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https://doi.org/10.11588/diglit.30650#0399
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7. WIDER VFFRICHTUNG DER MESSEN, ANDERER SACRAMENTEN
VND CEREMONIEN
betten, opfferen mit zeit vnd weisen zü dem allen die sachen nit allenthalben
gleich vnnd doch ware einigkeit des glaubens vnd der liebe getrawlich gehal-
ten, Welche notwendige einigkeit vnd gleichformigkeit ist zum grawlichsten
verfallen vnnd alles zü lerem schein, gleissnerei vnd gottlosem gepreng gerha-
ten, da die verkerten Bapstler dise eussere, freie ding in gleiche weiss vnd mass
haben getrungen.
Von wider auffrichtung des Christlichen Bapsthumbs
WElches ein christlich vnd widerchristlich Bapstumb seye, will ich auch
aus jrem gegensatz darthün, vaus welchem® dann auch ein yeder erkennen
würdt, wie das wider seye vffzürichten.
Bapstumb ist das pfaffenthumb, dann wir auff vnser sprach >pfaff<w sagen,
da die Griechen >papa< sagen, das ist ein vatter, wie die kind vff jr kindische,
liebliche I E iiij b I weis vatter heissen, als die kindlin bey vns Teütschen jre
Vatter an ettlichen orten ^Etted, an ettlichen >Senen<1 2 heissen. Dise namen
haben die alten den Bischouen vnnd Priesteren darumb gern gegeben, das sie
sollen des gantzen Christlichen volcks geistliche vnd aller vertrautiste,
freündtlichste vatter sein, wie der heylig Paulus dise vatterliche traw vnnd
freündtlicheit beschreibet j. Thessal. ij[11].
Nun, dise pfaffen, das ist geistliche vatter vnd seelsorger mit allen kirchen
dienern, die hat der heilig geyst befolhen zü wehlen aus yeder gantzen Christ-
lichen gemeinden vnd das sonder einige fleyschliche bewegnus, allein die Eer
Gottes vnd vffbawung der kirchen angesehen, Vnd solichex, die nit allein on-
streflichs lebens, leere vnnd glaubens, sonder die auch vor anderen mit dem
heiligen geyst begabet vnd mit allerlei tugenden gezieret sein, Vnd die auch
ein güte zeugnüß7 haben vnd tauglich seind, andere zü leeren vnd den glau-
ben Christi züerbreitten vnd zü verteydigen, Math. x[i~42] vnd xxviij[i8-
20], Joan. xx[2i—23] vnd xxj[i8-i9].
Vnd des alles sollen sie yeder vor aller seiner Gemeinden Gottes beweret,
probieret vnd mit güter, glaubwürdiger anzeige vnd kundtschafft also erfun-
denn sein.
Die sollen dann yeder bey seiner kirchen vnd in seinem dienst verharren
vnd getrawlich dienen, Vnd so sie darzü füter vnd decke4 haben, das ist: der
zeitlichen notturfft so vil, als yedem seinen dienst dem herren vnnd seiner kir-
v) —v) Drf. auswelchem: E.
w) pfaffen: E.
x) solche: E.
y) zeugms: E.
Was Pfafenthumb
Wie die kirchen
diener gesetzet
werden sollen,
Act. vj[3~6], xi-
üj[-2.3], j. Thes. iij3,
ij. Timoth. ij[2],
Tit. j[5-9].
Jeder bei seiner
kirchen
1. Ette, Ätte: Väter. Frühneuhochdt. WB 2, Sp. 282-283.
2. Senen: Eltern, Väter.
3. iThess 3,2.5.
4. Kleidung. Frühneuhochdt. WB 5/1, Sp. 332.
7. WIDER VFFRICHTUNG DER MESSEN, ANDERER SACRAMENTEN
VND CEREMONIEN
betten, opfferen mit zeit vnd weisen zü dem allen die sachen nit allenthalben
gleich vnnd doch ware einigkeit des glaubens vnd der liebe getrawlich gehal-
ten, Welche notwendige einigkeit vnd gleichformigkeit ist zum grawlichsten
verfallen vnnd alles zü lerem schein, gleissnerei vnd gottlosem gepreng gerha-
ten, da die verkerten Bapstler dise eussere, freie ding in gleiche weiss vnd mass
haben getrungen.
Von wider auffrichtung des Christlichen Bapsthumbs
WElches ein christlich vnd widerchristlich Bapstumb seye, will ich auch
aus jrem gegensatz darthün, vaus welchem® dann auch ein yeder erkennen
würdt, wie das wider seye vffzürichten.
Bapstumb ist das pfaffenthumb, dann wir auff vnser sprach >pfaff<w sagen,
da die Griechen >papa< sagen, das ist ein vatter, wie die kind vff jr kindische,
liebliche I E iiij b I weis vatter heissen, als die kindlin bey vns Teütschen jre
Vatter an ettlichen orten ^Etted, an ettlichen >Senen<1 2 heissen. Dise namen
haben die alten den Bischouen vnnd Priesteren darumb gern gegeben, das sie
sollen des gantzen Christlichen volcks geistliche vnd aller vertrautiste,
freündtlichste vatter sein, wie der heylig Paulus dise vatterliche traw vnnd
freündtlicheit beschreibet j. Thessal. ij[11].
Nun, dise pfaffen, das ist geistliche vatter vnd seelsorger mit allen kirchen
dienern, die hat der heilig geyst befolhen zü wehlen aus yeder gantzen Christ-
lichen gemeinden vnd das sonder einige fleyschliche bewegnus, allein die Eer
Gottes vnd vffbawung der kirchen angesehen, Vnd solichex, die nit allein on-
streflichs lebens, leere vnnd glaubens, sonder die auch vor anderen mit dem
heiligen geyst begabet vnd mit allerlei tugenden gezieret sein, Vnd die auch
ein güte zeugnüß7 haben vnd tauglich seind, andere zü leeren vnd den glau-
ben Christi züerbreitten vnd zü verteydigen, Math. x[i~42] vnd xxviij[i8-
20], Joan. xx[2i—23] vnd xxj[i8-i9].
Vnd des alles sollen sie yeder vor aller seiner Gemeinden Gottes beweret,
probieret vnd mit güter, glaubwürdiger anzeige vnd kundtschafft also erfun-
denn sein.
Die sollen dann yeder bey seiner kirchen vnd in seinem dienst verharren
vnd getrawlich dienen, Vnd so sie darzü füter vnd decke4 haben, das ist: der
zeitlichen notturfft so vil, als yedem seinen dienst dem herren vnnd seiner kir-
v) —v) Drf. auswelchem: E.
w) pfaffen: E.
x) solche: E.
y) zeugms: E.
Was Pfafenthumb
Wie die kirchen
diener gesetzet
werden sollen,
Act. vj[3~6], xi-
üj[-2.3], j. Thes. iij3,
ij. Timoth. ij[2],
Tit. j[5-9].
Jeder bei seiner
kirchen
1. Ette, Ätte: Väter. Frühneuhochdt. WB 2, Sp. 282-283.
2. Senen: Eltern, Väter.
3. iThess 3,2.5.
4. Kleidung. Frühneuhochdt. WB 5/1, Sp. 332.