Text
[ $7V ] JDem durchleuchtigen hochgepornen fursten vnd herren, herren Philippum
L[andgra]uen zu H.1 zu Ca.2 in gnedig hend zu handerF6.
Religio, antwort vf der witenberger theologen bedencken zur Christlichen reforma-
tion, praesens Cassell 9. Martii, Ao. 1545.
I yir I Die gnad vnsers Herren Jesu Christi vnnd meerung seines geyst zuuor. Durch-
leuchtiger, hochgeporner Fürst, gnediger herre. Gegen E. F. G.3 bedancke ich mich
vndertheniglich, das sie mier meiner lieben herren vnd Praeceptoren zu Witten-
berg4 sampt den anderen bedencken5 haben zukommen lassen. Welches ich auch
mit meinen lieben brüderen alhie alles vleyß durchsehen vnnd erwegen habe, vnd lo-
becn allec den lieben Gott, das er vns in allen stucken, daran gelegen, im grundt ei-
nen gleychen sinn vnd verstandt mit vnseren lieben herren vnd Praeceptoren gege-
ben hat, Ob wohl in ordnung vnd massen des fürtragens vnd anbietens nit gleyche
meinung, auch vnser bedencken nit allethalben, wie wier es fürgegeben, verstanden
worden ist.
Vnnd erstlich, die lehr belangen, das die selbige daß wesentlichst vnd nottwendig-
ste in Christlicher Reformation sein muß vnd das auch kein andere Christliche lehr
sein mage, dann eben die wir zuuor in vnser Confession6 bekennet vnd in gestelter
geschrifft gantz liecht vnd kurtz dargethon ist; Jtem, das man auch von dieser lehre
im wenigsten dupflin7 nit abweychen kan,8 Nemlich nach dem rechten, waren
verstandt diser lehre, wie die in vnseren kirchen getriben wurdt I yiv I (welcher an-
a) —a) von Bucers Hand.
b) vor »handen« wohl versehendich mcht durchgestrichen: h.
c) —c) wohl von Bucer über der Zeile erg.
1. Hessen.
2. Kassel.
3. Euere Fürstlichen Gnaden.
4. Entwurf des Reformationsgutachtens (»Reformatio Wittebergensis«) von Martin Luther,
Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen, Caspar Cruciger und Georg Major vom 14. Januar
1545 (dt.: CR V, Sp. 578-606 [Nr. 3114]; MBW 3793; lat.: CR V, Sp. 607-643 [Nr. 3115]).
5. Bucer meint hier die Kntik (»Iudicium«) der Wittenberger Theologen Luther, Bugenhagen,
Cruciger und Melanchthon an seiner eigenen Denkschrift vom 14. Januar 1545 (CR V, Sp. 643—647
[Nr. 3116]; MBW 3794), die Kritik (»Iudicium«) Landgraf Philipps an der Wittenberger Reforma-
tion vom Februar 1545 (CR V, Sp.672-674 [Nr.3133]), den Entwurf (»Notel«) der lat. Eingabe
(»Supplicatio«) vom 14. Januar 1545 an den Kaiser (CR V, Sp.648-653 [Nr. 3117]), den Brief des
Kurfürsten Johann Friednch von Sachsen vom 24. Januar 1545 an Landgraf Philipp von Hessen
(Neudecker, Merkwürdige Aktenstücke, S. 388—401) und möglicherweise auch das Gutachten der
hessischen Theologen vom 7. Februar 1545 (CR V, Sp.674-676 [Nr.3134]). Vgl. dazu Lenz II,
S. 292. S. auch oben S. 203.
6. Bucer meint damit sein Reformationsgutachten vom November 1544; Edition m diesem Bd.,
S. 77-201.
7. Tüpflein.
8. Vgl. Mt 5,18.
[ $7V ] JDem durchleuchtigen hochgepornen fursten vnd herren, herren Philippum
L[andgra]uen zu H.1 zu Ca.2 in gnedig hend zu handerF6.
Religio, antwort vf der witenberger theologen bedencken zur Christlichen reforma-
tion, praesens Cassell 9. Martii, Ao. 1545.
I yir I Die gnad vnsers Herren Jesu Christi vnnd meerung seines geyst zuuor. Durch-
leuchtiger, hochgeporner Fürst, gnediger herre. Gegen E. F. G.3 bedancke ich mich
vndertheniglich, das sie mier meiner lieben herren vnd Praeceptoren zu Witten-
berg4 sampt den anderen bedencken5 haben zukommen lassen. Welches ich auch
mit meinen lieben brüderen alhie alles vleyß durchsehen vnnd erwegen habe, vnd lo-
becn allec den lieben Gott, das er vns in allen stucken, daran gelegen, im grundt ei-
nen gleychen sinn vnd verstandt mit vnseren lieben herren vnd Praeceptoren gege-
ben hat, Ob wohl in ordnung vnd massen des fürtragens vnd anbietens nit gleyche
meinung, auch vnser bedencken nit allethalben, wie wier es fürgegeben, verstanden
worden ist.
Vnnd erstlich, die lehr belangen, das die selbige daß wesentlichst vnd nottwendig-
ste in Christlicher Reformation sein muß vnd das auch kein andere Christliche lehr
sein mage, dann eben die wir zuuor in vnser Confession6 bekennet vnd in gestelter
geschrifft gantz liecht vnd kurtz dargethon ist; Jtem, das man auch von dieser lehre
im wenigsten dupflin7 nit abweychen kan,8 Nemlich nach dem rechten, waren
verstandt diser lehre, wie die in vnseren kirchen getriben wurdt I yiv I (welcher an-
a) —a) von Bucers Hand.
b) vor »handen« wohl versehendich mcht durchgestrichen: h.
c) —c) wohl von Bucer über der Zeile erg.
1. Hessen.
2. Kassel.
3. Euere Fürstlichen Gnaden.
4. Entwurf des Reformationsgutachtens (»Reformatio Wittebergensis«) von Martin Luther,
Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen, Caspar Cruciger und Georg Major vom 14. Januar
1545 (dt.: CR V, Sp. 578-606 [Nr. 3114]; MBW 3793; lat.: CR V, Sp. 607-643 [Nr. 3115]).
5. Bucer meint hier die Kntik (»Iudicium«) der Wittenberger Theologen Luther, Bugenhagen,
Cruciger und Melanchthon an seiner eigenen Denkschrift vom 14. Januar 1545 (CR V, Sp. 643—647
[Nr. 3116]; MBW 3794), die Kritik (»Iudicium«) Landgraf Philipps an der Wittenberger Reforma-
tion vom Februar 1545 (CR V, Sp.672-674 [Nr.3133]), den Entwurf (»Notel«) der lat. Eingabe
(»Supplicatio«) vom 14. Januar 1545 an den Kaiser (CR V, Sp.648-653 [Nr. 3117]), den Brief des
Kurfürsten Johann Friednch von Sachsen vom 24. Januar 1545 an Landgraf Philipp von Hessen
(Neudecker, Merkwürdige Aktenstücke, S. 388—401) und möglicherweise auch das Gutachten der
hessischen Theologen vom 7. Februar 1545 (CR V, Sp.674-676 [Nr.3134]). Vgl. dazu Lenz II,
S. 292. S. auch oben S. 203.
6. Bucer meint damit sein Reformationsgutachten vom November 1544; Edition m diesem Bd.,
S. 77-201.
7. Tüpflein.
8. Vgl. Mt 5,18.