5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
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burgerlichen sachen vmb eigen vnd erb haben die Keyser wol die Clericen
dem gericht der Bischouen befolhen vnd den gemeinen gerichten entzogen,
Deßhalben, das sie nit durch die langwirigen rechts hendel an gemeinen ge-
richten lang von jrem kirchendienst abgehalten werden. Doch haben sie den
Bischouen auffgelegt, inn sollchen sachen nach jren Keyserlichen gesetzen zu
richten. Vnd wann die leyen, so in solchen sachen spenn1 mit den clericen ge-
habt, nit haben vor den Bischouen rechten wollen oder das die Bischoue die
spenn nit haben hinlegen konden, das die clericen als dann mit den leyen zü
recht vorkommen solten vor den gemeynen richteren des Reichs.
Dise Oberkeyt vnnd Jurisdiction über alle Bischoue der wellt, über den
Papst zü Rom so wol als über andere, jnen Concilien anzüsetzen vnd dorein
zügepieten, in den Concilien ordnung zügeben, durch sich oder jre amptleut
mit inn den Concilien zü sein, gegeben ordnung drinnen zühalten mit zü rah-
ten vnd zü schliessen vnnd das be- I Ixxvij / M iij a I schlossen zü halten, züge-
pieten, die übertretter solcher vnd anderer Keyserlichen gepotten zü straffen,
sie inn eusseren burgerlichen vnnd peinlichen2 sachen jren gemeinen gerich-
ten vnnd straffen zü vnderwerffen, ja so weit haben die aller Gottseligsten
Keyser, Constantinus mit allen seinen nachkommen, biß zü ende des Con-
stantinopolitanischenn Keyserthumbs jre Oberkeyt vnnd Jurisdiction über
die clericen vnd alle Bischoue behalten vnd geübet, Vnd das auch zü den zei-
ten der aller heiligsten vnd eiferigsten Bischouen, Die sich alle solcher Juris-
diction gern vnderworffen, auch sich des schuldig erkennet haben, Welche
sich doch vmb die Jurisdiction des Keysers vnd des Papsts vnd baller geistli-
cheng züm besten*1 verstanden, auch ob dem war Priesterlichen ampt vnd
recht am steiffesten3 gehalten haben.
Wer nun dis alles recht ansehen vnnd erwegen wille, der wirt wol erkennen,
das nit allein nichts überall4 ist, weder in den schrifftlichen exempelen noch
erzelter redenn Constantini, die der Papst fürwirffet, darauß das geschlossen
werden moge, das E. Keis. Maiestat nit solten recht vnd füg haben, ein Natio-
nal versamlung zü berüffen vnd verschaffen, das in der selbigen Christliche
reformation angestellet vnnd fürgenommen werde, Sonder das woll das wi-
derspil5 hierauß I Ixxviij / M iij b I folget vnd erwisen würt, Nemlich das so-
lich werck E. Keis. Mai. fürnemlich gepüre vnnd eigne.
Welches ich nun fürs ander inn disem anderen theil gegenwertiger Erinne-
rung darthün solle vnnd wille Vnnd erstlich auß dem Gottlichen wort, dann
g—g) Drf. allergeistlichen.
h) Drf. b esten.
1. Streitigkeiten, die rechtliche Entscheidung erfahren. Grimm 16 (= X,i), Sp. 1869.
2. der peinhchen Gerichtsbarkeit unterhegende Strafsachen. Frühneuhochdt. WB 3,
Sp.970; das Strafrecht betreffend, strafwürdig. Grimm 13 (= VII), Sp. 1528.
3. festesten, beständigsten.
4. mrgendwo etwas.
5. Gegenteil.
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burgerlichen sachen vmb eigen vnd erb haben die Keyser wol die Clericen
dem gericht der Bischouen befolhen vnd den gemeinen gerichten entzogen,
Deßhalben, das sie nit durch die langwirigen rechts hendel an gemeinen ge-
richten lang von jrem kirchendienst abgehalten werden. Doch haben sie den
Bischouen auffgelegt, inn sollchen sachen nach jren Keyserlichen gesetzen zu
richten. Vnd wann die leyen, so in solchen sachen spenn1 mit den clericen ge-
habt, nit haben vor den Bischouen rechten wollen oder das die Bischoue die
spenn nit haben hinlegen konden, das die clericen als dann mit den leyen zü
recht vorkommen solten vor den gemeynen richteren des Reichs.
Dise Oberkeyt vnnd Jurisdiction über alle Bischoue der wellt, über den
Papst zü Rom so wol als über andere, jnen Concilien anzüsetzen vnd dorein
zügepieten, in den Concilien ordnung zügeben, durch sich oder jre amptleut
mit inn den Concilien zü sein, gegeben ordnung drinnen zühalten mit zü rah-
ten vnd zü schliessen vnnd das be- I Ixxvij / M iij a I schlossen zü halten, züge-
pieten, die übertretter solcher vnd anderer Keyserlichen gepotten zü straffen,
sie inn eusseren burgerlichen vnnd peinlichen2 sachen jren gemeinen gerich-
ten vnnd straffen zü vnderwerffen, ja so weit haben die aller Gottseligsten
Keyser, Constantinus mit allen seinen nachkommen, biß zü ende des Con-
stantinopolitanischenn Keyserthumbs jre Oberkeyt vnnd Jurisdiction über
die clericen vnd alle Bischoue behalten vnd geübet, Vnd das auch zü den zei-
ten der aller heiligsten vnd eiferigsten Bischouen, Die sich alle solcher Juris-
diction gern vnderworffen, auch sich des schuldig erkennet haben, Welche
sich doch vmb die Jurisdiction des Keysers vnd des Papsts vnd baller geistli-
cheng züm besten*1 verstanden, auch ob dem war Priesterlichen ampt vnd
recht am steiffesten3 gehalten haben.
Wer nun dis alles recht ansehen vnnd erwegen wille, der wirt wol erkennen,
das nit allein nichts überall4 ist, weder in den schrifftlichen exempelen noch
erzelter redenn Constantini, die der Papst fürwirffet, darauß das geschlossen
werden moge, das E. Keis. Maiestat nit solten recht vnd füg haben, ein Natio-
nal versamlung zü berüffen vnd verschaffen, das in der selbigen Christliche
reformation angestellet vnnd fürgenommen werde, Sonder das woll das wi-
derspil5 hierauß I Ixxviij / M iij b I folget vnd erwisen würt, Nemlich das so-
lich werck E. Keis. Mai. fürnemlich gepüre vnnd eigne.
Welches ich nun fürs ander inn disem anderen theil gegenwertiger Erinne-
rung darthün solle vnnd wille Vnnd erstlich auß dem Gottlichen wort, dann
g—g) Drf. allergeistlichen.
h) Drf. b esten.
1. Streitigkeiten, die rechtliche Entscheidung erfahren. Grimm 16 (= X,i), Sp. 1869.
2. der peinhchen Gerichtsbarkeit unterhegende Strafsachen. Frühneuhochdt. WB 3,
Sp.970; das Strafrecht betreffend, strafwürdig. Grimm 13 (= VII), Sp. 1528.
3. festesten, beständigsten.
4. mrgendwo etwas.
5. Gegenteil.