besonders befolhnen, sonder
auch allen durfftigenn, die jhme der herre zusendet, helffen so viel er khann2.
Dergleichen, weil eyn jder Christ eyn gliedt der gemeinde Christi ist vndt
hder herr gibt^ jhm das werck der Seelsorge zu verrichten, so wurt er das dem
hern zu ehrenn vndt besserung des gantzen leibs gern thun vndt das frey on
eynige begirde zeitlicher vergeltung, wie jm auch der herre das gantze heyl
vndt alle seyne gaben frey auß gnadenn, vnuerdient vndt on vergolten, gege-
benn hat, »Gratis accepistis, gratis date«3. Aber der fur sich selb oder von den
seynen nit hat, das er des diensts auswarten khan, da gilt: »Dignus est opera-
rius cibo suo«4, vndt vom Euangelio sollen leben, die daran getreulich die-
nenn1.
Zum dritten jst kundtlich, das Ecclesia das gantze Corpus Christlicher ge-
meinden jst, alle gleubigen, nit allein die Clerisey. Dan die Clerici allein der
gemeinden (Ecclesiae) diener seindt, darumb geben die Canones5 das Eygen-
y) fehlt in: b.
z) danach gestr.: haben: b.
a) sonst: b.
b) danach gestr.: daß sie: b.
c) getrewlich: b.
d) denen: d.
e) fehlt m: f.
f) in: b; jnn: d.
g) —g) Diese Marginalie steht m f zweimal: hier und neben dem vorigen Abschnitt.
h) -h) ergibt: c; dargibt, korr. aus: dergibt: f.
i) leben: d.
Der meß der kir-
chen gutter mag
nieman geburen,
dan die den kir-
chen dienen oder
durfftig seindt.
Jeder Christ ver-
sorget, wen er
kan, so viel mehr
die seynen.
^Die Christen sol-
len on eynige ver-
geltung den kir-
chen dienen,
warinn jeder
khan.£
Die kirchen sindt
mt allein die Cle-
rici, Sondern auch
das gantz volck
Chnsti.
1. wirkungsvoll.
2. Vgl. Mt 25,31-46.
3. Mt 10,8.
4. Mt 10,10.
5. Decr. Grat. II, C. 12, qu. 1 (Friedberg I, Sp.676-686), hier v.a. c. 26 (Friedberg I,
Sp.686). Decr. Grat. II, C. 14, qu. 1 (Friedberg I, Sp. 732-733). Vgl. auch Bucers Schrift
»Von Kirchengütern«, Bl.Bqb-Cia (BDS 12, S. 301-302), Bl. Cqa (BDS 12, S. 306-307) und
Bl. Kia (BDS 12, S.343).
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Christi deren, die zuy jeder mit nammen dem hernn auffgeopffert, gestiffet
vndt geben seindt.
Das ander, das nieman eynig recht mage habennn von diessen guthernn
zuz niessenn, dan allein die an der Seelsorge recht vnndt getreulich dienenn
I ji/c I vndt susta nit so viel narung habenb, als jr dienst, den sie den kirchen
wurcklich1 vndt treulichc leisten, erfordert, vndt die durfftig sindt vndt jhre
leibs noturfft weder durch jr eygen arbeidt noch von dend jhren haben mo-
gennn.
Dan welcher die seinen nit an aller leibs notturfft versehen wolte, so er das
vermochte, der hette den glauben verleugnet vndt wehre boser dan eyn heide,
i.c Timo. 5[8]. Eyn Christ weißt je, das er seynem herrenn Christo gibt vnndt
dienet, was er vmb seynent willen den armen gibt vndt dienet, darumb wurdt
ein jeder nit allein seynen nechsten vndt jmf besonders befolhnen, sonder
auch allen durfftigenn, die jhme der herre zusendet, helffen so viel er khann2.
Dergleichen, weil eyn jder Christ eyn gliedt der gemeinde Christi ist vndt
hder herr gibt^ jhm das werck der Seelsorge zu verrichten, so wurt er das dem
hern zu ehrenn vndt besserung des gantzen leibs gern thun vndt das frey on
eynige begirde zeitlicher vergeltung, wie jm auch der herre das gantze heyl
vndt alle seyne gaben frey auß gnadenn, vnuerdient vndt on vergolten, gege-
benn hat, »Gratis accepistis, gratis date«3. Aber der fur sich selb oder von den
seynen nit hat, das er des diensts auswarten khan, da gilt: »Dignus est opera-
rius cibo suo«4, vndt vom Euangelio sollen leben, die daran getreulich die-
nenn1.
Zum dritten jst kundtlich, das Ecclesia das gantze Corpus Christlicher ge-
meinden jst, alle gleubigen, nit allein die Clerisey. Dan die Clerici allein der
gemeinden (Ecclesiae) diener seindt, darumb geben die Canones5 das Eygen-
y) fehlt in: b.
z) danach gestr.: haben: b.
a) sonst: b.
b) danach gestr.: daß sie: b.
c) getrewlich: b.
d) denen: d.
e) fehlt m: f.
f) in: b; jnn: d.
g) —g) Diese Marginalie steht m f zweimal: hier und neben dem vorigen Abschnitt.
h) -h) ergibt: c; dargibt, korr. aus: dergibt: f.
i) leben: d.
Der meß der kir-
chen gutter mag
nieman geburen,
dan die den kir-
chen dienen oder
durfftig seindt.
Jeder Christ ver-
sorget, wen er
kan, so viel mehr
die seynen.
^Die Christen sol-
len on eynige ver-
geltung den kir-
chen dienen,
warinn jeder
khan.£
Die kirchen sindt
mt allein die Cle-
rici, Sondern auch
das gantz volck
Chnsti.
1. wirkungsvoll.
2. Vgl. Mt 25,31-46.
3. Mt 10,8.
4. Mt 10,10.
5. Decr. Grat. II, C. 12, qu. 1 (Friedberg I, Sp.676-686), hier v.a. c. 26 (Friedberg I,
Sp.686). Decr. Grat. II, C. 14, qu. 1 (Friedberg I, Sp. 732-733). Vgl. auch Bucers Schrift
»Von Kirchengütern«, Bl.Bqb-Cia (BDS 12, S. 301-302), Bl. Cqa (BDS 12, S. 306-307) und
Bl. Kia (BDS 12, S.343).