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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Wilhelmi, Thomas <PD Dr.> [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 13): Unionsschriften 1542 - 1545 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0395
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7. WIDER VFFRICHTUNG DER MESSEN, ANDERER SACRAMENTEN 391
VND CEREMONIEN

ben anzuzeigen, oder andere zeichen, die haben sie alweg wol erklaret vnd die
hertzen immer vff vnseren Herren Christum vnd seine werck vnd gabe, nit
vff» solche zeichen gewisen, Vnd dabei nichs diser ding fur notwendig, son-
der alles freies brauchs gehalten. I E j a I
^Christlichs Tauffs verkerung^
BEy den verkerten Bapstlern wurdt weder ordenlicher zeit, stadt noch
volcks Christi geachtet. Wann man ein kindt bringt, es seien vil oder wenig,
Christliche oder onchristliche leut darbey, so nemen die verkerten teuffer das
gelt, brot vnd was man an jedem ort, nach dem sie inn solchem die missbreuch
der Simoni einbracht1, die h. Sacrament vnnd jren dienst daran zükauffen,
vnd teuffen die kinder; Vnd das aber on alle erklarung1 der geheimnüssen’
Christi, Mit beschwerungen, gebetten vnd fürlesungen des Euangeli, vil
creutz vnd anderem bezeichnenk vnd bedeuten in frembder sprach on allen
verstandt vnnd andacht nit allein des volcks, sonder auch der teuffer selb, Da-
mit sie das tauffwerck anders nicht dann wie ein zauberwerck verrichten Vnd
die leut dahin verleitten, das sie das heil jren kindern nit in1 warem glauben
von Christo, vnserem Herren, erbetten vnd empfahen, sonder vermeinen, das
zü erkauffen vnnd züerlangen vom werck des teuffers vnd denen so vil zei-
chen, die sie dem tauff gleich, etlich wol hoher achten, weil den tauff ein jeder
priester, den Chrisam2 nur der Bischoue solle weihen konden. Daher ist
dann auch komen, das die leut alda vnsers lieben Herren Jesu mit ernst wenig
gedencken, treiben wol allerlei gespei3 vnnd leichtfertigkeit vnnd die teuffer
mit jnen, richten als bald dolle vnnd volle zechen an; Da mit ist dann das hei-
ligste Sacrament des todts vnd aufferstendtnis vnsers Herren Jesu Christi bey
disen leuten verrichtet. I E j b I
mChristlicher gebrauch des hand auff legens™4
DJs zeichen haben die alten, wie gesagt, nach dem Exempel der Apostolen
gebrauchet Erstlich, die getaufften in der kindtheit der gaben vnd stercke des
h. Geists zugetrosten vnd zu versicheren, wenn sie nun jren glauben gelehret
g) auff: E.
h) —h) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
i) schlecht leserlich: H; erklarung: E.
j) geheimnissen: E.
k) beizeichen: E.
l) mit: E.
m) —m) Der Titel des Kapitels erscheint zugleich als Kopftitel.
1. sc. eingebracht haben.
2. geweihtes Öl, Salböl. Baufeld, S. 151.
3. Gespött, Possen. Götze, S. 105.
4. Vgl. Bucer, >Wie leicht und füglich<, S. xxvj—xxvij (BDS 11,2, S. 372); Bucer, >Bestendige
Verantwortung<, Bl. LXIIIIa-LXVa (BDS 11,3, S. 199-201).
 
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