5. EIN CHRISTLICHE ERINNERUNG
Die Richter vnnd
Komg lm volck
Gottes, mt die
hohen Priester,
haben kirchen
Concihen
gehalten vnd
reformieret.
Warinn die Prie-
ster über die ge-
meinen Oberen
Ein Priesterthumb
Chnsti, des diener
sind alle Priester
alt vnnd newes
Testaments.
pelen der heiligen schrifft zu erkennen, welche der Almechtige zü lob seinen
getrewen Dienern vnd allen Obren zür lehre vnd nachuolgung hat auffschrei-
ben vnd vns mit so herrlichem lobe fürgebenlassen. Wir lesen ja, das Mose, nit
Aharon,1 Josua, nit Eleazar,2 also alle richter vnnd nit die obristen priester
alle Concilien im volck Gottes berüffen, Priestern vnd Leuiten darzü wie an-
deren gepotten, auch sie selb vnd nit die priester die falschen Gottes dienst
thatlich3 abgeschaffet vnd Reformation des waren Gottes diensts" angestel-
let, Die Priester in dem vnd anderem zü jrem dienst angehalten, sie auch, wa
sie daran gefehlet, gerichtet vnd gestraffet haben. I Ixxxv / N iij a I
Die Priester, Leuiten vnnd Propheten haben wol auch alle Konige vnnd
richter wie alles volck durch das wortt Gottes, jr ampt vnnd alle gottseligkeit
gelehret, darzü vermanet vnd aller sünden gestraffet, auch, wa von noten, zür
büß gebunden;4 Was aber gemeine anstellung, ordnung vnnd eusserliche,
thattliche straff des argen belanget, habenn sie sich den ordenlichen Obren
vnderthanig bewisen, Damit in einem volck ein einige hochste “Oberkeit
were° vnd sie jres geistlichen diensts an der Religion besser außwarten5
kondten.
Dergleichen haben sich alle Gottseligen Konige im volck Gottes von Dauid
vnnd Salomon an gehalten. Dauid, nit der hohe Priester, hatt, wie vor angere-
get, die Archa Gottes mit aller herrlicheit in sein statt gebracht vnnd darzü das
grosse Concilium vom gantzen Jsrael züm andern mal berüffen. Er hat allen
dienst der priester vnd Leuiten in der hütten des Herren verordnet vnd bestel-
let. Des besehe man das xiij., xv. vnd xvj., Jtem vom xxiij. bis ans xxvij. capitel
des ersten Büchs der Chronicen. Dergleichen haben auch gethon Salomon6,
Asa7, Josaphat8, Joas9, Hizhckia10, Josia11, Serubabel12, Nehemias13.
Nun ist nur ein wesenlich Priesterthumb vnsers Herren Jesu Christi, des
diener sind alle, die er die Religion züuerwalten ye verordnet hatt, I Ixxxvj /
N iij b I alß wol die im alten volck, alß die im newen, Allein, das den dienern
des newen Testaments die geheimnussen Christi weitter geoffenbaret vnnd
5
IO
20
25
n) Drf. dienst.
o—o) Drf. Oberkeitwere.
1. Vgl. Dtn 31,1-32,47.
2. Vgl. Jos 24,1—28.
3. durch ihre Tat, de facto. Grimm 21 (= XI, 1,1), Sp. 321.
4. Vgl. II Sam 12,1-14.
5. obliegen. Götze, S. 19; ausüben, eifrig betreiben. Frühneuhochdt. WB 2, Sp. 1507.
6. Vgl. IlChr 1,1-6.
7. Vgl. IlChr 15.
8. Vgl. II Chr 17,1-9; 19,5-11.
9. Vgl. II Chr 24,1-9.
10. Vgl. II Chr 29.
11. Vgl. II Chr 34,1-13.29-33.
12. Esr 3,8.
13. Neh 12,27.
Die Richter vnnd
Komg lm volck
Gottes, mt die
hohen Priester,
haben kirchen
Concihen
gehalten vnd
reformieret.
Warinn die Prie-
ster über die ge-
meinen Oberen
Ein Priesterthumb
Chnsti, des diener
sind alle Priester
alt vnnd newes
Testaments.
pelen der heiligen schrifft zu erkennen, welche der Almechtige zü lob seinen
getrewen Dienern vnd allen Obren zür lehre vnd nachuolgung hat auffschrei-
ben vnd vns mit so herrlichem lobe fürgebenlassen. Wir lesen ja, das Mose, nit
Aharon,1 Josua, nit Eleazar,2 also alle richter vnnd nit die obristen priester
alle Concilien im volck Gottes berüffen, Priestern vnd Leuiten darzü wie an-
deren gepotten, auch sie selb vnd nit die priester die falschen Gottes dienst
thatlich3 abgeschaffet vnd Reformation des waren Gottes diensts" angestel-
let, Die Priester in dem vnd anderem zü jrem dienst angehalten, sie auch, wa
sie daran gefehlet, gerichtet vnd gestraffet haben. I Ixxxv / N iij a I
Die Priester, Leuiten vnnd Propheten haben wol auch alle Konige vnnd
richter wie alles volck durch das wortt Gottes, jr ampt vnnd alle gottseligkeit
gelehret, darzü vermanet vnd aller sünden gestraffet, auch, wa von noten, zür
büß gebunden;4 Was aber gemeine anstellung, ordnung vnnd eusserliche,
thattliche straff des argen belanget, habenn sie sich den ordenlichen Obren
vnderthanig bewisen, Damit in einem volck ein einige hochste “Oberkeit
were° vnd sie jres geistlichen diensts an der Religion besser außwarten5
kondten.
Dergleichen haben sich alle Gottseligen Konige im volck Gottes von Dauid
vnnd Salomon an gehalten. Dauid, nit der hohe Priester, hatt, wie vor angere-
get, die Archa Gottes mit aller herrlicheit in sein statt gebracht vnnd darzü das
grosse Concilium vom gantzen Jsrael züm andern mal berüffen. Er hat allen
dienst der priester vnd Leuiten in der hütten des Herren verordnet vnd bestel-
let. Des besehe man das xiij., xv. vnd xvj., Jtem vom xxiij. bis ans xxvij. capitel
des ersten Büchs der Chronicen. Dergleichen haben auch gethon Salomon6,
Asa7, Josaphat8, Joas9, Hizhckia10, Josia11, Serubabel12, Nehemias13.
Nun ist nur ein wesenlich Priesterthumb vnsers Herren Jesu Christi, des
diener sind alle, die er die Religion züuerwalten ye verordnet hatt, I Ixxxvj /
N iij b I alß wol die im alten volck, alß die im newen, Allein, das den dienern
des newen Testaments die geheimnussen Christi weitter geoffenbaret vnnd
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25
n) Drf. dienst.
o—o) Drf. Oberkeitwere.
1. Vgl. Dtn 31,1-32,47.
2. Vgl. Jos 24,1—28.
3. durch ihre Tat, de facto. Grimm 21 (= XI, 1,1), Sp. 321.
4. Vgl. II Sam 12,1-14.
5. obliegen. Götze, S. 19; ausüben, eifrig betreiben. Frühneuhochdt. WB 2, Sp. 1507.
6. Vgl. IlChr 1,1-6.
7. Vgl. IlChr 15.
8. Vgl. II Chr 17,1-9; 19,5-11.
9. Vgl. II Chr 24,1-9.
10. Vgl. II Chr 29.
11. Vgl. II Chr 34,1-13.29-33.
12. Esr 3,8.
13. Neh 12,27.