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ALLE HANDLUNGEN UND SCHRIFFTEN (1541)

rung der sachen ainen versamlungs tag gohn Hagenaw fürgenomen vnd die Ro.
Kon. May. gebetten vnd vermogt, das die selb in nammen jrer Kay. May. auf solli-
chem tag erschinen ist. Was dann hochgemelte Kon. May. zufurderung der sachen,
damit dieselb auff gute weg gericht wurde, furgenomen, Auch was daselbst vnd vol-
gends zu Wormbs (wellichs ir Maiestat zu der handlung dises Reichstags dienlich
vnnd fürträglich sein verhoftt hette) gehandlet worden, dweil gemaine Reichs stände
sollichs in frischer gedächtnuß habenn, acht jr I 5 a I Kaiserliche Maiestat dauon mel-
dung zethun von vnnodten zesein.
XII. Wellichs alles jr Maiestat den Standen darumb nit wollen verhalten, damit sie
abnemen mogen, das jr Maiestat seit jres jüngsten alhie gehaltenen Reichstags inn
dem, das zu guter fürderung des Concili vnd hinlegung des zwispalts in der Reli-
gion, Auch zu widerstandt des Türcken dienlich vnd erschießlich sein mogen, souil
jr Maiestat zu yeder zeit zethun gepüret, kainen vleiß, mueg vnd arbait gespart.
XIII. So haben auch Churfürsten, Fürsten vnd Stände vnd der abwesenden ge-
sandte, Räth vnd pottschafften hierauß zuuernemen, auß was vrsachen vnd verhin-
derungen jr Maiestat dißmals so lang auß dem hailigen Reich Teutscher Nation sich
endthalten mussen.
XIIII. Aber wie vnd wellicher massen, auch mit was grosser mueg vnnd arbait,
auch vberschwencklichem, schwerem vncosten jr Kais. Maie. zu erhaltung, handt-
habung vnd verthädigung des hailigen Romischen Reichs hochait, ober vnd gerech-
tigkait1 bißhär beladen gewesen, Das wollen jr Kais. Mai. zu seiner zeit dermassen
darthun, das Churfürsten, Fürsten vnnd die Stande befinden vnd erkennen werden,
das Kaiserliche Mai. das Romisch Reich inn hochstem, getrewem beuelch vnd das
jhenig, so ainem Romischen Kais. gezimpt vnd gepürt, mit empsigen vleiß bedacht
vnd vollzogen hat.
XV. Jr Kaiserliche maiestat wollen auch dißmals vnderlassen zu erholen, mit was
täglichem kriegscosten zu Mor mit vnderhaltung ainer mercklichen anzal Galeen
wider den Türcken vnnd andere vngläubigen jr maiestat beschwerdt seindt, darauff
ain ansehenlicher, I 5 b I treffenlicher vncost laufft, allain zü errottung gemainer
Christenhait vnd dem hailigen Reich zü güter rüg vnd wollfart.
XVI. Nun hetten sich jr Kaiserliche Maiestat auß jren Nidererblanden zü disem
Reichstag gefürdert vnd vnder wegs, souil jr maiestat moglich gewesen, geeilet,
vnangesehen jrer maiestat leibs schwacheyt vnd sunst allerlay geprechen vnd ver-
hinderungen, so jrer maiestat zügestanden.
XVII. Zü dem hett jr Maiestat auch nit vnderlassen, bei Pabstlicher H. anzüsu-
chen, vnd sollichs erhalten, das sein H. vermog des Hagenawischen Abschids jrn
Legaten in sonderheyt hiehär verordnet, Christlichen frid vnd ainigkeyt fürdern
züuerhelffen. Vnd hatt derhalb den Hochwürdigen Cardinal Contarenum als ainen
liebhaber fridens vnd sonder berümpten, verständigen Prelaten alher geschickt.
Welcher auch vor diser zeit alhie ankomen ist.
XVIII. So dann jr Kais. Mai. disen jetzigen Reichstag vß oberzelten vnd andern
hochwichtigen, notwendigen vrsachen, im selben Außschreiben verleibt, fürge-

1. Hoheit, Obrigkeit und Recht.
 
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